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Letzte Änderung für Artikel Knick: 17.02.2006 15:57

Knick

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Als Knick, Mehrzahl Knicks, bezeichnet man in Norddeutschland, insbesondere in Schleswig-Holstein, wallartige Baum- und Strauchhecken, die im 18. Jahrhundert im Rahmen der Verkoppelung als „lebende ZĂ€une“ angelegt wurden. Ein typischer Knick bildet eine bis zu fĂŒnf Meter breite und ebenso hohe, recht dichte grĂŒne „Wand“ aus GestrĂŒpp und GebĂŒsch.

UrsprĂŒnglich dienten Knicks als Feldbegrenzungen, Brennholzlieferanten und sicherten den Boden gegen Abtrag durch Wind ( Ă€olische Erosion ). Auf einem Wall (heutzutage auch einfach nur Streifen) aus Steinen und Erde findet man meist HaselnussstrĂ€ucher , Hainbuchen , Eschen , vereinzelt eingestreut auch große Buchen und - in Ostfriesland als Hauptbaumart - Eichen . Als Schutz gegen Viehverbiss wurden vielfach auch dornige StrĂ€ucher wie Heckenrosen , Sanddorn , Brombeeren und Schlehdorn gepflanzt.

Wird ein Weg beiderseits von Knicks begleitet, so ist dafĂŒr der Begriff Redder weit verbreitet. In Norddeutschland tragen vielerorts Straßen, in lĂ€ndlichen oder auch vormals lĂ€ndlichen Gegenden, diesen Zusatz im Namen.

Auf den Stock gesetzter Knick
Auf den Stock gesetzter Knick

Der Name Knick leitet sich aus dem regelmĂ€ĂŸigen „Abknicken“ der BĂŒsche ab. UngefĂ€hr alle zehn bis fĂŒnfzehn Jahre wird das Buschwerk knapp oberhalb der ErdoberflĂ€che abgeschnitten („abgeknickt“), um einen starken Neuaustrieb zu fördern. Dabei werden in der Regel einzelne grĂ¶ĂŸere BĂ€ume („ÜberhĂ€lter“) stehen gelassen, die restlichen Gehölze bis auf den Boden zurĂŒckgeschnitten („auf den Stock gesetzt“). Der arbeitsintensive RĂŒckschnitt stellte lange eher ein Problem fĂŒr die Landwirte da, zumal das anfallende Holz und Strauchwerk auf dem Markt nicht mehr gefragt war. Der RĂŒckschnitt muss aber erfolgen, da es seit dem 30. August 1996 eine so genannte „Knickverordnung“ des Landes Schleswig-Holstein gibt, die die Pflege der Knicks regelt. In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Verwertbarkeit des RĂŒckschnitts durch die Entwicklung von sog. „Hackschnitzel-Heizungen“ wieder verbessert.

Der Knick ist in Schleswig-Holstein ein landschaftsprĂ€gendes Element. Heute gibt es noch rund 46.000 Kilometer Knick. SchĂ€tzungen gehen davon aus, dass nach dem Zweiten Weltkrieg ĂŒber 80.000 Kilometer Knicks vorhanden waren. Im Zuge der Flurbereinigung gingen viele Knicks verloren, da die Äcker aufgrund der neuen Anforderungen durch die maschinelle Bearbeitung vergrĂ¶ĂŸert wurden. Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung der Knicks in Mecklenburg-Vorpommern. Hier prĂ€gen die Knicks nicht mehr das Landschaftsbild, da fĂŒr die LPG -Betriebe ohne RĂŒcksichtnahme riesige AckerflĂ€chen angelegt wurden. Heute werden die Knicks durch § 15 b des Schleswig-Holsteinischen Landesnaturschutzgesetzes geschĂŒtzt. Ziel ist es eine Knickdichte von 60 laufenden Metern je Hektar in landwirtschaftlich geprĂ€gten Gegenden zu erhalten.

Die Knicks bilden einen wichtigen zusammenhĂ€ngenden Lebensraum fĂŒr viele Tierarten. Insgesamt wurden ca. 7000 Tierarten gezĂ€hlt, darunter viele Singvogelarten. Sie sind aber auch (je nach Anlage) beliebte Ausflugsziele zum Beerensammeln.

siehe auch Hecke , Wallhecke

Literatur

  • JĂŒrgen Eigner , Unsere Knicks im Natur- und Landschaftshaushalt, in: Schleswig-Holstein, Band X, 1975, Seiten 172 bis 176.
  • JĂŒrgen Eigner , Ökologische Knickbewertung in Schleswig-Holstein, in: Die Heimat, Band 85, 1978, Seiten 241 bis 249

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Knick aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Knick verfügbar.

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