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Letzte Änderung für Artikel Burchardiflut: 07.02.2006 20:12

Burchardiflut

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Die Burchardiflut oder Zweite Grote Mandränke war eine verheerende Sturmflut, die in der Nacht vom 11. auf den 12. Oktober 1634 die schleswig-holsteinische Nordseeküste verwüstete. Ihr fielen über 9.000 Menschen zum Opfer, große Teil der Insel Strand versanken für immer im Meer.

Inseln und Halligen, die aus der Insel Strand entstanden sind
Inseln und Halligen, die aus der Insel Strand entstanden sind

Nachdem die Tage vor der Flut ruhiges Wetter herrschte, zog am Abend des 11. Oktober ein kräftiger Sturm aus Nordwest herauf, der sich im Laufe der Nacht zum Orkan entwickelte. Der Sturm drückte das Wasser mit einer solchen Gewalt gegen die Küste, dass gegen zehn Uhr Abends der erste Deich im Kirchspiel Stintebüll auf der Insel Strand brach. Das Wasser stieg so hoch, dass nicht nur zahlreiche weitere Deiche brachen, sondern auch Häuser in der flachen Marsch und selbst auf Warften überflutet wurden. Häuser stürzten ein, in anderen brachen durch außer Kontrolle geratenes Feuer Brände aus.

Der Deich brach in dieser Nacht an 44 Stellen. Allein auf Strand kamen neben den 6.123 menschlichen Opfern 50.000 Stück Vieh um. Das Wasser zerstörte 1.300 Häuser, 30 Mühlen, alle 21 Kirchen auf Strand wurden schwer beschädigt. Die Insel Strand wurde in die Inseln Nordstrand und Pellworm sowie die Halligen Südfall und Nordstrandischmoor zerrissen, die Halligen Nübbel und Nieland versanken im Meer. Auf Eiderstedt starben 2.107 Menschen, 12.802 Stück Vieh ertranken, 664 Häuser wurden durch die Flut zerstört. Zahlreiche Menschen starben in den Marschgebieten an der Küste, selbst küstenfernere Orte wie Bargum, Breklum, Almdorf oder Bohmstedt blieben nicht ohne Opfer.

M. Löbedanz, der Pfarrer von Gaikebüll , beschrieb die Situation auf Strand nach der Flut:

Wüste liegen mehr denn die halben Wohnstädte, unnd sind die Häuser weggeschölet (weggespült); Wüste stehen die übrigen Häuser, unnd sind Fenstere, Thüren und Wende zerbrochen: Wüste stehen ganze Kirchspielen , unnd sind in etlichen wenig Haußwirthe mehr übrigen: Wüste stehen die Gotteshäuser, unnd sind weder Prediger noch Haußwirthe viel vorhanden, die diesselben Besuchen. [1]

Die Menschen der Zeit konnten sich die Flut oft nur als besondere Strafe Gottes vorstellen. Am weitesten ging dabei die radikal-protestantische Predigerin und Wiedertäuferin Anna Ovena Hoyers , die die Burchardiflut als Anfang der nahenden Apokalypse interpretierte.

Quellen

  1. Rolf Kuschert: Die frühe Neuzeit, in: Nordfriisk Instituut (Hrsg.) Geschichte Nordfrieslands, Heide Boyens & Co 1995. ISBN 3-8032-0759 ↑ 

Wikipedia

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