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Letzte Änderung für Artikel Schloss Kuckuckstein: 28.01.2006 21:27

Schloss Kuckuckstein

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Schloss Kuckuckstein in Liebstadt liegt malerisch auf einem Felsvorsprung (380 m ü. NN) über dem Flusstal der Seidewitz an einem für die Kontrolle des Handelsweges vom Elbtal über das Osterzgebirge nach Böhmen (Kulmer Steig) sehr günstigen Standort.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Liebstadt und damit Schloss Kuckuckstein liegen ungefähr 15 km südwestlich von Pirna in einem romantischen Tal zwischen den tiefgeschnittenen Tälern der Gottleuba und der Müglitz etwa auf gleicher Höhe wie Bad Gottleuba und Glashütte . An dieser Stelle gehen Molchgrund und Hennersbacher Grund in das Seidewitztal über. Das Schloss thront auf einem Gneisfelsen ungefähr 30 m über dem Marktplatz von Liebstadt.

Unterhalb des Schlosses im Tal befinden sich das ehemalige Rittergut und die Schlossgärtnerei. Oberhalb finden sich noch Reste eines Landschaftsparkes im englischen Stil.

Über die Schlosstreppe oder die Zufahrtsstraße zum Schlosshang erreicht man über eine Zugbrücke das eigentliche Schloss. Bergfried (mit drei übereinander liegenden Gewölben und einem weiteren Geschoss), Torhaus und ein Verbindungsbau umschließen einen ersten kleinen Hof. Über einen schmalen Durchgang gelangt man in den großen Hof, der vom „Tafelhaus“ (Hauptgebäude) im Südwesten, dem „Wasserhaus“ im Südosten und dem Küchengebäude mit Wehrgang im Nordosten gebildet wird.

Das Schloss wurde auf vier Ebenen gebaut. Die unterste (Keller und Mantelgewölbe im Tafelhaus) und die zweite Ebene sind teilweise in den Felsen gehauen. Bei der zweiten Ebene handelt es sich dabei um das unterste Turmgewölbe des Bergfrieds. Die Dritte ist die Hauptebene, die sich auf der Höhe der Zugbrücke befindet. Die vierte Ebene umfasst neben den Obergeschossen auch den im dritten Gewölbe des Burgfrieds gelegenen „Rittersaal“ und die darüber befindliche „Kapellstube“. In den übrigen Gebäuden machen Wehrgang und Dachgeschosse die vierte Ebene aus.

Blick auf Schloss Kuckuckstein in Liebstadt
Blick auf Schloss Kuckuckstein in Liebstadt

Geschichte

Das Schloss wurde urkundlich erstmals im Zusammenhang mit der Belehnung von Günther und Heinrich von Bünau durch Friedrich den Jüngeren (Landgraf von Sachsen und Markgraf von Meißen) am 4. September 1410 erwähnt. Dies geschah im Ergebnis der Dohnaischen Fehde, in der die Burggrafen von Dohna gegen den Markgraf von Meißen (hier noch Wilhelm I. von Meißen ) untergingen und ihre Besitztümer in der Burggrafschaft Dohna (u. a. auch Liebstadt) gänzlich verloren. Die Brüder von Bünau wurden mit dieser Belehnung für ihre militärischen Verdienste für den Markgrafen in dieser Fehde unter anderem mit Weesenstein ( 1406 ) und Liebstadt ( 1410 ) belohnt.

Man kann aber davon ausgehen, dass Siedlung und Schloss (in der Entstehungszeit wohl eher eine Burg ) wesentlich früher entstanden sind. Ob die Ansiedlung oder die Burg zuerst erbaut wurde, ist nicht geklärt. In einer Urkunde vom 19. Oktober 1286 verlieh der Besitzer Otto von Dohna das Städtchen (civitas) an das Bistum Meißen. Von der Burg ist hier keine Rede. Die Burg blieb offensichtlich im Besitz der Donins. Dass sie bereits existierte, lässt sich deshalb vermuten, da sonst eine ummauerte Stadt an diesem Ort keinen Zweck gehabt hätte. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Stadt und Burg in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sind. Andere Überlieferungen gehen sogar davon aus, dass die Burg bereits 930 bis 940 unter Heinrich I. als Grenzfeste erbaut wurde.

Der Name „Kuckuckstein“ findet sich erstmals 1791 in einem alphabetischen Verzeichnis aller „Schrift- und Amtssässigen“ im Kurfürstentum Sachsen. Es ist auch bei diesem Namen unklar, seit wann er verwendet wurde, da zum Beispiel der Kuckuck bis in das 16. Jahrhundert als „ Gauch “ bezeichnet wurde, müsste das Schloss bis dato „Gauchstein“ geheißen haben. Der Kuckuck war im Mittelalter auch Wappentier und stand für Wachsamkeit im Gegensatz zum Löwen (Wildheit – Burg Lauenstein oder Löwenstein) und dem Bären (Kraft – Burg Bärenstein ). Dies könnte erklären, warum die Bünaus nach der Zerstörung der Burg während der Dohnaischen Fehde ( 1385 – 1402 ) diesen Namen nicht mehr verwendet haben.

Der Wiederaufbau begann erst 1453 . Auf den Grundmauern der alten Burg entstand das Schloss im Stile des Arnold von Westfalen . Eine entsprechende Inschrift findet sich noch an der Außenwand des Palas .

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Liebstadt wie viele deutsche Ortschaften oft von Söldnern heimgesucht. 1643 wurde das Schloss von Kaiserlich-Hatzfeldschen Söldnern gestürmt und geplündert.

Über 200 Jahre befand sich das Schloss im Besitz der Familie von Bünau. 1651 fiel sie an einen Oberstleutnant Detlev von Wedelbusch , dem zweiten Ehemann der verwitweten Anna Sophie von Bünau, die wiederum verwitwet, das Schloss am 13. Dezember 1694 an den Generalleutnant Cunno Christoph von Birkholz verkaufte. Während des Besitztums derer von Birkholz (nachweisbar bis 1741 ) wurde die Burg umfassend im Rokokostil erneuert. In den Folgejahren wechselten die Besitzer der Burg mehrfach.

Erst 1775 erstand der Kreiskommissar Hans Carl August von Carlowitz das Schloss aus der Konkursmasse für 40.407 Taler. Neben Stadt und Schloss gehörten zum Besitz auch die Dörfer Wingendorf, Herbergen, Göppersdorf, Döbra und Berthelsdorf sowie umfangreiche Wälder. Die ursprünglich zum Schloss gehörenden Bergrechte wurden bereits 1492 von den Bünaus an Herzog Georg für 700 rheinische Gulden und die hohe Jagd 1737 / 38 von den Birkholz für jährlich vier Stück Wild und 100 Meißner Gulden an Kurfürst Friedrich August II. abgetreten.

Das Schloss blieb bis 1931 im Besitz der Familie von Carlowitz. Unter den Mitgliedern dieser Familie befanden sich in dieser Zeit ein Reihe körperlich und geistig hoch begabter Vertreter. Deshalb zog in das Schloss auch ein neues geistiges und geselliges Leben ein. Das Schloss wurde wohnlicher gestaltet und im Geschmack der Romantik teilweise neu ausgestattet. Auch war zum Beispiel 1798 Novalis als Freund der Familie Gast auf Schloss Kuckuckstein und der Schlossherr Carl Adolf von Carlowitz ( 21. Juli 1771 – 20. Januar 1837 ) ließ sich mit Gemahlin 1805 vom Dresdner Maler Anton Graff porträtieren. Darüber hinaus bekannte sich der Besitzer zur Freimaurerei . Gleichzeitig unterstützte Carl Adolf auch Heinrich von Kleist bei der Herausgabe der Zeitschrift „Phöbus“. 1800 wurde im Schloss eine Freimaurerloge eingerichtet, die mit geheimnisvollen, frühromantischen Malereien ausgestaltet wurde. Die Bibliothek des Schlosses verfügt außerdem über einige wertvolle Freimaurerschriften.

Die Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts hat bei den Besitzern des Schlosses sowie in der gesamten Region starke Spuren hinterlassen. Die Koalitionskriege , die für die Region ihren Höhepunkt um das Jahr 1813 hatten, führten zu Zerstörungen, Krankheit, Not und Elend unter der Bevölkerung; wobei Plünderungen und Brandschatzungen bei den Franzosen wie auch den Russen vorkamen. Die Kämpfe zwischen russischen und französischen Truppen sowie ihren Verbündeten führten zwischen Erzgebirge und Elbe zu einer Vielzahl von Scharmützeln, von denen auch heute noch Zeugnisse vorhanden sind (Napoleonschanze bei Herbergen, Gedenktafeln und Kanonenkugeln in Dohna und vieles mehr).

Am 9. September 1813 übernachtete Napoleon im Schloss, nachdem er von den Höhen nördlich von Liebstadt bei Borna den Rückzug des Gegners beobachtet hatte. Seine Streitmacht verfügte noch über 400.000 Franzosen, die in Stadt und Umgebung lagerten.

Carl Adolf setzte sich in dieser Zeit aktiv gegen die Napoleonische Besetzung ein und trat auch als Generalmajor der Kavallerie in den Dienst des russischen Zaren . Direkte Feindberührung bekam er aber nicht, da er das von ihm aufgestellte sächsische Jägerkorps (2 900 Mann) erst im April 1813 erreichte. Paris hatte aber schon am 16. März kapituliert.

Im Verlauf des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts machte eine Reihe von Familienmitgliedern von sich reden, aber nicht das Schloss. Die Not der Inflationszeit in den zwanziger Jahren führte dazu, dass auch Schloss Kuckuckstein wieder verkauft werden musste. Es wurde 1931 durch Heinsius von Mayenburg ersteigert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss enteignet, kam in Volkseigentum und wurde vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und seit 1952 von der Stadt Liebstadt verwaltet.

1954 wird das Museum eingerichtet. Es wird zunächst vom Lehrer Walter Jobst geleitet, der sich sehr stark für den Erhalt des Schlosses einsetzt und mit einer Vielzahl von Veröffentlichungen sich große Verdienste um die heimatgeschichtliche Forschung im Osterzgebirge erwirbt. Gleichzeitig bringt er seine Sammlung heimatkundlicher Gegenstände, besonders aus der einheimischen Vogel- und Pflanzenwelt in den Bestand des Museum mit ein. Darüber hinaus verfügt das Museum über eine Reihe interessanter Gegenstände aus der Freimaurerei (Logenabzeichen, Freimaurer-Schurze oder Notgeld) sowie über Ölgemälde, die Logenbrüder aus den sächsischen Logen darstellen.

1995 ging das Schloss in den Besitz der Stadt Liebstadt über.

2003 wurde das Schloss durch die Stadt Liebstadt zum Verkauf ausgeschrieben. Im Ergebnis dessen wurde ein Erbpachtvertrag mit dem Österreicher Ralph Neunteufel ausgehandelt. Nach Medienberichten wollte der Unternehmer (zum Beispiel Rennwagenverleih am Nürburgring, Firma Racing4You) Ralph Neunteufel 300.000 Euro zuzüglich 41.000 Euro für das Grundstück zahlen.

2005 hat der Stadtrat von Liebstadt die Verhandlungen mit Herrn Neunteufel abgebrochen, da dieser eine zusätzlich geforderte Bürgschaft nicht beibringen wollte. Daraufhin sollten Verhandlungen mit dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz aufgenommen werden, der aber nach Prüfung insbesondere der finanziellen Erfordernisse eine Übernahme des Schlosses ablehnen musste.

Besitzer des Schlosses Kuckuckstein in chronologischer Reihenfolge

930 – 940 wahrscheinlich von Heinrich I. erbaut
um 1286 Otto von Dohna
bis 1402 im Besitz der Donins
1402 – 1410 im Besitz des Hauses Wettin
1410 Belehnung von Günther und Heinrich von Bünau durch Landgraf Friedrich den Jüngeren (?)
1655 Belehnung von Obristwachtmeister Detlef von Wedelbusch als zweiter Gemahl der verwitweten Anna Sophie von Bünau
1691 Verkauf durch Anna Sophie von Bünau an ihren Schwiegersohn, den Kurfürstlich-sächsischen Rittmeister Cuno Christoph von Birkholz
1741 Landgerichtsassessor Hofrat Dr. Wolf Alfred Behrisch
1743 Verkauf an den Pirnaer Schiffs- und Handelsherrn Kommerzienrat Johann Christoph Hanisch (60.500 Taler)
1751 Verkauf an Kommerzienrat Carl Siegfried Francke (75.000 Taler)
1775 Ersteigerung durch Hans Carl August von Carlowitz (40.407 Taler)
1833 Friedrich Paul Aemil von Carlowitz
1851 Georg Carl von Carlowitz
1860 Carl Adolph von Carlowitz
1931 Ersteigerung durch Heinsius von Mayenburg (244.000 Reichsmark)
ab 1932 Verwaltung durch Generalmajor Eckart von Loeben )
1945 Übergang in Volkseigentum (Verwaltung durch das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft)
1952 Liebstadt wird Träger des Schlosses
1995 Ãœbergang in das Eigentum der Stadt Liebstadt
2003 das Schloss wird zum Verkauf ausgeschrieben
2004 Erbpachtvertrag über die neue Nutzung mit Ralph Neunteufel steht vor der Unterzeichnung
2005 Stadtrat beendet die Verhandlungen mit Ralph Neunteufel; damit Scheitern des Erbpachtvertrags

Die bauliche Entwicklung von Schloss Kuckuckstein

Als sicher kann gelten, dass das Schloss als Burg mit Schutzfunktion für den Handelsweg aus dem Elbtal über das Erzgebirge nach Böhmen errichtet wurde. Ob dies bereits im 10. Jahrhundert oder erst im 13. Jahrhundert geschehen ist, ist für diese Funktion zunächst unerheblich. Klar ist auch, dass mit der Zerstörung im Ergebnis der Dohnaischen Fehde 1402 und der Hussiteneinfälle um 1429 (Kuckuckstein gehörte zur Befestigungslinie gegen die Hussiten gemeinsam mit den Burgen Lauenstein, Bärenstein und Weesenstein) von der Burg kaum etwas übrig geblieben ist. Mit dem Wiederaufbau durch Günter und Heinrich von Bünau ab dem Jahre 1453 (diese Jahreszahl findet sich am Söller ) entstand auf den Grundmauern der Burg das Schloss Liebstadt. Zu diesen Grundmauern gehören ein Tor im Wasserhaus (gilt zurzeit als ältester Teil), ein spätgotisches Vorhangbogenfenster im Torhaus und ein Tor im großen Hof. Im Zuge des Wiederaufbaus lässt Rudolf von Bünau nach einer Büßerfahrt 1476 ins Heilige Land eine Kapellstube im Turm einrichten, da er nach dieser Buße Hausgottesdienste abhalten lassen darf.

Erhebliche Um- und Ausbauten erlebte das Schloss in den Jahren 1519 bis 1554 . Wahrscheinlich stammte aus dieser Zeit auch das Wasserhaus mit seinen Renaissancegiebeln .

Nach der Übernahme des Schlosses durch Detlev von Wedelbusch im Jahre 1655 wurden die Schäden aus dem Dreißigjährigen Krieg beseitigt und mit der Gartenanlage im Tal begonnen.

Sein Schwiegersohn, Christoph von Birkholz lässt den Garten im Tal im französischen Stil ausbauen und baut am Wasserhaus ein Badehaus an. Das Schloss richtet er im Barockstil ein.

Nach 1742 wird das Schloss erneut umgebaut. Behrisch lässt das Fachwerkgeschoss entfernen, Hanisch baut in der Stadt das Rote Vorwerk und an der Stelle des Rathauses einen Gasthof.

Mit dem Übergang des Schlosses in den Besitz von Carl August von Carlowitz ( 1774 ) erfährt das Schloss eine gründliche Renovierung ( 1774 - 1781 ). Dies führt aber nicht zu Änderungen an der Gesamtanlage des Schlosses. Vielmehr erfährt das Anwesen eine Stärkung als landwirtschaftliche Produktionsanlage. Es entstehen zum Beispiel eine neue Schäferei, eine Ölmühle und andere Mühlen. Außerdem werden die Vorwerke erweitert und im Schlossgarten ein neues Gewächshaus gebaut.

Weiterhin entsteht 1786 ein Landschaftspark im englischen Stil an der Schlossleithe mit einem Lusthaus und daneben 1789 ein „Kegelschub“ sowie einigen weiteren dem Stil entsprechenden Elementen (Vasen, Figuren, Grotten). Dem Zeitgeist der Aufklärung entsprechend, dem sich auch die Söhne von Carl August Carl Adolf und sein Bruder Hans Georg von Carlowitz verpflichtet fühlen, werden baulische Änderungen und Ausstattung des Schlosses im frühromantischen Stil angepasst.

Unter der Verwaltung von Hans Georg von Carlowitz wird das Schloss von 1796 bis 1802 im neogotischen Stil umgebaut. Es entsteht das romantische „Schloss Kuckuckstein“. So werden zum Beispiel der Turmkopf gesprengt und bis 1797 mit Kapellstube, Söller und Turmhelm neu errichtet. Ebenso wird das Torportal an der Zugbrücke im neogotischen Stil errichtet. Im Innern des Schlosses werden Wände versetzt, Maler-, Glaser- und Schreinerarbeiten durchgeführt. Das Arbeitszimmer Carl Adolfs entsteht aus zwei Zimmern mit Kreuzgewölbe und wird dekorativ ausgestaltet (Landschaftsbilder zwischen den Bögen, an den Gewölben Sonne, Mond und Sterne). 1798 entsteht am Roten Vorwerk ein Lusthaus (die sogenannte Schulenburg, die vermutlich nach dem Geburtsnamen der Mutter so benannt wurde), das aber von den Napoleonischen Truppen 1813 abgebrannt wird. 1800 wird im Schloss eine Freimaurerloge eingerichtet, die mit geheimnisvollen frühromantischen Malerein ausgestaltet wird.

1851 erfährt das Schloss einen erneuten Umbau durch Georg Carl von Carlowitz (Vorhangbogenfenster im Tafelhaus, Überdachung der Außentreppen).

1886 bis 1889 wird der große Innenhof in seiner heutigen Gestalt geschaffen. Ebenso wird im dritten Turmgewölbe der „Rittersaal“ ausgebaut. 1906 entsteht noch im kleinen Hof eine Holzgalerie mit Kanzelerker.

Der größte Teil des Interieurs des Schlosses werden in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts versteigert, so dass heute kaum noch Einrichtungsgegenstände auf Schloss Kuckuckstein zu finden sind. Leider trifft dies auch auf die ursprünglich sehr umfangreiche Bibliothek zu, von der nur wenig erhalten geblieben ist.

Bedeutung und heutige Nutzung der Anlage

Schloss Kuckuckstein gilt heute als seltenes Baudenkmal der frühen Neugotik und der Frühromantik. Zusammen mit dem großen Landwirtschaftsbetrieb entstand Ende des 18. Jahrhunderts eine reizvolle Landschaft. Burganlage und Landschaftspark bilden dazu eine eindrucksvolle Kulisse. Dabei besitzen die Formen oft keinerlei Funktion (Schießscharten, die nicht als solche genutzt werden können, Kapitäle aus Holz, die Stein vortäuschen oder auf Wände aufgemalte Säulen). Dies ist jedoch Ausdruck des Historismus in jener Zeit. Der Umbau bildet eine gewisse Einheit und ist deshalb wertvoll, insbesondere auch weil diese frühe „sentimentale“ Neugotik sehr selten ist.

Seit 1954 ist im Schloss das Heimatmuseum untergebracht, welches auch Führungen durch die Räume des Schlosses veranstaltet.

Sechs Jahre ( 1985 - 1991 ) wurde der Rittersaal auch als Rahmen für die Fernsehsendung des DFF „Zauber auf Schloss Kuckuckstein“ mit dem Zauberpeter Dr. Peter Kersten genutzt.

Dieser wunderschön restaurierte Rittersaal dient seit 1994 dem Standesamt Bad Gottleuba-Berggießhübel als Kulisse für romantische Hochzeiten. Diese Räumlichkeit kann aber auch für andere Feierlichkeiten gemietet werden.

Literatur

  • Otto Eduard Schmidt: Schloß Kuckuckstein
  • Wolfgang Schumann: Der neugotische Umbau des Schlosses Kuckuckstein in Liebstadt

Weblinks

Wikipedia

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