Blick über die Elbe und Elbwiesen auf die Elbschlösser

Die Elbwiesen in Dresden bilden das Ufer der Elbe und ziehen sich, mit Ausnahme der Brühlschen Terrasse und des davor gelegenen Terrassenufers sowie der "Neuen Terrasse" am Landtag, quer durch die Stadt. Daraus ergibt sich eine Gesamtlänge der Elbwiesen von 2 mal etwa 30 Kilometern. Ihre natürliche Breite schwankt zwischen wenigen Metern unter den Elbschlössern, wo die Elbe direkt den Elbhang berührt, und bis zu 400 Metern direkt gegenüber dem Ufer unter dem Elbhang. Die unterschiedliche Breite an speziell dieser Stelle entspricht dem natürlichen Ufer eines Mäanders ( Prallhang und Gleithang ). Die Gesamtfläche der Elbwiesen liegt bei etwa 15 km², was etwa 5% der Stadtfläche entspricht. Der landschaftliche Charakter der Elbwiesen bleibt auch in den angrenzenden Gemeinden und Städten (wie etwa Pirna oder Radebeul) erhalten.

Stadtbild

Die Elbwiesen unterhalb des Brauhauses am Waldschlösschen

Die Elbwiesen durchschneiden die komplette Stadt und sorgen so für ein weichgezeichnetes Stadtbild . Ihr enormer Einfluss auf das gesamte Stadtbild wurde durch die Ernennung zum Weltkulturerbe Dresdner Elbtal gewürdigt - sie sind wesentlicher Bestandteil des Welterbes . Im Südosten gehen die nördlichen Elbwiesen direkt in den bewaldeten Elbhang und die Dresdner Heide über, weshalb die Elbwiesen schon in unmittelbarer Innenstadtnähe die Grenzen des urbanen Raums bilden. Entlang des Dresdner Elbhangs ziehen sich einige alte Dorfkerne, wie Dresden-Wachwitz , Dresden-Niederpoyritz oder Pillnitz, die in einem Kontrast zu den deutlich urbaneren Stadtteilen wie Blasewitz oder Dresden-Laubegast , auf der gegenüber liegenden Elbseite, stehen.

Naherholung und Freizeit

Die Elbwiesen sind von vielen Stadtteilen aus schnell zu erreichen. Sie werden intensiv für die Naherholung, vor allem zum Spazierengehen, Sporttreiben und Feiern genutzt. Auf den Elbwiesen finden jährliche Großveranstaltungen wie die Filmnächte am Elbufer statt. Bürgerinitiativen befürchten, dass der Bau der Waldschlößchenbrücke den Naherholungswert der Elbwiesen künftig beeinträchtigen wird.

Landwirtschaft

Die Elbwiesen sind teilweise durch alte Dorfkerne und Weidenhecken unterbrochen und eingegrenzt

Die Elbwiesen sind in Teilen abgegrenzte Weidefläche. Zur Pflege der Wiesen, die auf keinen Fall als Rasenflächen zu verstehen sind, werden Schafherden genutzt. So ist es ein häufig anzutreffendes Bild, dass Schafe direkt vor der Silhouette der Altstadt grasen. Weite Teile der Elbwiesen sind Landschaftsschutzgebiete und ihre Nutzungsmöglichkeiten daher definiert. Dazu gehört auch der normale Anbau von Futtermitteln.

Wasserwirtschaft

Teile der Elbwiesen dienen der Trinkwassergewinnung. So zum Beispiel das Wasserwerk in Dresden-Tolkewitz auf südlicher Elbseite und das in Dresden-Hosterwitz auf der anderen Elbseite.

Umweltschutz

Nahezu alle Flächen der Elbwiesen in Dresden sind durch Flächen des Naturschutz geschützt. Diese Flächen sind:

• Das Flora-Fauna-Habitat 34E Elbtal zwischen Schöna und Mühlberg
• Das Landschaftsschutzgebiet 6 Dresdner Elbwiesen und -altarme
• Das Landschaftsschutzgebiet 2 Elbhänge Dresden-Pirna und Schönfelder Hochland

Hochwasserschutz

Querschnitt der Elbwiesen zwischen Elbhang und Blasewitz

In Dresden gibt es nur stellenweise Deiche (wie etwa bei Dresden-Gohlis ). Hochwasserschutz soll vielmehr über den Flutraum der Elbwiesen und der alten Elbarme erreicht werden. Diese sind normalerweise verlandet. "Normale Hochwasser", die in Dresden zwischen 6 und 7 Meter hoch sind, haben deshalb kaum Auswirkung auf Infrastruktur und Gebäude der Stadt. Erst Pegelstände ab etwa 8 Meter sorgen dafür, dass die Stadt dem Fluss "schutzlos" ausgeliefert ist, wie zum Beispiel zum Elbehochwasser 2002 . Das Prinzip, den Fluss relativ unbegradigt und ihm Raum zu lassen, sorgt also bei häufigen Hochwassern zu einem guten und natürlichen Schutz. Das Stadtgebiet von Dresden, die Dresdner Elbtalweitung , bietet damit den ersten Ausweichraum der Elbe in Deutschland.