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Letzte Änderung für Artikel Herzog Widukind: 10.01.2006 23:26

Herzog Widukind

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Nach langwierigen Auseinandersetzungen lässt sich Herzog Widukind 785 in der Pfalz Attigny in Anwesenheit Karls des Großen taufen
Nach langwierigen Auseinandersetzungen lässt sich Herzog Widukind 785 in der Pfalz Attigny in Anwesenheit Karls des Großen taufen

Widukind, auch Wittekind (übliche Erklärung des Namens: Waldkind; * um 730 , † nach 785 ) war ein berühmter Herzog der Sachsen, der zum Sinnbild des Widerstands gegen Karl den Großen in den Sachsenkriegen wurde.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

  • 730 - 760 Der Sitz der Sippe der Wigaldlinger lag in Wildeshausen. Ãœber die Zeit von Widukinds Geburt ist nichts bekannt. Seine Frau Geva war die Schwester des Immidlingers Albrecht (genannt Abbi), die ihm wenigstens drei Kinder zur Welt brachte: Widukind, Wiprecht und eine Tochter.
  • 772 fielen die Franken in Sachsen ein und zerstörten die Irminsul , ein heidnisches Heiligtum der Sachsen. Die Zeit der Sachsenkriege, an denen Widukind vermutlich von Anfang an beteiligt war, hatte begonnen - sie währte bis 804 .
  • 773 überfielen die Westfalen als Vergeltung Deventer , während Karl der Große in Italien weilte.
  • 774 belagerten die Engern Fritzlar, wurden aber von den dort weilenden Franken zum Rückzug gezwungen.
  • 775 bezwang Karl der Große die Ostfalen und die Engern . Die Westfalen überlisteten eine Heeresabteilung und richteten ein großes Blutbad an.
  • 776 zwang Karl der Große einen großen Teil der frankenfreundlichen Edlinge der Sachsen, mit ihm einen Vertrag zu schließen, danach wurde Sachsen zur Mark .
  • 777 blieb der westfälische Edling Widukind - er wird für 777 erstmalig in den "Fränkischen Reichsannalen" erwähnt -, anders als die anderen Edlinge, gegen den Willen Karls des Großen der fränkischen Reichsversammlung in Paderborn fern, und begab sich für ein Jahr zum Dänenkönig Sigifrid .
  • 778 fielen die Westfalen ins fränkische Rheinland ein, zerstörten mehrere Siedlungen und richteten großen Schaden an.
  • 779 - 781 begann in Sachsen ein zermürbender Kleinkrieg, der sich auch gegen die frankenfreundlichen Edlinge richtete.
  • 782 ist Sachsen Teil des Frankenreichs geworden. Widukind kehrte wieder vom Dänenkönig nach Sachsen zurück, wo er zum Aufruhr gegen die Franken aufreizte. Die Sachsen vernichteten daraufhin ein fränkisches Heer und töteten zwei der höchsten Beamten des Frankenkönigs. Karl der Große rächte sich bei Verden mit der Enthauptung von angeblich 4.500 Sachsen.
  • 783 zwangen die Sachsen Karls Heer zum Rückzug aus der Schlacht an der Grotenburg . Die Verstärkung seines Heeres bewirkte eine sächsische Niederlage in einer großen Schlacht an der Hase.
  • 784 unterstützten die Friesen Widukind, der den Widerstand gegen die Franken auch im Winter fortsetzte.
  • 785 führten Verhandlungen Weihnachten zur Taufe Widukinds in Attigny , Taufpate war Karl der Große.
  • Danach gibt es keine gesicherten Nachrichten mehr über Widukind. Er verschwindet aus den Quellen. ALTHOFF hat einen Aufenthalt als Mönch auf der Reichenau nachweisen wollen; diese These ist in der Forschung umstritten. Die mit der aus der Zeit um 1100 stammenden Grabplatte in Enger verbundene Ãœberlieferung zum Tod und Begräbnis Widukinds in Enger ist legendär. Man weiß nicht, wo Widukind wirklich begraben worden ist.

Bedeutung

Widukind war der bedeutendste Gegenspieler Karls des Großen und leistete einen bemerkenswerten Widerstand gegen die überlegenen Franken und ihren christlichen Glauben . Widukind erreichte mit seiner Kriegsführung schließlich einen Friedensvertrag mit Karl dem Großen. Zugleich stärkte er die Stellung der sächsischen Oberschicht im Frankenreich: In der Folgezeit wurden sächsische Edelinge nach ihrer Taufe in das fränkische Herrschaftssystem der Grafschaftsverfassung integriert, so dass der Geschichtsschreiber Widukind von Corvey , ein möglicher Nachfahre Widukinds, bereits für das 9. Jahrhundert das Zusammenwachsen beider Völker zu einem Volk konstatiert.

Einer der Nachfahren Widukinds, Waltbraht, brachte im 9. Jahrhundert die Reliquien des Hl. Alexander von Rom nach Wildeshausen. Auch Königin Mathilde I., die Ehefrau König Heinrichs I., des Begründers der sächsischen Dynastie der Ottonen , war nach dem (in der Forschung nicht ganz unumstrittenen) Zeugnis Widukinds von Corvey eine Nachfahrin Widukinds.

Herzog Widukind wird im "Lied der Niedersachsen" und im Westfalenlied erwähnt.

Literatur

Fachliteratur

  • Hauptquelle zu Widukind und den Sachsenkriegen sind die Annales regni Francorum. Zweisprachige Edition dieser Schrift in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte, Erster Teil, neu bearb. von Reinhold Rau, Darmstadt 1955 (= Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe Bd. 5)
  • Stefan Brakensiek [Hrsg.]: Widukind. Forschungen zu einem Mythos, Bielefeld 1997. ISBN 3895341983
  • Friedrich Knöpp: Karl und Widukind. Grundlagen geschichtlicher Urteilsbildung. Heft 1, Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1935

Literarische Verarbeitung des Widukind

  • Friedrich Bartels: Herzog Widukind. Tragödie in drei Akten von Friedrich Bartels. H. Haessel Verlag, Leipzig 1905
  • Margot Boger: Der Gödowolf. Ein deutsches Schicksal aus Widukinds Tagen. Verlag C. Bertelsmann, Gütersloh 1937
  • Hermann Dörries: Germanische Religion und Sachsenbekehrung. Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen 1934
  • E. Ch. Eckelmann: Wittekind. Eine geschichtliche Erzählung von E. Ch. Eckelmann. Dom Verlag GmbH, Berlin 1935
  • W. Fricke: Wittekind, der Sachsenherzog. Eine geschichtliche Erzählung von W. Fricke. Verlag von A. Helmich's Buchhandlung (Hugo Anders), Bielefeld
  • Wilhelm Fronemann: Sachsenherzog Wittekind. Eine Erzählung vom Kampf eines Germanenvolkes um Heimat und Volkstum. Mit 25 Bildern nach Federzeichnungen von Willy Planck und 4 Kartenskizzen. Loewes Verlag, Stuttgart
  • Rudolf Härting / Günther Körtner: Zu Widukinds Gedächtnis. Teil I: Aus der Geschichte der Wittekindsspende und des Timkenfestes in Enger von Rudolf Härting. Teil II: Ãœber Widukinds Zeitalter - Versuch einer kurzgefaßten Ãœbersicht - von Günther Körtner. Herausgegeben von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Enger, Enger 1980
  • Franz Herwig: Widukind. Eine Heldenlegende. Deutsche Heldenlegende. Drittes Heft: Widukind. Herder & Co. G.m.b.H Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau 1923
  • Oscar Höcker: Wodan's macht gebroken. Geschiedkundig verhaal uit den tijd van Karel de Groote en Wittekind, door Oscar Höcker. In het nederlandsch bewerkt door H. W. S. IV. Wenk & Birkhoff, Rotterdam 1902
  • Werner Jansen: Verratene Heimat. Roman. 53.-62. Tausend, Herbert Stubenrauch Verlagsbuchhandlung, Berlin 1941
  • Wilhelm Kotzde: Herzog Wittekind. Nach den alten Volkssagen erzählt von Wilhelm Kotzde. Mit Bildschmuck von Ernst Liebermann. Enßlin & Laiblins Verlagsbuchhandlung, Reutlingen 1923
  • Edmund Kiß: Widukind der Große. Roman von Edmund Kiß. Verlag Pfeiffer und Co., Landsberg-Warte 1935
  • Rolf Heinrich Lampe: Der Ring des Thor. Abenteuer Mittelalter. Hermann-Josef Emons Verlag, Köln 2002
  • Rolf Heinrich Lampe: Die Spur der eisernen Reiter. Abenteuer Mittelalter. Hermann-Josef Emons Verlag, Köln 2001
  • Martin Lintzel: Karl der Große und Widukind. Hanseatische Verlagsanstalt Aktiengesellschaft, Hamburg 1935
  • Klemens Lorenz: Widukind, der Sachsenheld. Für den Schulgebrauch im Dritten Reiche bearbeitet von Kl. Lorenz. Schriften zu Deutschlands Erneuerung. Verlag von Heinrich Handel, Breslau
  • Werner May: Widukind. Eine Erzählung aus dem 8. Jahrhundert. 13. - 15. Auflage, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart
  • Gertrud Ott: Widukind. Eine Geschichte aus der Zeit Karls des Großen. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1992
  • Karl Paetow: Die Wittekind-Sage. Zusammengestellt und neu erzählt von Karl Paetow mit 17 Federzeichnungen von Hans Happ. Adolf Sponholtz Verlag KG., Hannover 1960
  • K. Papke: Fürst Widukind der Sachsenführer. Christophorus-Verlag, Neumünster in Holstein 1936
  • Kurt Pastenaci: Der Herzog und die Könige. Ein Roman um Widukind, Karl und Göttrik. Büchergilde Gutenberg, Berlin
  • J. H. Riem: Widukind der Sachse. Eine geschichtliche Erzählung von J. H. Riem. Mit Bildern von Eduard Winkler. Verlag Abel & Müller, Leipzig
  • Heinar Schilling: Widukind. Eine Historie. Widukind-Verlag / Alexander Voß, Berlin 1941
  • Heinrich Schulze: Widukind, der Sachsenherzog. Verlag von Julius Beltz in Langensalza, Berlin, Leipzig 1934
  • Fritz Vater: Weking. Die Saga vom Heldenkampf der Niedersachsen. Zentralverlag der NSDAP - Verlag Franz Eher Nachf. G.m.b.H., München 1938
  • Volksmission der Evang.-Luth. Kirche in Bayern r. d. Rh. [Hrsg.]: Widukind. Eine Gabe der Volksmission. Freimundhefte (Heft 11), Freimundverlag Neuendettelsau (Bay.)
  • W. Weeningh: Wittekind. Druck und Verlag der Bonifacius-Druckerei (J. W. Schröder), Paderborn 1883
  • Wilhelm Weitz: Vom sächsischen Volksführer Widukind und der Kultstätte Enger. Eine kurzgefaßte, für alle deutschen Volksgenossen verständliche Einführung in die kämpferische Vergangenheit des Widukindlandes. Herausgegeben von der Stadt Enger in Westfalen, Enger, Bielefeld 1938
  • Wilhelm Weitz: Von Widukind und Enger. Eine kurzgefaßte und allgemeinverständliche Ãœbersicht von Wilhelm Weitz. Berufsschuldirektor Herford. Brambauer (Westf.) 1962
  • Ernst Wildorf: Karl der Große und Wittekind. Zwei Helden des Schwertes und des Glaubens. Eine Erzählung aus der Zeit Karls des Großen von Ernst Wildorf. Druck und Verlag von A. Weichert, Berlin

Weblinks

Wikipedia

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