Rotes Kliff
Das Rote Kliff ist eine 30 Meter hohe Steilkante zwischen den Orten Wenningstedt und Kampen auf der Nordseeinsel Sylt. Es befindet sich auf der zur offenen See gelegenen Westseite der Insel .
Schon seit Jahrhunderten diente diese Steilkante den vorbeifahrenden Seglern als untrügliches Erkennungsmerkmal der Insel Sylt, findet sich doch eine derart auffällige Abbruchküste an den Ufern der dänischen, deutschen und niederländischen Nordseeküste kein weiteres Mal.
Vor etwa 120.000 Jahren lagerten Gletscher der Saale-Vereisung mächtige Schuttmassen unsortierten Gesteins auch im Raum Sylt ab. Diese bildeten auf Grund des steigenden Meeresspiegels der Nacheiszeit eine Abbruchkante von über 30 Metern Höhe aus. Der rostrote Geschiebelehm, der dem Kliff seinen Namen gab, erhielt seine Färbung durch die Oxidation eisenhaltiger Bestandteile.
Noch im 19. Jahrhundert vermuteten Geologen einen geologischen Zusammenhang zwischen Sylt und Helgoland, dessen Felsen zwar eine ähnliche Färbung besitzen, aber geologisch gesehen erheblich älter sind und auch eine andere Entstehungsgeschichte besitzen. Die aus dem Roten Kliff herausbrechenden Gesteine - wie Feuerstein , Rhombenporphyr oder Rapakivigranit - lassen noch heute eine exakte Bestimmung ihrer Herkunft zu.
Durch Sturmfluten ist das Kliff gefährdet. Die im Rahmen des Küstenschutzes geleisteten Sandvorspülungen am gesamten Weststrand der Insel leisten einen Schutz gegen den Landverlust.
Kategorie : Nordfriesland
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