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Letzte Änderung für Artikel Waldkirchen/Erzgeb.: 28.01.2006 21:27

Waldkirchen/Erzgeb.

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Lage von Waldkirchen/Erzgeb. in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk : Chemnitz
Kreis : Mittlerer Erzgebirgskreis
Geografische Lage : 50° 46' n. B.
13° 07' ö. L.
Höhe : 520 NN
Fläche : 8,96 km²
Einwohner : 1.200 (30. April 2005)
Bevölkerungsdichte : 134 Einwohner je km²
Postleitzahl : 09437
Vorwahl : 037294
Kfz-Kennzeichen : MEK
Gemeindeschlüssel : 14 1 81 380
Stadtgliederung: 2 Ortsteile : Stein, Zschopenthal
Adresse der
Verwaltung:
Chemnitzer Straße 41
09579 Grünhainichen
Website: www.wildenstein.de
E-Mail-Adresse: info@waldkirchen.de
Politik
Bürgermeister : Gunter Kaden ( ehrenamtlich , parteilos )
Lage von Waldkirchen im Landkreis

Waldkirchen/Erzgeb. ist eine Gemeinde im Mittleren Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Die Gemeinde gehört dem Verwaltungsverband Wildenstein an, zu Waldkirchen gehören die Ortsteile Stein und Zschopenthal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Waldkirchen im Erzgebirge wird erstmals im Lehnbuch Friedrichs III., des Strengen, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, vom Winter 1349 / 1350 zusammen mit den Nachbarorten Börnichen/Erzgeb. (Burnichin) und Grünhainichen (Heinichin) als "Waltkirchen" urkundlich erwähnt. Die eigentliche Gründung des Ortes erfolgte wahrscheinlich früher im Zuge der Besiedlung des Erzgebirges, über die Herkunft der ersten Siedler können nur Spekulationen angestellt werden. Wie an der Anlage von Ort und Feldflur noch heute zu erkennen ist, wurde Waldkirchen als typisches Waldhufendorf angelegt. Die Bauernhöfe liegen rechts und links des Dorfbaches, die ursprünglichen Hufen reichen nach Norden bis ins Staupenbachtal (Mörbitzgrund) und nach Süden bis zum Krumhermersdorfer Bach.

Waldkirchen entwickelte sich ausgehend von einer am Ortsausgang Richtung Grünhainichen gelegenen Kirche, von der sich auch der Name des Ortes ableitet, einem namenlosen Seitental der Zschopau entlang. Mit der Reformation 1539 wird Waldkirchen eigenständige Parochie. An der Zschopau selbst entstand die Siedlung Zschopenthal (in Kirchenbüchern erstmals 1663 erwähnt), dort entsteht 1687 ein Blaufarbenwerk . Dieses ist bis 1848 in Betrieb und wird dann in eine Weberei und Zwirneri umgebaut. 1865 wird die überdachte Holzbrücke über die Zschopau durch eine Steinbrücke ersetzt. 1866 erfolgt mit der Eröffnung der Zschopautalbahn der Anschluss ans Bahnnetz. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1874 gegründet. Eine neue Kirche wird 1901 errichtet und führt ab 1936 wieder den Namen „St. Georg“. 1918 wird Zschopenthal mit Waldkirchen zum Ort „Waldkirchen-Zschopenthal“ vereinigt. Ab Mitte der 20er Jahre entwickelt sich der Ort zu einer Hochburg der NSDAP im Erzgebirge. Durch eine Siedlergemeinschaft erfolgt ab 1936 der Bau von 12 Eigenheimen. Der Ortsname wird am 1. Oktober 1939 auf Anordnung des Statthalters Martin Mutschmann in Waldkirchen/Erzgeb. geändert. Bei einem Luftangriff am 15. Februar 1945 sterben sechs Einwohner, 66 Gebäude werden zerstört oder beschädigt.

Wirtschaft und Industrie

Während im Ort anfangs die Landwirtschaft als Haupterwerbszweig dominierte, kam im seit dem 17. Jahrhundert die Herstellung hölzerner Spielwaren und Gebrauchgegenstände auf, die besonders im Auftrag Grünhainichner Verlagshäuser erfolgte.

In Zschopenthal kann noch heute neben der Mühle das ehemalige Blaufarbenwerk besichtigt werden. Die alte Industrieanlage besteht aus dem dreigeschossigen Fabrikgebäude mit Kreuzgewölbe im Erdgeschoss, dessen Portal mit der Jahreszahl 1687 gekennzeichnet ist, dem Fachwerkgebäude mit Türmchen, Glocke und Wetterfahne von 1719, dem ebenfalls im Obergeschoss in Fachwerk errichteten Stallgebäude und dem massiven, zweigeschossigen, mit Walmdach versehenen Herrenhaus.

Das Zschopenthaler Blaufarbenwerk war ursprünglich in Annaberg gegründet worden, Schwierigkeiten bei der Brennholzbeschaffung veranlassten den Mitinhaber Bergrat Caspar Sigismund von Berbisdorf, die Verlegung nach Zschopenthal zu betreiben, die 1684 erfolgte. Von Berbisdorf besaß in Zschopenthal bereits einen Eisenhammer und Gelände in Zschopenthal und stellte das benötigte Bauland zur Verfügung. Das Hammerwerk wird 163 erstmalig erwähnt, 1689 ist von einem Blechhhammer die Rede, das Werk fertig um 169 Herdplatten, wird allerdings ab 1692 nach Neunzehnhain verlegt.

1687 war die Herstellung der blauen Kobaltfarbe endgültig aufgenommen, das blaue Farbmehl, benutzt zur Bemalung von Porzellan und Keramik wurde, der Überlieferung zufolge bis Delft und Venedig exportiert. Das Blaufarbenwerk besaß eine eigene Gerichtsbarkeit und verfügte über eine eigene Schule.

1850 führten englische Konkurrenz und Einführung der Steinkohlenfeuerung dazu, dass das Zschopenthaler Werk geschlossen und mit dem Werk in Pfannenstiel vereinigt wurde. Die Tradition der Blaufarbenwerker wird seit einigen Jahren durch die Gruppe Hüttenknappschaft Zschopenthal des Heimatvereins Waldkirchen gepflegt.

Bereits 1848 erwarb der Zschopauer Webermeister Johann Gottlieb Wunderlich den gesamten Komplex und errichtete eine für damalige Zeiten hochmoderne Weberei .

Erwähnenswert ist, dass der Großvater und der Vater (Kurt Alexander Winkler) des Chemikers Clemens Winkler das Blaufarbenwerk leiteten, Clemens Winkler selbst verbrachte nur einige Zeit seiner frühesten Kindheit in Zschopenthal.

Sehenswürdigkeiten

Die ursprüngliche Kirche, von der sich der Ortsname ableitet, dient heute nur noch als Begräbniskapelle, von deren ursprünglich reicher mittelalterlicher Ausstattung nur Reste vorhanden sind. Die heute das Ortsbild bestimmende evangelische Kirche im Mitteldorf oberhalb des Ortsteils Stein wurde erst 1900/1901 von einem Chemnitzer Baumeister erbaut im Stil der Neu renaissance erbaut. Unterhalb der Kirche steht die 1905 erbaute Schule, die nach diversen Umbauten nach dem 2. Weltkrieg heute eine Grundschule beherbergt.

Dicht an der Flurgrenze zu Börnichen befindet sich das Wichernhaus (im Waldkirchner Sprachgebrauch auch kurz „Der Stift“ genannt) im der Inneren Mission. Seine Gründung erfolgte 1852 und geht zurück auf Justizamtmann Friedrich August Förster in Augustusburg, der mit Johann Hinrich Wichern in Hamburg im Briefwechsel stand. Aus finanziellen Gründen musste das Haus 1865 geschlossen werden, erst 1881 erfolgte die Neueröffnung unter Leitung der Inneren Mission. Heute befindet sich in den Gebäuden ein Wohnheim und eine Werkstatt für geistig behinderte Menschen, die von der Diakonie , Stadtmission Chemnitz e.V. geleitet werden.

Waldkirchen stand immer in enger Verbindung mit den Nachbardörfern Grünhainichen, Borstendorf und Börnichen. Ursprünglich war Waldkirchen Zentrum eines Kirchspiels, dem im Dreißigjährigen Krieg zeitweise auch Krumhermersdorf angehörte. Das Kirchspiel wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts aufgelöst, in dem die früheren Filialgemeinden eigenständig wurden. Heute betreut der Pfarrer von Waldkirchen auch die Börnichener Gemeinde. Seit den 90er Jahren sind die genannten Orte im Verwaltungsverband Wildenstein (nach einer Anhöhe zwischen Börnichen, Waldkirchen und Grünhainichen) zusammengefasst.

Weblinks

Wikipedia

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