Willi Bleicher
Wie sein Vater arbeitete Bleicher als Schlosser bei Daimler-Benz . In den 1920er Jahren trat er in die KPD ein, wurde aber 1929 wegen "innerparteilicher Demokratie" ausgeschlossen und Mitglied der Abspaltung KPO ("Kommunistische Partei-Opposition").
Nach dem Regierungsantritt Hitlers emigrierte er zunächst, wurde aber 1934 bei einem Deutschlandaufenthalt von der Gestapo verhaftet und wegen Gefährdung der Staatssicherheit und Vorbereitung zum Hochverrat zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. 1938 wurde er Häftling im KZ Buchenwald, wo er bis zur Befreiung 1945 blieb und unter den Gefangenen durch Hilfsbereitschaft Ansehen gewann.
Nach dem Krieg engagierte er sich als Gewerkschafter und stieg in den 1950er Jahren an die Spitze der IG Metall in Baden-Württemberg auf. Er trat 1959 die Nachfolge von Ludwig Becker als Bezirksleiter des IG Metall Baden-Württemberg an. Er galt als markanter Redner, der die Interessen der Arbeiter über alles andere stellte. 1972 setzte er sich zur Ruhe. Sein Nachfolger wurde Franz Steinkühler .
1977 erhält er zusammen mit Dr. Helmut Simon die Carl-von-Ossietzky-Medaille. Sie wird jährlich an Personen oder Gruppen verliehen, die sich besonders verdient gemacht haben für die Verteidigung der Menschenrechte.
Er starb 1981 an seinem Wohnort in Stuttgart.
- In Stuttgart-Mitte wurde 1999 am Haupteingang des Gewerkschaftshauses in der Willi-Bleicher-Straße 20 eine von Klaus Mausner geschaffene und von der IG Metall gestiftete Büste von Willi Bleicher enthüllt.
- In Hattingen befindet sich die Bundesjugendbildungsstätte der DGB-Jugend. Diese ist im Andenken an den Gewerkschaftsführer und Kämpfer gegen den Faschismus "Willi-Bleicher Haus" benannt.
Weblinks
- Literatur von und über Willi Bleicher im Katalog der DDB
- Willi Bleicher, der letzte große Arbeiterführer
- IG Metall Baden-Württemberg
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bleicher, Willi |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher IG-Metall Bezirksleiter |
GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1907 |
GEBURTSORT | Stuttgart-Cannstatt |
STERBEDATUM | 23. Juni 1981 |
STERBEORT | Stuttgart |
Kategorien : Mann | Deutscher | Widerstand Buchenwald | Gewerkschafter | NS-Opfer | Carl-von-Ossietzky-Medaille | Geboren 1907 | Gestorben 1981
Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Willi Bleicher aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Willi Bleicher verfügbar.