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Letzte Änderung für Artikel Heinrich Grüber: 07.02.2006 02:14

Heinrich Grüber

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Heinrich Grüber (* 24. Juni 1891 in Stolberg b. Aachen, † 29. November 1975 in Berlin) war ein evangelischer Theologe und Gegner des Nazi-Regimes .

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Heinrich Karl Ernst Grüber wurde in Stolberg im Rheinland geboren. Nach dem Abitur in Eschweiler trat er das Studium der Philosophie, Geschichte und Theologie in Bonn, Berlin und Utrecht an. 1914 legte er sein erstes theologisches Examen am Berliner Domkandidatenstift ab. Er arbeitete viel im sozialen Bereich, unter anderem seit 1926 als Leiter in einem Heim für geistig behinderte Kinder.

Er war Mitglied des Nationalen Clubs , einer konservativen Gruppierung, die auch zum Stahlhelm Kontakte hatte. Nach der Machtübernahme der Nazis war Grüber sogar als Staatssekretär im Reichsarbeitsministerium im Gespräch, doch bereits Mitte 1933 wandte sich Grüber gegen die Nazis. Er wurde Mitglied des Pfarrernotbundes , schloß sich der Bekennenden Kirche an und wurde 1934 Vertrauensmann des Kreisbruderrates der Bekennenden Kirche für die Diözese Berlin-Land I. Eine enge Freundschaft verband ihn seit dieser Zeit mit Martin Niemöller. Von 1934 bis 1940 war Grüber Pfarrer in Kaulsdorf. 1937 wurde Grüber erstmals von der Gestapo verhaftet.

Das Büro Grüber

Heinrich Grüber richtete 1938 das Büro Pfarrer Grüber als Hilfsstelle für evangelische Christen ein, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft verfolgt wurden. Grüber organisierte die Emigration von 1700 bis 2000 Juden und konvertierten Juden . Nach zeitweiliger Duldung unter strenger Beobachtung durch die Gestapo wurde das Büro im Dezember 1940 geschlossen, nachdem sich Grüber für Juden eingesetzt hatte, die im Rahmen der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion ins französische Lager Gurs verschleppt worden waren und ihnen nachgereist war. Die Mitarbeiter Grübers wurden verhaftet, in Konzentrationslager verschleppt und größtenteils dort umgebracht.

Haft

Auf Befehl Heydrichs wurde Grüber im Dezember 1940 verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Von 1941 bis 1943 war er Häftling im KZ Dachau. Bei einer Razzia wurde Grüber durch zwei Wärter so lange geschlagen, bis er alle Zähne verloren hatte. In Dachau erlitt Grüber mehrere Herzinfarkte und wurde 1943 freigelassen, nachdem sich sein Schwager, ein Industrieller, für ihn eingesetzt hatte. Grüber übernahm unter strengen Auflagen wieder seine Pfarrstelle in Kaulsdorf.

Nachkriegszeit

Nach der Befreiung Berlins nahm Grüber Kontakt zum sowjetischen Stadtkommandanten Bersarin auf und wurde zeitweilig Kaulsdorfer Bürgermeister. 1945 wurde Grüber Probst an St. Nikolai und St.Marien in Berlin Mitte. Er wurde stellvertretenden Leiter des Beirats für Kirchenfragen beim Berliner Magistrat. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der CDU . 1948 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität . Er gründete die Gesellschaft für ehemalige Opfer rassischer Verfolgung. Von 1949 bis 1958 war er als Generalbevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Regierung der DDR tätig. Bereits nach einer sehr politischen Predigt 1953 und nach dem Tod des Leiters der DDR-CDU Otto Nuschke 1957 kam Grüber ins Visier der Machthaber. Nach dem Mauerbau 1961 wurde Grüber in den Westen Berlins abgeschoben. Dort setzte er sich weiter für die christlich-jüdische Verständigung ein. Er predigte gegen den Rüstungswettlauf und den Kalten Krieg samt seiner atomaren Bedrohung. Grüber war Gründungs- und Kuratoriumsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V. Beim Eichmann-Prozeß 1961 war er der einzige Nicht-Jude, der als Zeuge gegen den Angeklagten aussagte. 1965 wurde ihm die Carl-von-Ossietzky-Medaille verliehen. 1966 wurde er zum Ehrenpräsidenten der deutsch-israelischen Gesellschaft ernannt. 1968 veröffentlichte er seine Memoiren "Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten". Am 8.Mai 1970 erhielt Grüber zum 25. Jahrestag der deutschen Kapitulation die Ehrenbürgerwürde von Berlin . Er starb 1975 in Berlin an Herzversagen und wurde in einem Ehrengrab auf dem Evangelischen Friedhof der Domkirchengemeinde in der Müllerstraße in Berlin beerdigt.

Weblinks

Literatur von und über Heinrich Grüber im Katalog der DDB

Wikipedia

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