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Letzte Änderung für Artikel Liubice: 12.02.2006 00:56

Liubice

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Liubice (auch Leubice genannt) ist der slawische Name Alt Lübecks, einer Vorsiedlung des heutigen Lübecks. Diese ist allerdings nicht die Keimzelle der Hansestadt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Liubice liegt an der Mündung der Schwartau in die Trave, etwa 6 km außerhalb der Alt-Stadt-Insel des heutigen Lübeck.

Geschichte

Im 7. Jahrhundert rückten in die während der Völkerwanderung von den germanischen Bewohnern verlassenen Gebiete an der Lübecker Bucht slawische Völker nach. Die Wagrier und Polaben errichteten ein dichtes Netz von Dörfern und Burgen, darunter Oldenburg (Starigard), Plön, Ratzeburg und später die slawische Königsresidenz Liubice, an der Mündung der Schwartau in die Trave, welche heute als Alt Lübeck ein Bodendenkmal ist. Diese Siedlung war in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts und im 10. Jahrhundert weniger dicht besiedelt. Erst in jungslawischer Zeit lässt sich wieder eine zunehmende Bevölkerung erfassen. Liubiice war - trotz fehlender räumlicher Übereinstimmung - die Vorgängersiedlung der späteren Stadt Lübeck.

Ab der Mitte des 11. Jahrhunderts erfolgte ein Ausbau Liubices, der zur Entstehung eines großen Siedlungskomplexes im 11. Jahrhundert führte. 1055 und in den nachfolgenden Jahren wurde die alte Burg erneuert. Diese Maßnahme ist mit dem Slawenfürsten Gottschalk verbunden. Nach dessen Tod übernahm Kruto die Herrschaft nicht nur in Wagrien, sondern im gesamten Abodritenverband und in dessen letzten Jahren fallen die Anfänge der Neugestaltung der Burg. 1087 wurde die Wehranlage zum zweiten Mal erneuert. In dieser Zeit wurde die Burg im Westen durch einen 12 m breiten Graben vom Land getrennt, wodurch sie auf einer künstlichen Insel lag.

Zur vollen Blüte kam Liubice unter Slawen"könig" Heinrich (1093 - 1127). Alt Lübeck war nun ein frühstädtischer Komplex, bestehend aus einer Burg, einem Hafen, zwei Vorburgsiedlungen und einer eigenen, um eine Kaufmannskirche sich entwickelnde Kaufleutesiedlung am anderen Flussufer. In der Burgmitte hebt sich die Kirche von der profanen Bebauung ab. Die ältere, aus Holz gebaute, Kirche weist einen Grundriss von 22 m Länge und 15 m Breite auf. Für den slawischen, aber auch den skandinavischen Bereich ist dieser Grundriss ungewöhnlich. Parallelen sind nur aus Island bekannt. Die Kirche ist architektonisch anspruchsvoller und repräsentativer. Sie diente als Grabstätte und wird in die 90´er Jahre des 11. Jahrhunderts datiert. Die neue Kirche wurde aus Feldsteinen gebaut. Sie war 20 m lang und 11 m breit, war einschiffig und hatte eine halbrunde Apsis . Der Niedergang der Kirche geht mit der Zerstörung Alt Lübecks durch die Ranen (Rügenslawen) 1138 einher. Liubice wird danach als Handelsplatz aufgegeben. Der Name Liubice wurde 1143 vom Grafen Adolf II. von Holstein auf sein, auf einer Halbinsel names Bucu gelegenes Stadtgründungsprojekt übertragen.

Jedoch hielten die dort ansässigen Slawenstämme noch bis ins 13. Jahrhunder hinein vor der Marienkirche im neuen Lübeck ihr Thing ab.

Forschung

In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es das neue Datierungsverfahren der Dendrochronologie , das die Datierung in der Archäologie buchstäblich revolutionierte. Dank dieses Verfahrens hat man herausgefunden, dass Alt Lübeck in Wirklichkeit älter ist, als bisher angenommen. Der älteste Wall wurde auf 819 datiert. Es folgen zwei weitere Teile des Walles, die auf die Jahre 1055 und 1087 datiert wurden. Dendrodaten zeigen zwei Reparaturen am Wall und Baumaßnahmen innerhalb der Burg in den Jahren 1002 und 1035 . Unter der 1852 entdeckten Steinkirche fand man eine Vorgängerkirche aus Holz. Verstreut in der Burg standen damals Flechtwerk- und Blockbauten.

Literatur

  • Archäologie in Lübeck, Band 5, Doris Mührenberg MA

siehe auch

Liste historischer Orte in Schleswig-Holstein

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Liubice aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Liubice verfügbar.

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