Milzener
Die Milzener waren ein westslawischer Stamm in der Oberlausitz, der erstmals in der Beschreibung des Bayerischen Geographen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts erwÀhnt wird. Hier wurden ihm 30 civitates - Siedlungskammern, möglicherweise schon mit einer zentralen Burganlage in der Mitte der zugehörigen Siedlungen - zugeschrieben.
Die genaue Abgrenzung des Siedlungsgebietes der Milzener ist in der Forschung umstritten. Es umfasste im Wesentlichen eine Gefildelandschaft mit fruchtbaren LöĂböden und einer Ausdehnung von etwa 50 Kilometern in Ost-West und ca. 20 Kilometern in Nord-SĂŒd-Richtung. Die Grenze nach Norden dĂŒrfte die sumpfige und teilweise unfruchtbare Ebene und nach SĂŒden das Lausitzer Bergland gebildet haben. Im Westen bilden die Burkauer Berge westlich von Kamenz einen natĂŒrlichen Riegel. Nach Osten, zum benachbarten Gebiet (der) Besunzane, ist die Abgrenzung weniger deutlich. Das Stammenszentrum bildete die zentrale Ortenburg in Bautzen. Nach den Milzenern wurde die Region um Bautzen in den schriftlichen Quellen des 10. - 12. Jahrhunderts als Gau Milsca (vgl. Thietmar von Merseburg) bezeichnet. Noch heute lebt in der Region das slawische Volk der Sorben.
Literatur
- Milceni et Silensi. Die Oberlausitz und Schlesien um das Jahr 1000 in der Zeit des Boleslaw Chrobry. Begleitheft zur Gemeinschaftsausstellung des Muzeum Miejskie Wroclawia, Abteilung ArchÀologisches Museum mit dem Stadtmuseum Bautzen vom 17. Juni bis zum 11. November im Stadtmuseum. Bautzen [2001].
- Joachim Meffert, Die Ortenburg in Bautzen - Der archÀologische Forschungsstand und die Ausgrabungen von 1999-2001. Arbeits- und Forschungsberichte zur sÀchsischen Bodendenkmalpflege 44, 2002, 75-177.
- Karin Sczech, ArchÀologische Untersuchungen zu Bautzen in der Oberlausitz in slawischer Zeit. ArchÀologische Forschungen am GWZO. Berichte und BeitrÀge des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. 2003, 49-64.
Weblinks
Wikipedia
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