Geschichte des Brunnens

Im Jahre 1896 ermöglichte Rudolf Sendig , der große Förderer des Kurbetriebes und des öffentlichen Lebens in Bad Schandau, auf dem bis dahin recht unscheinbaren Marktplatz einen in Formen der Gründerzeit und des Jugendstils gehaltenen Brunnen zu errichten. Er wurde noch im Herbst des gleichen Jahres eingeweiht und von den Bürgern begeistert angenommen. Damit fand eine städtebauliche Entwicklung ihren vorläufigen Höhepunkt, die Bad Schandau zu einem vaterländischen Kur- und Sommerort gemacht hatte, der den erhöhten Ansprüchen der vornehmen Fremdenwelt genügte und der kleinen Stadt den Ruf einer Perle der Sächsischen Schweiz eintrug, die auch vom Sächsischen Hof unter König Albert als Aufenthaltsort geschätzt wurde und die Bürgerschaft mit Recht stolz auf das Erreichte sein ließ.

Mit erstem Weltkrieg und Wirtschaftskrise fand die bis dahin recht glückliche Entwicklung ihr Ende. Einzig der Brunnen überdauerte als Symbol die zwanziger und dreißiger Jahre, von besseren Tagen für die kleine Stadt kündend. In den Kriegs- bzw. Nachkriegswirren um 1942-45 ist durch nicht mehr endgültig zu klärende Umstände der Brunnenaufsatz zerstört oder abgebaut worden, ein tragischer Umstand, den das Kunstwerk mit vielen anderen in Deutschland teilt. Vermutungen reichen von Einschmelzung zu Kriegszwecken bis zum Abbau durch die Rote Armee . So verfiel das verbliebene Brunnenbecken über Jahrzehnte hinweg immer mehr und fristete ein wenig repräsentatives Dasein. Schließlich musste es aufgrund von Undichtigkeiten mit Erde aufgefüllt werden. Den Brunnen bildete nunmehr noch ein kleines Bassin über der Wasserzuführung, an dem Jahr für Jahr der Urlauberverkehr vorüberrollte.

Bildergalerie

[ [1] ] Altes Bild des Sendig-Brunnens

Weblinks

www.sendig-brunnen.de