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Letzte Änderung für Artikel Heinrich Albertz: 11.02.2006 22:22

Heinrich Albertz

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Heinrich Albertz (* 22. Januar 1915 in Breslau ; † 18. Mai 1993 in Bremen) war ein Pastor und ein deutscher Politiker ( SPD ). Der Theologe war von 1966 bis 1967 Regierender Bürgermeister von Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Seine wichtigsten Ämter

  • Albertz war Pastor der Bekennenden Kirche ,
  • nach dem Kriege Leiter des Flüchtlingsamtes in Celle, von 1946 bis 1955 Mitglied des niedersächsischen Landtages ,
  • Minister für Flüchtlingswesen in Niedersachsen (1948-1955),
  • Senatsdirektor in Berlin (1955-1961)
  • Innensenator und Bürgermeister von Berlin 1961-1966
  • Regierender Bürgermeister von Berlin vom 14. Dezember 1966 bis zu seinem Rücktritt am 26. September 1967 .

Leben

Heinrich Albertz wird am 22. Januar 1915 in Breslau geboren. Nach einem Theologiestudium zog es Albertz als Mitglied in die Bekennende Kirche . Im Dritten Reich wurde er mehrmals verhaftet. 1941 wurde er von den Nationalsozialisten an die Front gesandt. Nach Celle kam er im Sommer 1945 als Leiter kirchlicher und staatlicher Flüchtlingsfürsorgestellen. 1946 entschloss er sich zum Eintritt in die SPD . Er betätigte sich als "Flüchtlingspfarrer" und kümmerte sich um die Integration der Menschen, die ihre Heimat verloren hatten. Zusätzlich zu seinem politischen Engagement übernahm er von 1949 bis 1965 den Bundesvorsitz der Arbeiterwohlfahrt (AWO). 1948 bis 1955 Minister für Flüchtlingswesen und Soziales in Niedersachsen. Willy Brandt holte ihn 1955 als Senatsdirektor in das geteilte Berlin. 1959 wurde Albertz Chef der Senatskanzlei. Als Innensenator (ab 1961 ) und Bürgermeister und Senator für Polizei, Sicherheit und Ordnung (ab 1963 ) gehörte er zu den engsten Mitarbeitern und Beratern des Regierenden Bürgermeisters. Er gilt als einer der Baumeister der Idee der Entspannungspolitik .

Heinrich Albertz hatte im Laufe seiner politischen Laufbahn eine erstaunliche Wendung durchlaufen. Von einem liberal denkenden Theologen wandelte er sich als Innensenator des Regierenden Bürgermeisters Brandt zu dem, was heutzutage als "Law-and-Order"-Politiker bezeichnet würde.

Nach seiner eigenen Wahl zum Regierenden Bürgermeister im Jahr 1966 setzte bei ihm jedoch eine erneute Wandlung ein, zu seinen ursprünglichen Anschauungen zurück.

Diese entwickelte sich vor allem unter dem Eindruck der Auseinandersetzungen um die Studentenunruhen, insbesondere den gewaltsamen Tod des Studenten Benno Ohnesorg bei dem Berlin-Besuch des Schahs von Persien am 2. Juni 1967 , welche ihn immer stärker an seinen Ansichten aus der Zeit als Innensenator zweifeln ließen.

Auch verfügte er, anders als sein Vorgänger Brandt, nicht über den uneingeschränkten Rückhalt in seiner Partei.

Obwohl seine Partei bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus im März 1967 unter seiner Führung noch 56,9 % der Stimmen einfuhr, erklärte er im September 1967 seinen Rücktritt, nachdem er die Verantwortung für die Studentendemonstrationen während des Schahbesuchs auf sich genommen hatte. 1970 legt Albertz auch sein Mandat im Berliner Abgeordnetenhaus nieder.

Von 1970 bis 1979 betätigt er sich in Berlin-Zehlendorf wieder als Pastor . Bundesweit in die Schlagzeilen geriet er noch einmal 1975 , als er, bereits wieder als Pfarrer aktiv, sich im Rahmen der Lorenz-Entführung bereit erklärte, auf die Forderungen der Entführer insoweit einzugehen, dass er beim von der Bundesregierung und Berliner Senat gutgeheißenen Gefangenenaustausch als Geisel der Entführer beim Austausch der Gefangenen mitwirkte.

Er war ein Engagierter in der aufkeimenden Friedensbewegung in den 1980er Jahren. So unterstützte er am 10. Oktober 1981 in Bonn die Demonstration gegen den NATO-Doppelbeschluss .

Am 1. September 1983 , dem Antikriegstag, versperrte Albertz zusammen mit dem späteren saarländischen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine, dem Schriftsteller Heinrich Böll und mehreren tausend Demonstranten mit einer dreitägigen Sitzblockade die Zugänge des US-Militärdepots in Mutlangen, das als Stationierungsort von Pershing-II-Kurzstreckenraketen vorgesehen ist.

Heinrich Albertz verstarb am 18. Mai 1993 in einem AWO-Altenheim in Bremen.

Werke

  • Am Ende des Weges : Nachdenken über das Alter. - München : Kindler, 1989. - ISBN 3-463-40115-0
  • Blumen für Stukenbrock : Biographisches. - Reinbek : Rowohlt, 1989. - ISBN 3-499-17772-2
  • Dagegen gelebt : von den Schwierigkeiten, ein politischer Christ zu sein, Gespräche mit Gerhard Rein. - Reinbek : Rowohlt, 1976. - ISBN 3-499-14001-2
  • (Hg.) Christen in der Demokratie (zusammen mit Joachim Thomsen) Zum 65. Geburtstag von Joachim Ziegenrücker, Wuppertal 1978
  • (Hg.), Die Zehn Gebote. Eine Reihe mit Gedanken und Texten. (ed. Wolfgang Erk und Jo Krummacher ), 12 Bde., Stuttgart 1985ff
  • Miserere nobis : eine politische Messe. - München : Knaur, 1989. - ISBN 3-426-04031-X
  • Der Wind hat sich gedreht : Gedanken über uns Deutsche. - München : Knaur, 1993. - ISBN 3-426-80002-0

Literatur

  • Jacques Schuster: Heinrich Albertz - Der Mann, der mehrere Leben lebte : eine Biographie. - Berlin : Fest, 1997. - ISBN 3-8286-0015-8
  • Reinhard Rohde: Heinrich Albertz und Erich Schellhaus: Zwei Flüchtlingspolitiker der ersten Stunde; in: Rainer Schulze (Hg. zusammen mit Reinhard Rohde und Rainer Voss): Zwischen Heimat und Zuhause. Deutsche Flüchtlinge und Vertriebene in (West-)Deutschland 1945-2000; S. 126-140. - Osnabrück: secolo, 2001. - ISBN 3-929979-62-4

Weblinks

Wikipedia

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