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Letzte Änderung für Artikel Limes Saxoniae: 14.02.2006 15:59

Limes Saxoniae

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Der Limes Saxoniae, auch Sachsenwall genannt, ist ein um 810 n. Chr. errichteter Grenzstreifen der Sachsen zum Schutz vor den slawischen Abodriten im östlichen Schleswig-Holstein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtlicher Hintergrund

Der Limes Saxoniae, d.h. genau genommen nichts anderes als die (nordelbische) "Grenze Sachsens" (gegen die Abodriten) wurde vermutlich von Karl dem Großen 810/11 bei seinem letzten Aufenthalt in Norddeutschland mit den Abodriten vereinbart, als auch die Eider als nördliche Reichsgrenze festgeschrieben wurde. Diese Grenze darf man sich kaum als befestigte Anlage vorstellen, sondern als eine mitten in einem schwer zu durchdringenden und siedlungsleeren Urwald, der eigentlichen Grenzzone, definierte Linie. Mit dieser Grenzziehung wurde ein Teil des 804 an die Abotriten übergebenen Gebiets wieder dem fränkischen Reich einverleibt, das nun auf einem schmalen Streifen zwischen der Levensau und der Schwentine an die Ostsee stieß. Von einer punktuellen oder durchgehenden Grenzbefestigung am "Limes" ist nichts bekannt. So konnte dieser "Limes" auch keinen nachhaltigen Schutz vor Überfällen und Eroberungen durch die Abodriten bieten, die bis Hamburg vordringen konnten und die Stadt 1066 und 1072 zerstörten. Erst mit der Unterwerfung und Christianisierung der Abodriten und der Eroberung Ostholsteins durch die Grafen von Holstein endeten die Überfälle.

Verlauf

Limes Saxoniae
Limes Saxoniae

Der Verlauf folgt im wesentlichen natürlichen Hindernissen, Flüssen, Sümpfen sowie unwegsamen Wäldern und ist keineswegs so scharf umrissen oder gar befestigt wie der römische Limes.

Adam von Bremen beschrieb 1075 in seiner Chronik (2.Buch, Ziffer 18) den Grenzverlauf wie folgt: Vom Ostufer der Elbe bis zu dem Flüßchen, das die Slawen Mescenreiza nennen. Oben trennt sich der Limes von ihm und verläuft im Delvenauwalde bis an die Delvenau. Von ihr kommt man an den Hornbeker Mühlenbach und an die Billequelle. Von da geht man weiter zum Liudwinestein, an die Weisebirken und die Barnitz. Dann läuft sie auf die Sumpfbeste bis zum Travewald und aufwärts durch diesen zur Blunkerbach-Niederung. Dann führt sie zum Ackerrandwald und steigt geradewegs an bis zur Furt über den Ackerrandbach. Dort bestand Burwido einen Zweikampf gegen einen Slawenkämpen, den er tötete. Hier steht ein Gedenkstein. Von diesem Gewässer weg läuft die Grenze oben und fällt in den Stocksee ab. Dann kommt man an das östliche Schwentinefeld und an die Schwentine selbst. An ihr läuft die Sachsengrenze aus in Skytenmeer und Ostsee.

Im Landkreis Herzogtum Lauenburg finden sich zwischen Sachsenwald, Bille und Stecknitz zahlreiche Ringwälle aus Erde, wie beispielsweise die noch heute erkennbaren Anlagen bei Koberg , Kasseburg, Schnakenbek, Sierksfelde , die jeweils groß genug waren, um der Bevölkerung eines Dorfes Schutz zu geben. An der Trave findet sich die Nütschauer Schanze. Östlich von Neumünster liegen die Wittenburg und die Einfelder Burg, die als reine Fluchtburg anzusehen ist.

Quellen:

  • Quellen des 9. und 11. Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches. Ãœbersetzt v. Werner Trillmich , Darmstadt, 1973, FvS Bd. IX

Literatur

  • Matthias Hardt: Linien und Säume, Zonen und Räume an der Ostgrenze des Reiches im frühen und hohen Mittelalter. In: Walter Pohl/Helmut Reimitz (Hrsg.): Grenze und Differenz im frühen Mittelalter. Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl. Denkschriften 287. Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 1 (Wien 2000), S. 39-56. - ISBN 3-70012-896-7 .
  • Matthias Hardt: Hesse, Elbe, Saale and the Frontiers of the Carolingian Empire. In: Walther Pool/Ian Wood /Helmut Reimitz (Hrsg.): The Transformation of Frontiers. From Antiquity to the Carolingians. The Transformation of the Roman World 10 (Leiden, Boston, Köln 2001), S. 219-232. - ISBN 9-00411-115-8 .
  • Matthias Hardt: Limes Saxoniae. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde , Bd. 18, Landschaftsrecht - Loxstedt² (Berlin, New York 2001), S. 442-446. - ISBN 3-11016-950-9 .

Weblinks

Siehe auch: Limes Sorabicus (Artikel zu einer entsprechenden Grenzzone an der Saale) Limes (Grenzwall)

Wikipedia

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