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Letzte Änderung für Artikel Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: 11.02.2006 16:54

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

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Audimax und Verwaltungshochhaus der CAU
Audimax und Verwaltungshochhaus der CAU
Mensagebäude der CAU
Mensagebäude der CAU
Die CAU Kiel ist die nördlichste Volluniversität in Deutschland


Die Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel ist die einzige Volluniversität in Schleswig-Holstein. Über 20.000 Studenten werden hier von gut 600 Dozenten ausgebildet, studieren kann man derzeit etwa 140 Studiengänge - von Alter Geschichte bis Zoologie.

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der Universität

Die Gründung 1665

Die Universität wurde am 5. Oktober 1665 von Herzog Christian Albrecht von Holstein-Gottorf im Kieler Schloss gegründet. Pläne, im Herzogtum eine eigene Universität zu gründen, waren bereits im 16. Jahrhundert entstanden, und schon 1652 hatte Herzog Friedrich III. nach einem langen Verfahren das kaiserliche Privileg erlangt, auf Reichsboden - also im südlich der Eider gelegenen Herzogtum Holstein - eine Universität zu gründen, doch war es zu Verzögerungen gekommen. Aus den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg stammt auch das Siegel der Universität mit dem Spruch Pax optima rerum ("Frieden ist das höchste der Güter"). Der Lehrbetrieb dieser nördlichsten Universität im Heiligen Römischen Reich wurde mit zunächst 17 Professoren (darunter Daniel Georg Morhof) aufgenommen, die ersten Räumlichkeiten befanden sich im ehemaligen Franziskanerkloster der Stadt. Studieren konnte man anfangs Theologie, Jura, Medizin und freie Künste; bereits 1666 wurden die ersten Doktorprüfungen durchgeführt. Wie die meisten frühneuzeitlichen Hochschulen wurde auch die CAU vornehmlich zu dem Zweck gegründet, den steigenden Bedarf an ausgebildeten Verwaltungsfachleuten zu decken; zudem erhöhte die Existenz einer eigenen Universität das Prestige des jeweiligen Landesherren erheblich. Wie seit dem Mittelalter üblich, wurde die Hochschule mit diversen rechtlichen Privilegien (Steuerfreiheit, eigene Gerichtsbarkeit) ausgestattet und fungierte auf den Landtagen als eigener Stand.

Die Entwicklung bis zum Ende der dänischen Herrschaft

Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahm die Hochschule, die erstaunlicherweise vom Ende des Gottorfer Herzogtums profitierte, einen raschen Aufschwung und zog in neue Gebäude um. 1768 wurde bestimmt, dass jeder, der in Schleswig oder Holstein ein weltliches oder geistliches Amt bekleiden wolle, mindestens zwei Jahre in Kiel studiert haben müsse. Die CAU war um 1800 nicht nur die nördlichste deutsche Hochschule, sondern zugleich auch die südlichste Universität des dänischen Gesamtstaates, da Holstein vom dänischen König in Personalunion regiert wurde. Aus diesem Grund kam ihr eine wichtige Rolle beim kulturellen Austausch zwischen Skandinavien und Mitteleuropa zu.

Besonders zwischen 1815 und 1848 war die Kieler Universität zudem ein wichtiges Zentrum der deutschen Burschenschaftsbewegung und des Liberalismus . 1817 nahmen so auch viele Kieler Burschen am Wartburgfest teil; um 1830 zählte die Universität etwa 400 Studenten. Unter den Dozenten fanden sich mit Professoren wie den Juristen Georg Christian Burchardi, Niels Nikolaus Falck, Johann Friedrich Kierulff und Eduard Osenbrüggen, den Historikern Gustav Droysen und Georg Waitz , dem Agrarhistoriker und Nationalökonomen Georg Hanssen und dem Klassischen Philologen, Archäologen und Musikhistoriker Otto Jahn bedeutende Gelehrte. Während der Revolution von 1848 und der sich anschließenden Konflikte mit den Dänen um Schleswig spielte die CAU ebenfalls eine wichtige Rolle. Dabei waren die Professoren und Studenten mehrheitlich (aber keineswegs ausschließlich) deutschgesinnt, weshalb unter patriotischen Dänen das folgende Bonmot kursierte: "Lüge ist auch eine Wissenschaft, sprach der Teufel. Er studierte in Kiel."

Die Kieler Universität in preußischer Zeit

Das Wachstum der Universität beschleunigte sich nach 1866, als Kiel und Holstein unter preußische Herrschaft kamen, erheblich, obwohl die Hochschule nun nur noch eine von vielen anderen im Königreich Preußen war und ihre rechtlichen Privilegien verlor. Vom rasanten Wachstum der Stadt Kiel in preußischer Zeit profitierte auch die CAU. Trotz steigender Studentenzahlen hat die Hochschule allerdings bis heute für das Selbstverständnis und die Außenwahrnehmung der Stadt nicht die Bedeutung, wie dies in Orten wie Göttingen, Heidelberg oder Münster der Fall ist. Kiel verdankte seinen raschen Aufstieg zur Großstadt Marine und Schiffbau. Anders als vor 1866 wirkt es heute daher nicht mehr wie eine "Universitätsstadt", sondern ist durch seine Funktion als Landeshauptstadt und Zentrum der Schiffbauindustrie geprägt.

Der Alte Botanische Garten der Universität war die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland, und kurz vor 1900 wurde die Hochschule durch zahlreiche Neubauten (entworfen von Martin Gropius ) den gestiegenen Studentenzahlen angepasst. Ein Teil dieser Gebäude existiert noch und beherbergt einige Bereiche des Uniklinikums. Die CAU, an der die Nationalsozialisten bereits früh zahlreiche Anhänger hatten, wurde 1933 rasch "gleichgeschaltet"; zahlreiche liberale (z. B. Ferdinand Tönnies ) oder jüdische (z. B. Felix Jacoby ) Gelehrte verloren ihre Professuren. Der erzwungene Weggang vieler der bedeutendsten Dozenten trug dazu bei, die Attraktivität der Hochschule stark zu mindern: Innerhalb weniger Jahre sanken die Studentenzahlen auf weniger als ein Viertel.

Die Entwicklung seit 1945

Die alten Universitätsgebäude in der Nähe des Schlosses wurden dann im Zweiten Weltkrieg so weitgehend zerstört, dass zunächst ein Umzug der Hochschule nach Schleswig erwogen wurde. Bereits 1942 war die Universitätsbibliothek bei einem schweren Luftangriff von Brandbomben getroffen, ihre Bestände großenteils vernichtet worden. Doch im November 1945 wurde der Lehrbetrieb - teilweise auf Schiffen im Kieler Hafen - mit etwa 2000 Studenten wieder aufgenommen; neuer baulicher Kern der Universität wurde ein altes Fabrikgelände der ELAC im Nordwesten der Stadt. Obwohl die CAU keine reine Campusuniversität ist, sind dort heute die meisten Einrichtungen konzentriert, von der alten Bausubstanz der Hochschule ist dabei (außer im Bereich der Uniklinik) praktisch nichts mehr erhalten. Ein Wiederaufbau eines Teiles der alten Gebäude wird immer wieder angeregt, ist aber derzeit nicht in Planung. 1968 wurde auch die CAU von Studentenunruhen erschüttert, die hier wie andernorts unter anderem zur Abschaffung des Talars und zahlreichen strukturellen Veränderungen führten.

Das Wachstum der CAU hält noch immer unvermindert an. Die Hochschule zählt dabei zu den deutschen Universitäten durchschnittlicher Größe. In den 1970er Jahren wurden neue Sportstätten, die Fakultätenblöcke und ein neues Physikzentrum errichtet. Die 2001 eröffnete neue Universitätsbibliothek ist derzeit eine der modernsten in der Bundesrepublik, sie verfügt momentan über einen Bestand von knapp 4,4 Millionen Bänden.

Unibibliothek und Fakultätenblöcke der CAU
Unibibliothek und Fakultätenblöcke der CAU

Heute hat die Universität folgende Fakultäten:

  • Theologische Fakultät
  • Rechtswissenschaftliche Fakultät
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
  • Medizinische Fakultät
  • Philosophische Fakultät
  • Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät
  • Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät
  • Technische Fakultät
  • (in Abwicklung) Erziehungswissenschaftliche Fakultät

Die Universität ist zur Zeit besonders renommiert in den Bereichen Meeresbiologie , Volkswirtschaftslehre und Nordistik , auch das der Universität angegliederte Institut für Weltwirtschaft genießt internationales Ansehen. Ähnliches gilt für die ebenfalls zur CAU gehörende Katastrophenforschungsstelle . Das ZFIM bietet Studenten aller Fachrichtungen Sprachkurse mit internationalen UNIcert Abschluss an. 2004 wurde in Kiel der 45. Deutsche Historikertag abgehalten, an dem mehr als 3500 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland teilnahmen.

Berühmte Gelehrte

  • Kurt Alder
  • Walter Anderson
  • Jochen Bleicken
  • Hartmut Boockmann
  • Hans-Gerhard Creutzfeldt
  • Paul Deussen
  • Otto Diels
  • Wilhelm Dilthey
  • Johann Gustav Droysen
  • Karl-Dietrich Erdmann
  • Hans Geiger
  • Herbert Giersch
  • Wilhelm Griesinger
  • Bernhard Harms
  • Heinrich Hertz
  • Alfred Heuß
  • Felix Jacoby
  • Otto Jahn
  • Philipp Lenard
  • Johanna Mestorf
  • Otto Meyerhof
  • Theodor Mommsen
  • Daniel Georg Morhof
  • Max Planck
  • Erwin Rohde
  • Erich Schneider
  • Walther Schücking
  • Ferdinand Tönnies
  • Heinrich von Treitschke
  • Heinz Zahrnt

Literatur

  • Karl Jordan (Hrsg.), Geschichte der Christian-Albrechts-Universität Kiel, 1665-1965, mehrere Bände, Neumünster 1965.

Weblinks

Wikipedia

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