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Letzte Änderung für Artikel Ferdinand II. (HRR): 09.02.2006 17:00

Ferdinand II. (HRR)

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Ferdinand II. (* 9. Juli 1578 in Graz; † 15. Februar 1637 in Wien) war ein deutscher Fürst aus dem Hause Habsburg und von 1619 bis 1637 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches .

Ferdinand II.
Ferdinand II.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Ferdinand II. war Sohn des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich und der Marie von Bayern (1551–1608) und stammte damit aus einer Nebenlinie der Habsburger in Innerösterreich (Steiermark, Kärnten und Krain ).

Nach dem Tod seines Vaters ( 1590 ) übergab seine streng katholische Mutter die Erziehung des Knaben den Jesuiten in Ingolstadt, die ihm einen unversöhnlichen Hass gegen den Protestantismus einflößten, so dass er zu Loreto vor dem Altar der Mutter Gottes freiwillig das feierliche Gelübde ablegte, den Katholizismus um jeden Preis wieder zur allein herrschenden Religion in seinen Staaten zu machen.

Seit 1595 führte er selbst die Regierung in Innerösterreich und baute seine Residenz Graz aus. In den innerösterreichischen Ländern wurde die Gegenreformation mit großer Härte durchgeführt; Ferdinand wird der Spruch zugeschrieben: Besser eine Wüste regieren als ein Land voller Ketzer.

Aufstieg zum Kaiser

Bild:Ferdinand II (HRR).jpg

1617 , schon vor dem Tod seines kinderlosen Cousins Matthias wurde er König von Böhmen, 1618 König von Ungarn. Auch dort versuchte er die Gegenreformation mit voller Härte durchzusetzen und wurde damit einer der Auslöser des Dreißigjährigen Kriegs , in dem er anfangs mit Hilfe seiner Feldherren Albrecht von Wallenstein und Johann Tserclaes von Tilly sehr erfolgreich war.

Nach Matthias' Tod am 20. März 1619 wurde Ferdinand am 26. August in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Ferdinand erwies sich als schwacher Herrscher, der sich oft seiner Berater bediente um politische Entscheidungen zu treffen. Von besonderer Bedeutung war Geheimrat Fürst Hans Ulrich von Eggenberg , der aufgrund seiner Fähigkeiten als Diplomat und enger Berater fungierte.

Der Dreißigjährige Krieg

Der Winterkönig

Ferdinand II HRR MATEO
Ferdinand II HRR MATEO

Die Böhmen hatten ihm als Feind der Gewissensfreiheit die Königskrone aberkannt und sie am 27. August 1619 dem reformierten Kurfürsten der Pfalz Friedrich V. überreicht. So kam es zur Schlacht am Weißen Berg , in der Friedrich jedoch am 8. November 1620 gegen den mit Ferdinand verbündeten Herzog Maximilian von Bayern, den Führer der katholischen Liga , unterlag.

Nach diesem Sieg errichtete er in seinen Ländern ein absolutistisches Regiment, in Böhmen 1627 mit der Verneuerten Landesverordnung . Im Reich wurde 1629 das Restitutionsedikt erlassen, das den Protestantismus schwer schädigte. Nur ein Teil Schlesiens war davon ausgenommen.

Dem Herzog Maximilian gab Ferdinand zum Lohn für die ihm geleistete Hilfe die Kurfürstenwürde nebst der Oberpfalz , nachdem er Friedrich einseitig und im Widerspruch mit den Bestimmungen der Reichsverfassung seiner Würde und seiner Lande verlustig erklärt hatte.

Wallenstein

Um diese Acht zu vollstrecken, ließ er spanische und ligistische Truppen in die Rheinpfalz einrücken und in den besetzten Gebieten den Protestantismus gewaltsam unterdrücken, wodurch der Religionskrieg nach Deutschland gelangte. Die rücksichtslose Durchführung des geistlichen Vorbehalts und die Wiederherstellung der katholischen Stifter durch Tilly rief den niedersächsisch-dänischen Krieg hervor, für den Ferdinand ein eigenes kaiserliches Heer unter Wallenstein aufstellte.

Die Herzöge von Mecklenburg, welche dem König Christian IV. von Dänemark gegen Tilly und Wallenstein Hilfe geleistet hatten, entsetzte er ihrer Länder und belehnte damit Wallenstein.

Zwar scheiterte sein Plan, sich der Seeherrschaft auf der Ostsee zu bemächtigen, an dem erbitterten Widerstand, den Stralsund der Belagerung durch Wallenstein entgegenstellte. Dennoch hatte er ganz Deutschland seiner Macht unterworfen, und er erließ nicht nur, um den Protestantismus gänzlich zu vernichten, am 6. März 1629 das Restitutionsedikt, sondern suchte auch durch Verleihung zahlreicher Bistümer an österreichische Erzherzöge und durch Beschränkung der fürstlichen Unabhängigkeit durch die Wallensteinschen Heere, eine absolute Militärmonarchie in Deutschland zu begründen.

Daraufhin erhoben sich jedoch seine bisherigen Verbündeten, die Fürsten der Liga , gegen ihn und zwangen ihn 1630 auf dem Reichstag in Regensburg zur Entlassung Wallensteins und zur Verminderung der kaiserlichen Truppen.

Die gleichzeitige Landung Gustav Adolfs in Pommern entriss Ferdinand mit einemmal alle errungenen Erfolge und zwang ihn, um seine Erblande zu schützen, zu einem demütigenden Vertrag mit Wallenstein. 1631 wurde dieser erneut zum " Generalissimus " mit dem alleinigen Recht, die kaiserliche Armee zu kommandieren, ernannt. 1634 wurde er jedoch ermordet und der Verdacht, Ferdinand habe die Ermordung Wallensteins befohlen, taucht bis heute immer wieder auf.

Letzte Jahre und Tod

Ferdinands Heer erstritt Anfang September 1634 den wichtigen Sieg in der Schlacht bei Nördlingen; jedoch suchte er nun durch Zugeständnisse an die evangelischen Fürsten dem Krieg ein Ende zu machen und schloss zu diesem Zweck 1635 den Prager Frieden , in dem er auf die Durchführung des Restitutionsediktes verzichtete.

Ferdinand konnte noch die Wahl seines Sohnes zum König erreichen und am 15. Februar 1637 starb er in Wien. Sein Grab befindet sich in dem für ihn und seine Familie erbauten Mausoleum in Graz.

Der Mensch Ferdinand

Ferdinand war von kleiner, gedrungener Gestalt, heiter und freundlich gegen seine Umgebung; seine Gutmütigkeit artete oft in Schwäche, namentlich gegenüber gewissenlosen Beamten, aus, durch seine maßlose Freigebigkeit zerrüttete er trotz seiner einfachen Lebensweise seine Finanzen; er war fleißig und gewissenhaft in der Erfüllung seiner Regentenpflichten, aber unselbständig in seinen Meinungen und ganz abhängig von seinen Räten (v.a. Hans Ulrich von Eggenberg ) und Beichtvätern.

Der Kirche und ihren Dienern war er mit Fanatismus ergeben und der Sieg der katholischen Religion über die Ketzer sein höchstes Ziel.

Familie

Er heiratete 1600 Maria Anna von Bayern (1574-1616; Tochter von Wilhelm V.), mit der er sieben Kinder hatte:

  • Christine (1601-1601)
  • Karl (1603-1603)
  • Johann Karl (* 1. November 1605; † 26. Dezember 1619)
  • Ferdinand III. (* 13.Juli 1608; † 2. April 1657)
  • Maria Anna (* 13. Januar 1610; † 25. September 1665) - verheiratet mit ihrem Onkel Maximilian I., Kurfürst von Bayern
  • Cäcilia Renata (* 16. Juli 1611; † 24. März 1644) - verheiratet mit ihrem Cousin Wladyslaw IV. Vasa , König von Polen
  • Erzherzog Leopold Wilhelm (* 6. Januar 1614; † 20. November 1644)

Nach dem Tod von Maria Anna heiratete er 1622 Eleonora Gonzaga ; diese Ehe blieb kinderlos.

Berater Ferdinands

  • Graf Rombalto Collalto
  • Fürst Hans Ulrich von Eggenberg
  • Graf Wratislav von Fürstenberg
  • Freiherr Karl von Harrach
  • Graf Leonhard Helfried von Meggau
  • Freiherr Peter Heinrich von Stralendorf
  • Graf Maximilian von und zu Trauttmansdorff
  • Bischof Anton Wolfradt

Literatur

  • Khevenhüller: Annalen Ferdinands II.. 2. Aufl. 1716, 12 Bde.
  • Hurter: Geschichte Ferdinands II.. Schaffhausen 1850-64, 11 Bde.

Weblinks

Vorgänger
Matthias
Liste der römisch-deutschen Herrscher Nachfolger
Ferdinand III.

Wikipedia

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