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Letzte Änderung für Artikel Klaus Groth: 05.02.2006 01:03

Klaus Groth

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Klaus Groth (* 24. April 1819 ; † 1. Juni 1899 ) war ein bekannter plattdeutscher Dichter und Schriftsteller. Er gilt gemeinsam mit Fritz Reuter als einer der BegrĂŒnder der neueren niederdeutschen Literatur.

Klaus Groth
Klaus Groth

Inhaltsverzeichnis

Leben

Klaus Groth wurde am 24. April 1819 als Sohn eines MĂŒllers in Heide (Dithmarschen / Holstein) geboren. Als Groth 14 Jahre alt war, wurde er zunĂ€chst Schreiber beim Kirchspielvogt in Heide, wechselte aber 1837 , mit 18 Jahren also, auf das Lehrerseminar in Tondern . Wegen Geldmangels brach er 4 Jahre spĂ€ter seine Ausbildung ab und wurde Lehrer an einer MĂ€dchenschule in seinem Heimatort Heide. 1847 hatte Groth, der hĂ€ufig krank war, einen körperlich-seelischen Zusammenbruch und schied deshalb aus dem Schuldienst aus. Bis ins Jahre 1853 weilte er zur Genesung auf Fehmarn. Dort schrieb er seine plattdeutsche Gedichtsammlung Quickborn, die 1852 erschien. Dieser Gedichtband machte Groth mit einem Schlage berĂŒhmt, da er durch diese Dichtung die Schönheit der plattdeutschen Sprache dem deutschen Volke wieder ins Bewusstsein brachte.

1853 zog er im Alter von 34 Jahren nach Kiel. Er arbeitete hier von Oktober 1854 bis April 1855 mit Professor Karl MĂŒllenhoff an der Feststellung der plattdeutschen Grammatik und Orthographie sowie an den neuen Auflagen des „Quickborn“. WĂ€hrend des Winters 1854/55 entstand das Prosawerk „Vertelln“.

Aufgrund Ă€rztlicher Empfehlung nahm er im FrĂŒhling 1855 eine Reise auf, welche ihn zuerst nach Bonn fĂŒhrte. Hier verlieh ihm die Philosophische FakultĂ€t der UniversitĂ€t durch einstimmigen Beschluss den Ehrendoktor -Titel. Seine Reise fĂŒhrte ihn weiter in die Schweiz , spĂ€ter ĂŒber Leipzig und Dresden nach ThĂŒringen.

Im Jahre 1857 kehrte er erstmals nach Kiel zurĂŒck, wo er im September 1858 an der Philosophischen FakultĂ€t einen Habilitations-Vortrag hielt, erst 1866 verleiht ihm der österreichische Statthalter den Professorentitel fĂŒr deutsche Sprache und Literatur. In Kiel entstand auch sein umfangreichstes Werk dieser Zeit, das Epos „De Heisterkrog“, sowie „Min Jungsparadies“ und zahlreiche Gedichte. Viele dieser Gedichte wurden 1871 im zweiten Teil des „Quickborn“ zusammengefasst.

Schwere SchicksalsschlĂ€ge waren der Tod seiner Frau 1879 und der Tod seines Sohnes im August 1889 . 1895 verbrachte den Winter auf Capri in der Villa von Christian Wilhelm Allers . Zu seinem 80. Geburtstag verliehen ihm die StĂ€dte Kiel und Heide jeweils das EhrenbĂŒrgerrecht . Sechs Wochen nach seinem Geburtstag, am 1. Juni 1899 , starb Klaus Groth. An der Stelle seines ehemaligen Hauses in Kiel steht heute das Krankenhaus „Quickborn“, das diesen Namen zur Erinnerung an das bekannteste Werk des Dichters trĂ€gt. Sein Grab befindet sich auf dem Kieler SĂŒdfriedhof.

Groth und die niederdeutsche Sprache

Groths Bestreben war es, die niederdeutsche Sprache ) als Literatursprache auszubauen. Dies bedeutete fĂŒr ihn insbesondere die Abhandlung ernster Themen auf Plattdeutsch auf literarisch hohem Niveau. Groth versuchte zu verdeutlichen, dass die plattdeutsche Sprache zu allen Zwecken fĂ€hig ist. Allerdings betonte er: "dass die niederdeutsche Sprache nicht zu leeren Formeln und zu Wortgeklingel zu gebrauchen sei, sondern was ihr an FĂ€higkeit zur Abstraktion fehle, stĂŒnde ihr an großer sinnlicher Sicherheit zu Gebote". Seine Meinung ĂŒber niederdeutsche Literatursprache unterschied sich von der Fritz Reuters , eines anderen plattdeutschen Literat . Ihm ging es darum die Sache des Volkes mit dessen Sprache zu verbinden. Durch diese unterschiedlichen Meinungen kam es zum Disput mit Fritz Reuter.

Groth ĂŒber Reuters LĂ€uschen un Riemels: "aber sie sind durch und durch gemein. Sie fĂŒhren uns nur plumpe, unwissende oder schmutzige, schlaue Figuren vor. [...] Das wĂ€re die BlĂŒte des Volkslebens? das seine Poesie , die man ihm absieht und ihm wiederbringt? Nein, das heißt alles in den Qualm und Wust der Bierstube hinab- und hineinziehen, wo man sich in der schluderigsten Sprechweise Vademekumsanekdoten erzĂ€hlt. Da ist alles gleich, nĂ€mlich alles gemein, BĂŒrger und Adel, hoch und niedrig." Reuter darauf an Groth: "Nein, Herr Doktor, unsere Wege auf dem dichterischen und volkstĂŒmlichen Gebiete gehen weit auseinander, ebensoweit wie unsere Dialekte ."

Groths hoch- und plattdeutsche Gedichte und Lieder wurden von bekannten Komponisten vertont, allen voran Johannes Brahms , aber auch Arnold Schönberg .

Werke

  • 1853 Gedichtsammlung Quickborn

Quickborn

Im November 1852 kam der plattdeutsche Gedichtband Quickborn heraus. Bis zu diesem Neuanfang von Groth war die niederdeutsche Literatur zuletzt im 17. Jahrhundert bedeutsam. Plattdeutsch sprachen vor allem Leute auf dem Lande und Leute in den unteren und mittleren Gesellschaftsschichten. Diese niederdeutsche Sprache wurde immer mehr von der hochdeutschen Schrift und Sprache verdrĂ€ngt. Die Leute, die kein hochdeutsch gesprochen haben, wurden ausgegrenzt. Groth versuchte mit dem Lyrikband Quickborn dieser Entwicklung entgegen zu treten, denn alle Gedichte und Texte in seinem Werk sind im sog. „Dithmarscher Platt“ geschrieben.

  • 1855-1859 Vertelln (ErzĂ€hlungen)

Vertelln

In seinem Werk Vertelln beschreibt Groth die Menschen vom Land und die Erlebnisse und Empfindungen der einfachen Leute

  • 1858 Briefe ĂŒber Hochdeutsch und Plattdeutsch
  • 1858 Vör de Görn (Kinderreime)

Vör de Görn

Dies sind plattdeutsche Kinderreime, die Klaus Groth in diesen Band aufgenommen hat. Sie waren deshalb so berĂŒhmt, weil die Reime vor allem als Wiegen- und Spiellieder verwendet wurden.

  • 1862 Rothgeter Meister Lamp un sien Dochder (Lyrik)
  • 1873 Über Mundarten und mundartliche Dichtung
  • 1876 Mien Jungsparadies (ErzĂ€hlungen)

Mien Jungsparadies

Die kleine ErzĂ€hlung Mien Jungsparadies hat ĂŒberwiegend autobiographischen Charakter. Die ErzĂ€hlung fĂŒhrt nach Tellingstedt, dem Geburtsort seiner Mutter.

Weblinks

Wikipedia

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