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Letzte Änderung für Artikel Gulfhaus: 01.01.2006 16:52

Gulfhaus

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Das Gulfhaus ist eine Hausform, die sich im 16. und 17. Jahrhundert in den Marschen und anschließend in den friesischen Geestgebieten verbreitete und sich im Nordseeküstenraum von Westflandern über Holland , Ostfriesland und Oldenburg bis nach Schleswig-Holstein (als Haubarg) erstreckte. Unterbrochen wurde diese Linie durch das Elbe-Weser-Dreieck, in dem sich die Form des niederdeutschen Hallenhauses oder auch Niedersachsenhauses bewahrte.

Das typische Gulfhaus besteht aus einem Vorderhaus (fööeräen), das den Wohntrakt darstellt, und dem angrenzenden Stall-/Scheunentrakt (achteräen). Dadurch, dass im hinteren Bereich das Dach weiter herabgezogen wird, entstehen Abseiten, so genannte "ūtkübben", so dass der Scheunentrakt breiter ist als der Wohntrakt. Das Zentrum des Stall-/Scheunentraktes bildet der "Gulf", eine Lagerfläche für Heu, Erntegut und Gerät, dem dieser Haustyp seinen Namen verdankt. In der einen Abseite befinden sich Abteile zum Einstellen von Rindern (kaustâl). Der davor verlaufende Gang wird als "kaugâng" (Kuhgang) bezeichnet. Am äußersten Ende befindet sich traditionell das Plumpsklo (gemak). An der Giebelseite des Scheunentraktes finden sich zwei Türen, ein großes Scheunentor (sğüerdööer)auf der einen Seite, die den Zugang zur Dreschdiele (dösdêl) und den Gulfen auch mit Wagen ermöglicht und eine kleine, zweigeteilte Tür (messeldööer) auf der anderen. Letztere erhielt ihren Namen daher, dass durch sie der Mist vom "kaugâng" (Mist = mäers; entmisten = messen) abtransportiert wurde.

Häufig findet man über der großen Scheunentür ein halbrundes Fenster im Metallrahmen mit einer Inneneinteilung in Gestalt einer stilisierten aufgehenden Sonne.

Der vordere, am Giebel gelegene Teil des Mitteltraktes, in dem der Pferdestall (pêrstâl) untergebracht ist wird durch eine Trennmauer abgegrenzt und erhält eine Abdeckung so dass ein zusätzlicher Boden (sg. hiel, pl. hillen) entsteht, auf dem weiteres Heu für die Winterfütterung gelagert wird.

Die Dachlast tragen bei diesem Bautypus nicht die Außenwände sondern ein innen liegendes Ständerwerk (stååpelwârk).

Die Dacheindeckung des Wohntrakts erfolgt traditionell vollständig mit roten Ton-Dachpfannen, die des Scheunentrakts mit eben diesen Dachpfannen im unteren Drittel während der obere Bereich mit Reet gedeckt ist. Das Dach ist mindestens auf der windzugewandten Giebelseite (meist der Scheunengiebel), manchmal auch an beiden Giebeln als Krüppelwalm ausgebildet, der auch heute noch vielfach von einem Malljan bekrönt ist.

Der Konstruktionsplan des Gulfhauses findet (gelegentlich mit größen- oder lagebedingten Modifikationen wie z.B. einem seitlichen Eingang) Anwendung gleichermaßen bei großen Hofgebäuden (plååts) wie auch bei kleineren Gebäuden bis hin zu Landarbeiterhäusern.

Eine Besonderheit vieler älterer Gulfhöfe ist die sog. Upkammer (upkååmer), ein Raum im Wohntrakt, der wegen eines darunter liegenden halb oberirdischen Kellers höher liegt als die übrigen Zimmer. Dem entspricht bei solchen Gebäuden in der Außenansicht vielfach noch eine versetzte Anordnung der Fenster.

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