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Letzte Änderung für Artikel Wanderer (Unternehmen): 29.01.2006 23:08

Wanderer (Unternehmen)

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Wanderer-Werke Schönau/Chemnitz 1920
Wanderer-Werke Schönau/Chemnitz 1920
Wanderer Mofa um 1904
Wanderer Mofa um 1904
Auto Union Wanderer W25K, 1936
Auto Union Wanderer W25K, 1936

Das Unternehmen Wanderer war ein bedeutender deutscher Hersteller von Motorrädern, Autos und Fahrrädern. Heute ist die WANDERER-Werke AG eine Finanzholding ohne eigenen Geschäftsbetrieb.

Die Wurzeln von Wanderer gehen bis in das Jahr 1885 zurück. In diesem Jahr gründeten Johann Baptist Winklhofer und Richard Adolf Jaenicke in Chemnitz (Sachsen) die am 26. Februar 1885 ins Handelsregister eingetragenen Gesellschaft "Chemnitzer-Velociped-Depot Winklhofer & Jaenicke" zur Reparatur von Fahrrädern, wenig später bauten sie selber welche. Um 1900 war Wanderer zu einem bedeutenden Unternehmen auf dem Fahrradmarkt geworden und hielt verschiedene Patente, unter anderem für die erste deutsche Zweigang- Nabenschaltung . Etwa in dieser Zeit wurde die Produktion auf Werkzeugmaschinen, "Continental"- Schreib- und Rechenmaschinen, Motorräder und Autos ausgeweitet und 1894 in Schönau bei Chemnitz dafür ein neues Werk aufgebaut. Das erste Motorrad wurde 1902 gebaut, 1905 kam der erste Auto-Prototyp "Wanderermobil", 1907 kam der zweite Prototyp und 1911 wurde dann auf dem Berliner Autosalon der Wanderer 5/12 PS Typ W1 gezeigt. 1912 konnte die Automobilproduktion aufgenommen werden.

"Wir hatten einen ganz niedlichen, kleinen Wagen im Auge, kleiner als alle bisher gebauten Wagen, niedrig in Anschaffungspreis, sparsam im Bezin-, Gummi- und Ölverbrauch, anspruchslos im Platzbedarf, aber großen Wagen gleich an Schnelligkeit und im Nehmen von Steigungen." schrieb Winklhofer später.

In Anlehnung an die im selben Jahr in Berlin uraufgeführte Operette Puppchen von Jean Gilbert wurde das zierliche Auto (1,5 m breit, 3 m lang) vom Volksmund auch Puppchen genannt. Bereits 1913 kam die Weiterentwicklung zum W2, der 15 PS leistete. Zur Ausweitung der Autoproduktion baute Wanderer ein weiteres Werk in Siegmar nahe Chemnitz, das 1927 die Produktion aufnahm. Die weitere Entwicklung ging bis zum W8 5/20 PS im Jahre 1926/27. Für den Nachfolger des Puppchen wurde 1930 Ferdinand Porsche in Stuttgart die Konstruktion von einem Sechszylinder- und zwei Achtzylindermotoren in Auftrag gegeben. Nur der Sechszylinder debütierte 1931 im W14 12/65 PS mit einem Dreiliter-Leichtmetallmotor, denn Probleme des Konzerns ließen ihn von der Fahrzeugproduktion abrücken. Auch auf Druck der Dresdner Bank, bei der Wanderer mit 5 Mio RM verschuldet war, verkaufte Wanderer Lizenzen für die schweren Motorräder an den tschechischen Ingenieur Dr. Fr. Janacek, der damit die Motorradmarke JAWA gründete, und schloss am 29. Juni 1932 einen Kauf- und Pachtvertrag die neue Autofabrik der Wanderer-Werke in Siegmar betreffend mit der auf Bestreben der Sächsischen Landesbank gegründeten Auto Union AG. In diesem Konzern wurden neben Audi, DKW und Horch weiterhin Automobile der Mittelklasse unter dem Namen Wanderer gebaut.

1935 kam der W21 ein direkter Konkurrent zum Mercedes 170V W136 auf den Markt. Insgesamt bot Wander ab diesem Jahr eine breitgefächerte Modellpalette von sechs Karosserien mit drei Motoren an. Von dem erfolgreichtsten Modell, dem W24 wurden rund 24.000 Exemplare hergestellt.

Die Wanderer AG konzentrierte sich sehr erfolgreich auf die Produktion hochwertiger Werkzeugmaschinen , Schreibmaschinen, Rechenmaschinen und Fahrräder. Das Radsportteam des Werkes konnte viele sportliche Erfolge erringen.

Heute

Sowohl die Wanderer-Werke als auch die Auto Union wurden nach einem von der sowjetischen Besatzungsmacht wohlwollend geduldeten Volksentscheid über die entschädigungslose Enteignung von Nazis und Kriegsverbrechern (dazu konnte jeder Rüstungsgüter herstellende Betrieb gerechnet werden) am 30.6.1946 enteignet und 1948 aus dem Handelsregister Chemnitz gelöscht. Die nahezu unversehrten Wanderer-Werke wurden demontiert und als Reparation in die Sowjetunion verbracht.

Ehemalige Werksangehörige und Nachfahren der Firmengründer beschlossen 1948 in München eine Neugründung der Wanderer-Werke AG zum Handeln von Fahrrädern und Fräsmaschinen. Ab 1949 wurden auch wieder Fahrräder produziert. Daraus entwickelte sich die heutige Wanderer-Werke AG; eine Automobilproduktion dieser Marke gibt es nicht mehr.

Fahrräder mit dem Markennamen „Wanderer “werden seit 1998 wieder von der Firma AT Zweirad GmbH in Altenberge bei Münster hergestellt.

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Wikipedia

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