Oberlausitzer Gefilde
Das Oberlausitzer Gefilde (manchmal auch Bautzener Gefilde genannt) ist ein sĂ€chsischer Naturraum. GroĂrĂ€umig wird er den SĂ€chsischen LöĂgefilden zugeordnet.
Das Oberlausitzer Gefilde ist ein 12-15 km breiter Streifen zwischen der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und dem Oberlausitzer Bergland . Im Zentrum dieses Gebietes liegt Bautzen, westlich reicht es fast bis Kamenz heran, das Gebiet um Löbau bildet die östliche Grenze. Kennzeichnend ist eine wellige HĂŒgellandschaft mit Höhenlagen zwischen 170 und 200m. Das Gebiet ist teilweise dicht von FlieĂgewĂ€ssern, z.B. der Spree zerschnitten. Das anstehende Grundgestein, der Lausitzer Granodiorit, aber auch die groĂflĂ€chigen Schmelzwasserbildungen der Saaleeiszeit und der Elstereiszeit sind von LöĂsedimenten verhĂŒllt. Die LöĂmĂ€chtigkeiten erreichen kaum ĂŒber 2m, im Kernraum der Klosterpflege auch 3-5m. Durch Solifluktion und AbspĂŒlungsvorgĂ€nge sind die Lössderivate vom Typ der Braun- und Schwemmlösse weitgehend enkalkt, verlehmt und verdichtet. Einige TĂ€ler mit Engtalabschnitten, sog. Skalen , entstanden im PleistozĂ€n beim Durchbruch durch die Granodioritriegel.
Im Vergleich zum westlich und sĂŒdlich liegenden Bergland fĂ€llt mit 650-700mm ein um etwa 100 bis 150 mm geringerer Niederschlag. Der Waldanteil ist bis auf Reste in Taleinschnitten und an Grundgebirgsdurchragungen (geringere Bodenfruchtbarkeit) relativ stark zurĂŒckgedrĂ€ngt. Der Naturschutz strebt deshalb im Rahmen des Biotopverbunds in Teilbereichen kleinflĂ€chige Wiederaufforstungen an. Die vorherrschende Potentielle natĂŒrliche Vegetation (pnV) ist der Waldlabkraut- Hainbuchen - Eichenwald , zum Teil mit Zittergras-Segge.
Die hervorragenden Ackerböden bildeten die Grundlage fĂŒr die Jahrtausende alte Ackerkultur im Bautzener Land (siehe auch Land Budissin). Das Oberlausitzer Gefilde ist deutlich lĂ€nger in relevanter GröĂenordung besiedelt als die benachbarten NaturrĂ€ume und war ein Hauptzentrum der Lausitzer Kultur . Von hier aus expandierten etwa ab 800 n.Chr. zunĂ€chst slawische, spĂ€ter deutsche Siedler in die benachbarten NaturrĂ€ume.
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