Holger Apfel
Holger Apfel (* 29. Dezember 1970 in Hildesheim) ist ein deutscher Politiker der rechtsextremen Partei NPD . Seit MĂ€rz 2000 ist er ihr stellvertretender Vorsitzender, Vorsitzender der NPD-Fraktion im sĂ€chsischen Landtag und Vorsitzender des im Stadtrat von Dresden vertretenen Nationalen BĂŒndnisses Dresden. Er ist Chefredakteur der vom NPD-Parteivorstand herausgegebenen Monatszeitung "Deutsche Stimme".
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Beruflicher Werdegang
In Hildesheim machte er 1991 Wirtschaftsabitur an der Friedrich-List-Schule und anschlieĂend eine Lehre zum Verlagskaufmann .
Politische Karriere
AnfÀnge
Holger Apfel fand ĂŒber sein Mitwirken beim Studentenbund Schlesien noch wĂ€hrend der Schulzeit den Kontakt zur NPD. Er wurde 1996 Verlagsleiter und Chefredakteur des Parteiorgans Deutsche Stimme .
Apfel bei den JN
Bis 1999 war er Bundesvorsitzender der NPD-Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten ( JN ). Holger Apfel versuchte in seiner Zeit die JN stĂ€rker mit der NPD zu verbinden. Die JN beteiligt sich 1996 erstmals mit Billigung der ParteifĂŒhrung an den Rudolf-HeĂ-Gedenkfeierlichkeiten. Von JN-Aktivisten fordert Apfel ein SelbstverstĂ€ndnis als âpolitische Soldatenâ, die Jungen Nationalen haben sich âeinzig und alleinâ an der Wehrmacht und der Waffen-SS als Vorbilder zu orientieren. In einem Thesenpapier der JN unter Apfels Vorsitz wird als Ziel eine âneue Volksgemeinschaftâ propagiert.
Einzug in den SĂ€chsischen Landtag
Apfel war Spitzenkandidat der NPD Sachsen fĂŒr die Landtagswahl am 19. September 2004 , die 9,2 Prozent der Listenstimmen (1999: 1,4 Prozent) errang. Holger Apfel und 11 weitere NPD-Kandidaten zogen damit in den sĂ€chsischen Landtag ein. Am Wahlabend sorgte er fĂŒr Schlagzeilen, als er von einem âgroĂartigen Tag fĂŒr alle Deutsche, die noch Deutsche sein wollenâ sprach, woraufhin die Spitzenkandidaten der ĂŒbrigen Parteien aus Protest das Studio verlieĂen. Bei der konstituierenden Fraktionssitzung wurde er auch zum Fraktionsvorsitzenden gewĂ€hlt.
Eklat im Landtag Anfang 2005
Bei der Landtagssitzung am 21. Januar 2005 verweigerte sich die sĂ€chsische NPD-Fraktion unter Apfel zu Beginn der Sitzung einer Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft, und verlieĂ geschlossen den Sitzungssaal. Zuvor hatte die Fraktion eine Gedenkminute fĂŒr die Opfer des Luftangriffs der Alliierten auf Dresden am 13. Februar 1945 beantragt, die jedoch aufgrund formalrechtlicher Bestimmungen von der Landtagsverwaltung fĂŒr unzulĂ€ssig erklĂ€rt worden waren.
In einer darauffolgenden Rede sprach Apfel von der âvermeintlichen Befreiung Deutschlandsâ am 8. Mai 1945 , bezeichnete die Alliierten als Massenmörder, die âheute drauf und dran [seien], neue Kriege vom Felde zu ziehenâ, und meinte, daĂ der âBomben-Holocaustâ auf Dresden in keinem ursĂ€chlichen Zusammenhang mit dem 30. Januar 1933 stĂŒnde. LandtagsprĂ€sident Erich Iltgen ( CDU ) schaltete ihm bei Ende seiner Redezeit das Mikrofon ab. Apfel erhielt trotz heftiger Proteste keinen Ordnungsruf im Sinne der GeschĂ€ftsordnung, welcher es zugelassen hĂ€tte, ihn des Saales zu verweisen.
AltersprĂ€sident Cornelius Weiss ( SPD ) antwortete auf die Rede Apfels stellvertretend fĂŒr die Fraktionen von CDU, SPD, GRĂNEN und PDS. Er begann seine Rede mit: âEs fĂ€llt mir schwer, nach diesen mit Schaum vor dem Munde in GoebbelsÂŽscher Manier vorgetragenen Hasstiraden zu sprechen. Aber ich werde und ich muss es tun. Wir dĂŒrfen das Dresdner Inferno niemals vergessen, niemals. Aber wir dĂŒrfen auch niemals vergessen, wie es dazu kam.â
Trivia
In Anspielung auf Apfels Namen und ĂuĂerungen wurde 2004 in Leipzig die satirische Aktionsgruppe â Front Deutscher Ăpfel â gegrĂŒndet, die sich unter anderem ironisch gegen âĂberfremdung des deutschen Obstesâ wendet.
Alfons Huber (1971-1973) | GĂŒnter Deckert (1973-1975) | Winfried KrauĂ (1975-1977) | Gösta Thomas (1977-1980) | Rainer Vogel (1980-1983) | Claus Cruse (1983) | Hermann Lehmann (1983-1987) | Karl-Heinz SendbĂŒhler (1987-1989) | Thilo Kabus (1989-1990) | Frank Kolender (1990-1991) | Erhard HĂŒbchen (1991-1992) | Andreas Storr (1992-1994) | Holger Apfel (1994-1999) | Sascha RoĂmĂŒller (1999-2003) | Stefan Rochow (2003-heute)
Weblinks
Wikiquote: Holger Apfel â Zitate |
- Literatur von und ĂŒber Holger Apfel im Katalog der DDB
- lexikon.idgr.de/ Biographie beim IDGR
- Artikel im Stern
- Filmaufnahmen von Reden Apfels im SĂ€chsischen Landtag
Personendaten | |
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NAME | Apfel, Holger |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker der NPD |
GEBURTSDATUM | 29. Dezember 1970 |
GEBURTSORT | Hildesheim |
STERBEDATUM | |
STERBEORT |
Kategorien : Mann | Politiker (Sachsen) | JN-Mitglied | NPD-Mitglied | Geboren 1970
Wikipedia
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