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Letzte Änderung für Artikel August III. (Polen): 07.02.2006 17:30

August III. (Polen)

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Friedrich August II. (* 17. Oktober 1696 in Dresden; † 5. Oktober 1763 ebd.), Sohn Augusts des Starken , war Kurfürst von Sachsen und als August III. König von Polen .

August III. von Polen (Gemälde von Louis de Silvestre)
August III. von Polen (Gemälde von Louis de Silvestre)
Fürstenzug in Dresden - August II. und III.
Fürstenzug in Dresden - August II. und III.

Der Sohn August des Starken und Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth kümmerte sich wenig um Politik, solche Probleme überforderten ihn. Er veranstaltete gern Jagden, ging häufig in die Oper, kümmerte sich um seine umfangreichen Kunstsammlungen (Dresdner Gemäldesammlung, unter anderem Sixtinische Madonna) und bewies großen Familiensinn.

Der Kurfürst wurde mit Unterstützung Österreichs und Russlands und den üblichen Bestechungen zum König von Polen gewählt, was den Polnischen Thronfolgekrieg auslöste. August III. wurde am 17. Januar 1734 gekrönt und behauptete die Krone im Frieden von Wien 1738.

Louis XIV. empfängt den späteren König von Polen und Kurfürsten von Sachsen, August III. im Schloss Fontainebleau 1714
Louis XIV. empfängt den späteren König von Polen und Kurfürsten von Sachsen, August III. im Schloss Fontainebleau 1714
August III. in polnischer Tracht, Gemälde von Jan Matejko
August III. in polnischer Tracht, Gemälde von Jan Matejko

Seine Regierung in Polen war angesichts des Streits zwischen den Magnatengruppen der " Czartoryski " und " Potocki " im Reichstag (Sejm) bedeutungslos. Fast alle Reichstage blieben ergebnislos (vergleiche Liberum Veto ) und das Königreich Polen löste sich im Gezänk auf. Ein Beispiel waren die Reichstage von 1744 und 1746, in denen die Krone und der Großkanzler vorsichtig definierte Reformen im Wirtschafts- und Militärsektor auf den Weg bringen wollten. Sie waren jedoch außerstande, die verfeindeten Magnatenparteien überhaupt an einen Tisch zu bringen. Letztlich scheiterten sie im Sejm, unter ausländischer Einmischung. Ohne ordnungsgemäß abgehaltene Sejms mussten die Minister auch keine Rechenschaft ablegen, was die Korruption förderte.

Angesichts dieser Sachlage hofften sich der König und sein Premierminister Brühl in Polen mit dem „Ministerialsystem” sachsentreuer Magnaten (die in Schlüsselpositionen gesetzt wurden) über Wasser zu halten und beide Länder politisch verbinden zu können. Sie erlangten im Siebenjährigen Krieg sogar die Zustimmung ihrer drei Verbündeten für eine erneute Thronkandidatur Sachsens, aber die Erfolge waren nur scheinbar und nicht von Dauer.

Ein bescheidener Wirtschaftsaufschwung war in Polen weiterhin bemerkbar, später beeinträchtigt durch die Auswirkungen des Siebenjährigen Krieges (preuss. Münzfälschung, Kontributionen).

In Sachsen führte Heinrich Graf von Brühl († 1763) nach dem Sturz Sulkowskis von 1738 bis 1756 die alleinige Regierung, 1746 wurde er formell Premierminister. Brühl hatte von Wirtschaft keine Ahnung. Er war ein erfolgreicher Diplomat und festigte die Verwaltung, wurde aber wegen falscher Finanzpolitik im Landtag 1749 scharf angegriffen. Trotz rücksichtsloser finanzieller Maßnahmen Brühls steuerte Sachsen in eine Staatskrise. Der Zwangsumtausch von Vermögenswerten in staatliche Schuldverschreibungen erschütterte die Wirtschaft, die ohnehin zu kleine Armee musste abgerüstet und ein bedeutender Anteil der Steuern verpfändet werden. Dazu kam der Druck von außen, denn der sächsische Export wurde durch die preussische (Zoll-)Politik jener Zeit stark behindert.

Aber erst der Siebenjährige Krieg brachte für Sachsen 1756 den Absturz. Die zu kleine sächsische Armee kapitulierte unter Graf Rutowski kampflos am Lilienstein, August III. und sein Hof zogen nach Warschau um, wo sie bis zum Ende des Krieges in politischer Ohnmacht verblieben. Sachsen, nun behelfsweise von den Preußen und von einigen Kabinettsministern verwaltet, wurde zum Kriegsschauplatz und litt unter den hohen Kontributionen beider Seiten. Es bezahlte zweifellos einen großen Teil der preußischen Kriegskosten ("Sachsen ist wie ein Mehlsack, egal wie oft man draufschlägt, es kommt immer noch etwas heraus."). Dresden selbst wechselte die Besatzung und wurde von Friedrich II. (Preußen) 1760 belagert, was umfangreiche Zerstörungen zur Folge hatte.

Als der Siebenjährige Krieg im Hubertusburger Frieden 1763 zu Ende ging, war das bis dahin recht wohlhabende Sachsen ruiniert, was der Hof nur ungern zur Kenntnis nahm. Und auf die Vergabe der polnischen Krone hatte Sachsen keinerlei Einfluss mehr. Dauerhafteren Nachruhm bescherte diesem Kurfürst-König seine eingangs erwähnte Liebe zur Kunst.

Inhaltsverzeichnis

Baumaßnahmen Sachsen

  • Schloss Hubertusburg
  • Katholische Hofkirche, Dresden

Baumaßnahmen Warschau

  • Sächsisches Palais (zerstört 1944 )
  • Palais Brühl (zerstört 1944 )

Nachkommen

Friedrich August II. heiratete Erzherzogin Maria Josepha von Österreich (1699-1757), Tochter von Kaiser Joseph I. (HRR) (1678-1711).

  • Friedrich August ( 1720 - 1721 )
  • Joseph ( 1721 - 1728 )
  • Friedrich Christian ( 1722 - 1763 ), Kurfürst von Sachsen
  • Maria Amalia von Sachsen ( 1724 - 1760 ) - verheiratet mit Karl III. von Spanien
  • Maria ( 1727 - 1734 )
  • Maria Anna Sophia von Sachsen ( 1728 - 1797 ) - verheiratet mit Maximilian III. Joseph von Bayern
  • Franz Xaver ( 1730 - 1806 ), Regent in Sachsen
  • Maria Josepha Carolina ( 1731 - 1767 ), Mutter Ludwig XVI. von Frankreich - verheiratet mit Ludwig von Bourbon (1729-1765), Sohn von König Ludwig XV. (1710-1774)
  • Carl Christian ( 1733 - 1796 ), Herzog von Kurland
  • Maria Christina von Sachsen ( 1735 - 1782 ), Fürstäbtissin in Remiremont
  • Maria Elisabeth von Sachsen ( 1736 - 1818 )
  • Albert Kasimir August ( 1738 - 1822 )
  • Clemens Wenzelslaus ( 1739 - 1812 ), Kurfürst und Erzbischof von Trier
  • Maria Kunigunde von Sachsen ( 1740 - 1826 ), Fürstäbtissin von Thorn und Essen

Literatur

Jacek Staszewski, August III. Kurfürst von Sachsen und König von Polen, Berlin 1996

Wikipedia

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