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Letzte Änderung für Artikel Deutsches Literaturinstitut Leipzig: 21.01.2006 17:01

Deutsches Literaturinstitut Leipzig

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Das Deutsche Literaturinstitut Leipzig (DLL) an der Universität Leipzig bietet eine Universitätsausbildung für Schriftsteller im deutschen Sprachraum. Neben dem Studiengang "Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus" der Universität Hildesheim stellt das Literaturinstitut die einzige Möglichkeit dar, an einer deutschesprachigen Universität literarisches Schreiben zu studieren. Das dreijährige Studium umfasst die Fächer Prosa, Lyrik und Dramatik/Neue Medien, zur Zeit wird es mit einem Zertifikat abgeschlossen, im Wintersemester 2006/2007 sollen voraussichtlich Bachelor/Master-Studienordnungen eingeführt werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Literaturinstitut "Johannes R. Becher"

1955 wurde in Leipzig auf Beschluss der DDR-Regierung ein Literaturinstitut gegründet, das 1958 Hochschulstatus erhielt und dem 1959 der Name "Johannes R. Becher" verliehen wurde. Die Lehre an dem Institut knüpfte an die Interessen junger Autoren an. Seminare für Lyrik, Prosa und Dramatik standen im Mittelpunkt der Ausbildung. Daneben wurden Lehrveranstaltungen angeboten, die den geistigen Horizont erweitern und das literarische Schaffen stimulieren sollten: deutsche Literatur, Weltliteratur, sowjetische Literatur, Ästhetik, Kulturwissenschaft, Stilistik, Literaturkritik, Kunst- und Musikgeschichte und auch das an allen DDR-Hochschulen obligatorische Fach Marxismus-Leninismus.

Zum Studium gehörten auch jährliche Praktika im VEB Braunkohlenwerk Regis. Höhepunkte der Semester waren Werkstattlesungen vor dem Institutsplenum, bei denen Studenten ihre Texte unter Verzicht auf jegliche zusätzliche Kommentierung vortrugen und der öffentlichen Kritik aussetzten.

Aufgabe des Institutes war die Erziehung von Schriftstellern zum sozialistischen Realismus im Sinne der SED . Dennoch herrschte im Schutz des staatlichen Instituts eine Atmosphäre relativer Offenheit, die eine ansehnliche Zahl auch international anerkannter Autoren hervorbrachte.

Die zentrale Gestalt des Institutes war über anderthalb Jahrzehnte der Lyriker Georg Maurer , der von 1955 bis 1970 die schöpferischen Seminare leitete und ein ganze Generation junger DDR-Dichter prägte ( Sächsische Dichterschule ).

Der Freistaat Sachsen löste das Literaturinstitut per Beschluss zum 31. Dezember 1990 mit der Begründung auf, das Studienangebot entspräche nicht den Anforderungen einer freiheitlichen Gesellschaft bzw. eines demokratischen Rechtsstaates und der sozialen Marktwirtschaft. Der Unterricht sei auf die Ideologie sowie die Staats- und Gesellschaftsordnung des realexistierenden Sozialismus festgelegt gewesen.

Aufgrund von Protesten der Studenten (u.a. Besetzung des Instituts vom 1. bis 6. Januar 1991), der Widerstände von Abgeordneten, Wissenschaftlern und zahlreichen Schriftstellern, unter ihnen Hans Mayer und Walter Jens musste das Sächsische Staatsministerium neu über das Literaturinstitut nachdenken. In dem Ergebnis entstand ein Konzept, nach dem das alte Institut aufzulösen und ein neues zu gründen sei.

DLL

Unter dem Dach der Universität Leipzig wurde das Deutsche Literaturinstitut gegründet, das 1995 den Lehrbetrieb aufnahm. Gründungsdirektor Bernd Jentzsch setzte unter dem Motto " Gottsched plus Beuys " auf ein Miteinander von Tradition und Moderne. Seit 1999 wird die Funktion der Leitung durch einen geschäftsführenden Direktor wahrgenommen, in der sich die Professoren des Institutes abwechseln. Seit ungefähr 2000 werden jedes Jahr mehrere Debüts von Leipziger Instituts-Studenten und Absolventen veröffentlicht, das DLL kann als ein Schnittpunkt der jungen Gegenwartsliteratur gelten, an dem junge Talente, Agenten und Autoren aufeinander stoßen. Spätestens seit 2003 werden jedoch die Hervorbringungen der jungen, handwerklich virtuosen, jedoch häufig inhaltlich recht kargen Autoren immer kritischer gesehen. Das Schlagwort "Institutsprosa", das im Feuilleton häufig gegen DLL-Autorinnen wie Franziska Gerstenberg , Ricarda Junge oder Sünje Lewejohann verwendet wird, soll diesen Sachverhalt verdeutlichen und ist abwertend gemeint.

Institutsdirektoren

  • Alfred Kurella 1955 - 1957
  • Max Zimmering 1958-1964
  • Max-Walter Schulz 1964-1983
  • Hans Pfeiffer 1985-1989
  • Helmut Richter 1990 - 1992
  • Peter Gosse 1992-1993
  • Bernd Jentzsch 1995 - 1999
  • Hans-Ulrich Treichel (geschäftsführender Direktor) 1999 - 2001
  • Josef Haslinger (geschäftsführender Direktor) 2001 -

Bekannte Absolventen

  • Kurt Bartsch
  • Werner Bräunig
  • Heinz Czechowski
  • Kurt Drawert
  • Adolf Endler
  • Ralph Giordano
  • Rolf Henrich
  • Kerstin Hensel
  • Holger Jakisch
  • Karl-Heinz Jakobs
  • Sarah Kirsch
  • Rainer Kirsch
  • Barbara Köhler
  • Angela Krauß
  • Katja Lange-Müller
  • Erich Loest
  • Dieter Mucke (aus politischen Gründen exmatrikuliert)
  • Gert Neumann (aus politischen Gründen exmatrikuliert)
  • Helga M. Novak (aus politischen Gründen exmatrikuliert)
  • Richard Pietraß
  • Andreas Reimann (aus politischen Gründen exmatrikuliert)
  • Bernd Rump
  • Klaus Schlesinger
  • Martin Stade (aus politischen Gründen exmatrikuliert)
  • Gerti Tetzner
  • Fred Wander
  • Juli Zeh
  • Susanne Heinrich (Institut ohne Abschluss verlassen)

Weblinks

Wikipedia

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