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Letzte Änderung für Artikel Dohna (Adelsfamilie): 29.10.2005 17:30

Dohna (Adelsfamilie)

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Die Burggrafen von Dohna (oder Donin) sind eine weitverzweigte Adelsfamilie. Seinen Ausgang nahm das Geschlecht von der südlich von Dresden bei Pirna gelegenen Burg Dohna, mit der einer seiner Vertreter im 12. Jahrhundert belehnt worden war.

1152 kommt Dohna als Reichs lehen von Kaiser Friedrich I. Barbarossa an Heinrich von Rothowa (Rötha), der - als Henricus nobilis de Rotowe ( 1144 als Zeuge in einer Urkunde erstmals erwähnt) und zum Begründer des edelfreien Adelsgeschlechts der Donins wird.

Die Burggrafschaft Dohna lag zwischen der Markgrafschaft Meißen und dem Königreich Böhmen und reichte von Gottleuba im Osten bis Lockwitz im Westen sowie von der Elbe im Norden bis zum Erzgebirge im Süden (einschließlich Lauenstein, Bärenstein und Frauenstein ). Die Burg Dohna war bis zur Niederlage der Donins in der Dohnaische Fehde 1402 Mittelpunkt der reichsunmittelbaren Burggrafschaft.

Als reichsunmittelbare Burggrafen hatten die Donins großen Einfluss auf die Besiedlung des Osterzgebirges. Mit der Anlage einer Vielzahl von Dörfern gelangten sie zu großem Besitz und dadurch auch zu Macht und Einfluss. So wurden sie durch Kaiser Friedrich I. „Barbarossa“ beauftragt, Dresden und die erste Dresdner Brücke zu planen. Wegen der Schwäche der Meißner Markgrafen im 13. Jahrhundert , gelang es ihnen, als königliche Statthalter und Inhabern der Obergerichte auch die Befestigungshoheit in Dresden zu erlangen. Dies bedeutete, dass ihnen der 3. Pfennig und 1/3 des Zolls der Dresdner Elbbrücke zustand. Der erstmals 1390 bezeugte Dohnaer Schöppenstuhl war als adliges Lehnsgericht von großer Bedeutung. Seine Funktion übernahm in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts der Leipziger Schöppenstuhl.

Dieses Erstarken des Burggrafen von Dohna und der Kampf um die Vorherrschaft im Gau Nisan führte zu ständigen Machtkämpfen mit den Markgrafen Wilhelm I. von Meißen und gipfelte in der Dohnaische Fehde von 1385 bis 1402 , in der die Donins (Burggraf Otto Heide II. und seine Söhne Jeschke, Otto Heide III. und Otto Mul) vollständig unterlagen und ihren gesamten Besitz an die Wettiner verloren.

Die Auseinandersetzung begann zunächst als persönlicher Streit zwischen Hans von Körbitz und dem jungen Burggrafen Jeschke. Ein Nickel von Köckeritz verfasste 1482 folgenden Bericht: „Es war einer von Korbs, der schlug dem jungen her Jeschken ein beyn under uff dem tantzhawse zu Dresden, so slugk her Jeschko Korbs uffs mawl.“ Diese auf einem Adelstanz in Dresden begonnende Fehde führte dazu, dass Hans von Körbitz Dohna belagerte und die Donins gefangen nahm, was die Wettiner nutzten und schließlich zum bereits beschriebenen Ende führte.

Burggraf Otto Heide III. starb wahrscheinlich in Gefangenschaft, zumindest verschwindet er aus der Überlieferung. Sein Sohn Jeschke konnte zunächst fliehen, wurde aber eingefangen und 1403 in Ofen ( Budapest ) enthauptet. Der wahrscheinlich einzig Überlebende aus dieser Fehde war Jeschkes Bruder Otto Heide III., der 1415 in Prag starb. Ihre Verwandten versuchten noch lange den alten Familienbesitz zurückzugewinnen.

Nachdem 1402 die Burg von Wilhelm, Markgraf von Meißen, zerstört und deren Lehen eingezogen worden waren, hielten sich Burggrafen von Dohna am böhmischen Hof auf (dort auch tschech. als Herren von Donín bezeichnet). Andere Dohnas erwarben Güter in Schlesien. 1423 erneuerte Kaiser Siegmund die Belehnung mit der Reichsburggrafschaft Dohna. Ein dritter Zweig, der in der Lausitz die Herrschaften Staupitz, Königsbrück, Muskau etc. erworben hatte, erlosch zu Anfang des 17. Jahrhunderts .

Im 15. Jahrhundert zerfiel das Geschlecht in eine schlesische und eine preußische Linie. Die schlesische Linie erlosch 1711, die preußische Linie spaltete sich wieder in zwei. Die ältere Linie teilte sich in die Linien Dohna-Lauck und Dohna-Reichertswalde, die jüngere, Vianische Linie in die Linien Dohna-Schlobitten, Dohna-Schlodien mit Carwinden, die sich wieder in das Haus Schlodien mit Carwinden und das Haus Kotzenau (in Schlesien) scheidet, und Dohna-Carwinden (schwedische Linie), die 1820 im Mannesstamm ausstarb. Kaiser Ferdinand III. anerkannte 1648 die Burggrafschaft der Familie.

König Friedrich Wilhelm IV. erhob am 10. September 1840 die Majorate zu Schlobitten, Lauck, Reichertswalde und Schlodien mit Carwinden zu einer Grafschaft Dohna und verlieh den Inhabern dieser Majorate 1854 die erbliche Mitgliedschaft im preußischen Herrenhaus.

Inhaltsverzeichnis

Bekannte Vertreter der Adelsfamilie

  • Adelheid von Dohna, erste Äbtissin des Klosters St. Marienthal in der Oberlausitz
  • Heinrich zu Dohna-Schlobitten , Gutsbesitzer, (* 1882; † 14. September 1944, als Mitglied des Widerstandes gegen Hitler hingerichtet)

Preußische Linie

  • Stanislaus von Dohna (1433-1504), Burggraf und Herr von Donen, Begründer der preußischen Linie
    • Peter von Dohna (*1483), Hauptmann zu Braunsberg und Mohrungen, erwarb die Herrschaft Carwinden (9 Söhne)
      • Achatius von Dohna (1533-1619), herzoglich-preußischer Rat und Amtshauptmann (11 Söhne)
        • Fabian II. von Dohna (1577-1631), Direktor des preußischen Landrats (Begründer der Reichertswalder Linie, 2 Söhne)
          • Friedrich von Dohna (1619-1688)
          • Fabian III. von Dohna (1617-1668), kurbrandenburgischer Staatsmann
        • Christoph von Dohna (1583-1637), kurpfälzischer Diplomat und Gouverneur des Fürstentums Oranien, Begründer der Vianischen Linie
          • Friedrich von Dohna (1621-1688), niederländischer General, niederländisch-preußischer Staatsmann (8 Kinder)
            • Alexander zu Dohna-Schlobitten (1661-1728), Oberhofmeister und Gouverneur des Prinzen Friedrich Wilhelm, Ahnherr des Hauses Schlobitten
              • Alexander Aemilius zu Dohna-Schlobitten (1704-1745)
                • Friedrich Alexander Burggraf und Graf zu Dohna-Schlobitten (1741-1810), wurde gefürstet
                  • Friedrich Ferdinand Alexander zu Dohna-Schlobitten (1771-1831), preußischer Staatsmann
                  • Ludwig zu Dohna-Schlobitten (1776-1814), preußischer Politiker und Landwehrführer, Kommandant von Danzig
                  • Karl Friedrich Emil zu Dohna-Schlobitten (1784-1809), preußischer Generalfeldmarschall , Schwiegersohn Scharnhorsts
            • Christoph I. von Dohna-Schlodien (1665-1733), preußischer General und Diplomat, Ahnherr des Hauses Schlodien
              • Christoph II. von Dohna-Schlodien (1702-1762), preußischer General
          • Christoph Delphicus von Dohna (1628-1668), Militär und Feldmarschall in schwedischen Diensten, Begründer der schwedischen Linie
      • Fabian I. von Dohna (1550-1622), Rat, Hofmarschall und Abgesandter des Pfalzgrafen Johann Casimir (kinderlos)

Schlesische Linie

  • Abraham von Dohna (†1612), Herr auf Wartenberg in Schlesien, Rat Kaiser Rudolfs II., Landvogt der Oberlausitz und Präsident der Böhmischen Kammer (1611).
    • Karl Hannibal von Dohna (1588-1633), Sohn des vorigen, Landvogt der Oberlausitz, Kammerpräsident in Schlesien

Lausitzische Linie

Literatur

  • [Siegmar Friedrich von Dohna]: Aufzeichnungen über die erloschenen Linien der Familie Dohna. Berlin 1876.
  • Christine Klecker, Wie Dohna verlorenging, Museum Schloß Weesenstein, 1991 (erhältlich ebendort und im Heimatmuseum Dohna).
  • Susanne Baudisch, Lokaler Adel in Nordwestsachsen, Köln/Weimar/Wien 1999 (zur Herkunft).

Wikipedia

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