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Letzte Änderung für Artikel Jakob Heinrich Graf von Flemming: 15.02.2006 16:57

Jakob Heinrich Graf von Flemming

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Jakob Heinrich Graf von Flemming (* 3. März 1667 in Hoff , Pommern ; † 30. April 1728 in Wien) war ein kursächsischer Kabinettsminister und Feldmarschall .

Er war der Sohn des kurbrandenburgischen Geheimen Rats und Präsidenten des hinterpommerschen Hofgerichts Georg Caspar von Flemming und der Neffe des Feldmarschalls Heino Heinrich Graf von Flemming und besaß dank seiner Familie auch das Privileg eines Erbmarschalls von Hinterpommern (seit 1695 ).

Flemming machte nach vollendetem Jurastudium ( 1688 ) eine Reise nach England und trat hierauf in brandenburgische Dienste. Er befand sich 1689 bei der Belagerung von Kaiserswerth und Bonn, 1690 bei der Schlacht von Fleury , 1691 bei Leuze und wurde im selben Jahr in den Johanniterorden aufgenommen. 1692 nahm er als kurbrandenburgischer Adjutant an der Aktion bei Heilbronn teil und im nächsten Jahr unter dem Kommando des Herzogs von Schomberg an der Schlacht bei Marsaglia im Piemont . Danach machte ihn der sächsische Kurfürst Johann Georg IV. zum Oberst und Generaladjutanten. Nach dem Tod des Kurfürsten ( 1694 ) wurde Flemming von dessen Nachfolger, dem Kurfürsten Friedrich August als Generaladjutant übernommen, vor allem weil dieser im Gegensatz zu Flemming nur unzureichend Französisch sprach, aber auch Flemming als tapferen Soldaten kennengelernt hatte.

Da Flemming außer Deutsch und Französisch auch fließend Englisch, vor allem aber Polnisch sprach und in Polen eine weitläufige, einflussreiche Verwandtschaft hatte (er war unter anderem mit dem polnischen Großschatzmeister Przebendowski verschwägert), ernannte ihn Kurfürst Friedrich August von Sachsen, der die Wahl zum König von Polen anstrebte, 1697 zum Gesandten in Warschau . (Seit dem Tod König Johann III. Sobieskis 1696 war die polnisch-litauische Krone vakant.)

Flemming sah, daß nur etwa ein Viertel der Stimmen auf August entfallen würde,und bediente sich einer unkonventionellen Taktik, um diesem die Krone zu sichern - anstatt seinen Herrscher direkt zu begünstigen, half er immer neuen Kandidaten (z.B. Don Livio Odescalchi, dem Neffen des Papstes), bis es am Ende noch acht weitere gab und die Konkurrenz so hoffnungslos zersplittert war. Trotzdem wurde es am Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Prinzen Conti, der einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wurde - während jener aus Frankreich erst anreiste, schwor Flemming stellvertretend für August den Starken öffentlich den Eid auf die pacta conventa.

Der frischgekrönte König August II. von Polen-Litauen (bekannter unter dem Namen August der Starke ) ernannte Flemming 1698 zum Generalmajor des kursächsischen Heeres, Geheimen Kriegsrat und Generalpostmeister von Sachsen (letzteres Amt verkaufte Flemming für 150.000 Taler).

1699 wurde Flemming zum Generalleutnant und Großstallmeister von Litauen befördert.

1700 nahm Flemming am Livland-Kurland-Feldzug teil, mit dem August der Starke den Nordischen Krieg gegen Karl XII. eröffnete. Flemming eroberte dabei mit seinen Truppen die Düna-Schanze bei Riga und benannte sie in "Augustenburg" um, doch 1701 schlugen die Schweden das verbündete Russisch-Sächsische Heer an der Düna.

1702 wurde er in der Schlacht bei Klissow schwer verwundet und 1703 als Gesandter nach Kopenhagen geschickt. Innenpolitisch sorgte er im gleichen Jahr für den Sturz des Großkanzlers Wolf Dietrich Graf von Beichlingen , an dessen Besitz er sich persönlich bereicherte.

1705 machte ihn der Kurfürst zum General der Kavallerie und Kriegsminister. Im Frieden von Altranstädt 1706 verlangte Karl XII. Flemmings Auslieferung, denn er habe Güter in Pommern und sei somit schwedischer Untertan. Flemming befreite seinen Kurfürsten aus dieser Zwickmühle, indem er nach Preußen abreiste - sein Titel als Erbmarschall von Hinterpommern kam ihm nun zupaß, denn er konnte sich so in Preußen jederzeit frei bewegen. Als die Schweden 1708 aus Polen abgezogen waren (Karl XII. wandte sich gegen Russland und wurde 1709 bei Poltawa geschlagen), holte August der Starke (nun erneut König von Polen) Flemming als Gouverneur der Residenz Dresden zurück.

1711 wurde Flemming zum Feldmarschall ernannt und führte die sächsischen Truppen in Norddeutschland gegen die Schweden, unter anderem bei den Belagerungen von Stralsund und Tönningen.

1712 verlieh im der Kurfürst das Amt des dirigierenden Ministers.

1715 führte Flemming nach dem siegreichen Ende der Kampfhandlungen in Norddeutschland die sächsischen Truppen nach Polen, die er dort unterhalten wollte. Dagegen und gegen seine Pläne, die polnische Königskrone im Hause der Wettiner erblich zu machen, bildete sich 1715 die Konföderation von Tarnogrod, deren Truppen er im Dezember 1715 bei Sandomir schlug. Danach verhandelte er mit den Konföderierten und erreichte immerhin 1716 die erneute Anerkennung Augusts als König von Polen, allerdings mußte das sächsische Heer bis auf 1200 Mann Garde aus Polen abziehen. Dieses Ergebnis wurde im " Stummen Sejm " 1717 bestätigt.

1719 unterzeichnete Flemming das Bündnis Augusts des Starken mit dem Kaiser und Hannover gegen Preußen .

Jakob Heinrich Graf von Flemming starb am 30. April 1728 auf einer diplomatischen Reise in Wien, sein Leichnam wurde nach Sachsen zurückgebracht und dort standesgemäß beigesetzt.

Flemming, der zwischen 1702 und 1714 Besitzer der Standesherrschaft Slawentzitz war, gilt als einer der Wegbereiter des oberschlesischen Hüttenwesens .

Weblinks

Wikipedia

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