Schortens
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis : | Friesland |
Fläche : | 69 km² |
Geografische Lage : | Koordinaten: 53° 32' N, 7° 57' O 53° 32' N, 7° 57' O |
Höhe : | 1 m ü. NN |
Einwohner : | 21.463 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte : | 311 Einwohner je km² |
Postleitzahlen : | 26419 |
Telefonvorwahl : | 04461 u. a. |
Kfz-Kennzeichen : | FRI |
Gemeindeschlüssel : | 03 4 55 015 |
Stadtgliederung: | 12 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Oldenburger Str. 29 26419 Schortens |
Website: | www.schortens.de |
E-Mail-Adresse: | rathaus@schortens.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Gerhard Böhling (parteilos) |
Schortens ist eine Stadt im Landkreis Friesland, Niedersachsen ( Deutschland ).
Inhaltsverzeichnis |
Geographie
Geographische Lage
Schortens liegt im Jeverland auf der ostfriesischen Halbinsel, am Rand der Marsch. Zahlreiche Dörfer, etwa die heutigen Stadtteile Accum und Schoost liegen auf in die Marsch hereinragenden Geestzungen, zwischen denen es früher ausgedehnte Moor - und Heidegebiete gab.
Seen
- Accumer See
Nachbargemeinden
Schortens grenzt im Nordwesten an die Stadt Jever, im Norden an die Gemeinde Wangerland, im Osten an die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven, im Süden an die Gemeinde Sande und im Südwesten an die Gemeinde Friedeburg, welche zum Landkreis Wittmund gehört.
Stadtgliederung
Die Stadt umfasst die Stadtteile Schortens, Heidmühle, Grafschaft, Accum, Sillenstede, Schoost, Roffhausen, Middelsfähr, Addernhausen, Oestringfelde, Ostiem und Upjever.
Während Schortens, Heidmühle, Oestringfelde und Ostiem zusammen einen geschlossenen Ortskern mit knapp 14.000 Einwohnern bilden, handelt es sich bei den anderen Stadtteilen um einzeln gelegene kleinere Orte mit Einwohnerzahlen von ca. 150 (Schoost) bis zu 2.200 (Sillenstede).
Geschichte
Erste Spuren der Besiedlung im heutigen Stadtgebiet reichen bis ins 5. Jahrhundert zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schortens im Jahre 1158 , kurz nach dem Bau der St.-Stephanus-Kirche, deren Errichtung auf das Ende einer Fehde zwischen den Oestringern und den Wangerern zurückgeht. Im Mittelalter war das Kloster Oestringfelde ein geistiges Zentrum für die gesamte Region und auch für seine Pferdezucht bekannt.
In der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts profitierte Schortens stark von der Entwicklung des Marinestützpunktes Wilhelmshaven. Viele Arbeiter siedelten sich im heutigen Stadtgebiet an und der Bau einer Eisenbahnlinie nach Jever verstärkte ab 1871 diesen Trend noch.
Nach dem 1. Weltkrieg ging die Produktion von Kriegsschiffen in Wilhelmshaven stark zurück und Schortens hatte mit hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen. 1933 wurde Schortens dann zusammen mit Cleverns , Sande und Sandel zur "Großgemeinde Östringen" zusammengeschlossen. Dieser Zusammenschluss wurde allerdings direkt nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgehoben. 1936 wurde der Fliegerhorst in Upjever eröffnet, der bis heute existiert und von der Luftwaffe genutzt wird.
Ab 1946 kamen viele Heimatvertriebene nach Schortens, sodass die Einwohnerzahl stark wuchs. Auch die Ansiedlung der Olympia-Werke in Roffhausen förderte die Schortenser Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg. 1972 schloss sich die Gemeinde Schortens mit der damaligen Gemeinde Sillenstede zusammen. Die Stadtrechte erhielt Schortens am 21. Januar 2005 . Seit dem 1. Juni 2005 ist die Stadt Schortens selbständige Gemeinde.
Religionen
- Evangelisch-lutherische Kirchengemeinden in Schortens, Heidmühle, Roffhausen, Middelsfähr, Sillenstede
- Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in Accum
- Römisch-katholische Kirchengemeinde in Heidmühle
- Adventgemeinde in Heidmühle
- Neuapostolische Kirche in Heidmühle
Einwohnerentwicklung
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¹ Großgemeinde Östringen
² Nach der Zusammenlegung mit Sillenstede
Politik
Stadtrat
Der Rat der Stadt Schortens setzt sich seit der Kommunalwahl am 9. September 2001 wie folgt zusammen:
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Bürgermeister
Derzeitiger Bürgermeister von Schortens ist der parteilose Gerhard Böhling. Er löste im November 2004 als erster hauptamtlicher Bürgermeister den bisherigen Bürgermeister Herbert Lahl (CDU) und Gemeindedirektor Wolfgang Schmitz ab.
Wappen
Das Wappen der Stadt Schortens enthält ein rotes, springendes Pferd mit aufgerichtetem Schweif auf weißem Grund, ähnlich dem niedersächsischen Wappen (weißes Pferd auf rotem Grund und hängender Schweif, siehe Sachsenross), bloß mit vertauschen Farben. Das Wappen geht wahrscheinlich auf die Pferdezucht der Oestringer im Mittelalter zurück, die schon damals international bekannt war. Eine andere Begründung geht davon aus, dass ein einzelnes "Wunderpferd", mit dem ein Schortenser Bürger im Mittelalter quer durch Europa reiste, Grundlage für das Wappen ist. Dies ist auch die offizielle Begründung des Gemeindeausschusses, der am 21. April 1948 das springende Pferd als Gemeindesiegel vorgeschlagen hat.
Das springende Pferd kam auch schon im Gemeindesiegel der Großgemeinde Östringen von 1933 bis 1945 vor.
Städtepartnerschaften
Partnerschaften bestehen mit:
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Schortens ist über die Bundesautobahn 29 an das deutsche Autobahnnetz angebunden, welche sich auf Schortenser Gebiet mit der Bundesstraße 210 kreuzt. Diese führt in Ost-West-Richtung durch die Stadt und sorgt für eine Anbindung sowohl in Richtung Wilhelmshaven als auch nach Ostfriesland. Eine Ortsumgehung der B 210 (wie sie in Jever in den 1990er Jahren bereits realisiert wurde) ist geplant. Außerdem verfügt Schortens über einen Bahnhof, der an der Nebenstrecke Wilhelmshaven - Sande - Esens (KBS 393) liegt und von der NordWestBahn angefahren wird.
Ansässige Unternehmen
Nach dem 2. Weltkrieg siedelte sich die Olympia Werke AG in den ehemaligen Hallen der Wilhelmshavener Marinewerft in Roffhausen an. Das Unternehmen beschäftigte hier zeitweilig über 12.000 Mitarbeiter. Der Standort musste allerdings 1992 aufgrund wirtschaftlicher Probleme endgültig geschlossen werden. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Olympia-Gelände das "Technologie Centrum Nordwest" und es existieren ca. 60 verschiedene Unternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern.
Im Schortenser Gewerbegebiet befindet sich außerdem die Zentrale der Nordfrost -Gruppe, einem 1975 gegründeten Unternehmen welches insgesamt 1.200 Mitarbeiter an 29 Standorten in Deutschland , Dänemark und den Niederlanden beschäftigt.
Öffentliche Einrichtungen
Seit dem 1. Mai 1936 existiert in Upjever ein Fliegerhorst. Er wurde während des 2. Weltkriegs von den verschiedenen Einheiten der Luftwaffe und der Wehrmacht genutzt. Nach Kriegsende wurden dort zunächst ehemalige Zwangsarbeiter einquartiert, anschließend wurde der Fliegerhorst von dänischen Einheiten sowie der britischen Royal Air Force genutzt.
1961 wurde der Fliegerhorst dann an die Bundeswehr übergeben, die hier ab 1964 wieder regelmäßigen Flugbetrieb durchführte, zunächst mit F-104G Starfighter , später dann mit Panavia Tornados . Zum 31. August 2005 wurde das dort lange Jahre stationierte Jagdbombergeschwader 38 "Friesland" aufgelöst und lediglich die Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 21 und das Objektschutzbatallion der Luftwaffe verbleiben auf dem Standort.
Bildung
Die Orientierungsstufen Schortens wurden im Schuljahr 2004/05 aufgelöst und das Gebäude wurde zu einer Außenstelle des Mariengymnasiums Jever. Außerdem gibt es in Schortens eine Haupt- und Realschule in einem gemeinsamen Schulzentrum sowie diverse über die Stadtteile verteilte Grundschulen.
Literatur
- Heimatverein Schortens (Hrsg.): 75 Jahre Heimatverein Schortens - Heimatbuch und Festschrift. 1. Auflage. Heiber Druck & Verlag, Schortens 2004, ISBN 3-936691-22-3
Bockhorn | Jever | Sande | Schortens | Varel | Wangerland | Wangerooge | Zetel
Kategorien : Ort in Niedersachsen | Friesland
Wikipedia
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