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Letzte Änderung für Artikel Festung Königstein: 07.02.2006 15:45

Festung Königstein

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Blick vom Lilienstein
Blick vom Lilienstein

Die Festung Königstein ist Europas größte Bergfestung und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf einem Tafelberg oberhalb des Ortes Königstein an der Elbe im Landkreis Sächsische Schweiz (Sachsen). Das 9,5 ha große Felsplateau erhebt sich 240 m über die Elbe und zeugt mit 30 teilweise 400 Jahre alten Bauten vom militärischen und zivilen Leben auf der Festung . Die Mauer der Festung ist 2200 m lang und hat bis zu 40 m hohe Sandstein -Steilwände. Im Innenhof befindet sich der mit 152,5 m tiefste Brunnen Sachsens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

bis zum Ende des 16. Jahrhunderts

Blick auf den Ort Königstein und die Elbe
Blick auf den Ort Königstein und die Elbe

Die erste Erwähnung des Königsteins als Burganlage erfolgte im Jahre 1241 . Damals wurde zwischen dem Königreich Böhmen und dem Bistum Meißen "in lapide regis", also auf dem Stein des Königs eine Grenzurkunde unterzeichnet, die den Verlauf der Grenze zwischen beiden Gebieten regelte. Der Königstein gehörte damals zu Böhmen, auch Kaiser Karl IV. urkundete im Jahr 1359 als böhmischer König auf dem Königstein.

Während der seit 1385 ausgetragenen Dohnaischen Fehde eroberte der Markgraf von Meißen aus dem Hause der Wettiner die Burg im Jahre 1406 . Aber erst 1459 wurde mit dem Vertrag von Eger endgültig die sächsisch-böhmische Grenze und damit der Übergang des Königsteins an Sachsen festgelegt. Im Unterschied zu anderen Felsenburgen der Sächsischen Schweiz wurde der Königstein von den sächsischen Herzögen und Kurfürsten weiter militärisch genutzt. Eine Episode blieb der Königstein als Kloster . Herzog Georg der Bärtige, ein entschiedener Gegner der Reformation gründete im Jahr 1516 ein Coelestiner -Kloster auf dem Königstein, das aber bereits 1524 wieder einging – nach dem Tode Herzog Georgs wurde Sachsen evangelisch.

Zunächst waren, wie auch bei den anderen Felsenburgen, alle Bauten aus Holz, bereits 1289 wurde der Königstein aber als steinerne Burg beschrieben. Die ältesten Bauten stammen aus dieser Zeit. In den Jahren 1563 bis 1569 wurde innerhalb der Burg ein Brunnen in den Fels abgeteuft , bis dahin war die Besatzung des Königsteins auf Wasser aus Zisternen und auf Regenwasser angewiesen. Zwischen 1589 und 1594 ließ schließlich Kurfürst Christian I. von Sachsen die Burg zu einer der größten Festungsanlagen Deutschlands ausbauen. Der bis dahin immer noch recht zerklüftete Tafelberg wurde rundherum mit hohen Mauern abgeschlossen. Auch nach dem Ausbau wurden immer wieder Umbauten und Neubauten auf dem weitläufigen Plateau vorgenommen.

18. und 19. Jahrhundert

Plan der Festung Königstein um 1690
Plan der Festung Königstein um 1690
Königstein um 1900
Königstein um 1900

Die Festung spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte Sachsens, wenn auch weniger durch militärische Ereignisse. Die sächsischen Herzöge und Kurfürsten nutzten die Festung vor allem als sicheren Hort in Kriegszeiten, als Jagd- und Lustschloss - so vor allem August der Starke - aber auch als gefürchtetes Staatsgefängnis. Die tatsächliche militärische Bedeutung war eher gering. So konnte Kurfürst Friedrich August II. im Siebenjährigen Krieg nur hilflos vom Königstein zusehen, wie gleich zu Beginn des Krieges im Jahr 1756 seine Armee zu Füßen des auf der anderen Elbseite liegenden Liliensteins vor der preußischen Armee kampflos kapitulieren musste. Vor ihren Toren fand im August 1813 die Schlacht bei Krietzschwitz statt, eine wichtige Vorentscheidung der Schlacht bei Kulm und der Völkerschlacht bei Leipzig.

Die militärische Bedeutung ging mit der Entwicklung weitreichender Geschütze zum Ausgang des 19. Jahrhunderts verloren. Letzter Kommandant der Festung Königstein war der Generalleutnant Moritz Ferdinand Gustav von Rockhausen (* 6. Januar 1792, † 22. Januar 1859). Die Festung hatte in Kriegszeiten wichtige Kulturgüter und Schätze aufzunehmen, so wurden 1866 die Schätze des Grünen Gewölbes aus Dresden im Königstein eingelagert. Auch im Zweiten Weltkrieg wurden die ausdehnten Keller und Kasematten der Festung für solche Zwecke verwendet.

Eingangsportal
Eingangsportal

Die Festung wurde nie eingenommen, zu sehr hatte sie nach dem Ausbau durch Kurfürst Christian I. einen abschreckenden Ruf. Lediglich der Schornsteinfeger Sebastian Abratzky ist im Jahre 1848 , die senkrechten Sandsteinmauern hochgeklettert. Den nach ihm benannten Abratzky-Kamin (Schwierigkeitsgrad IV nach der sächsischen Bewertungsskala ) kann man noch heute hochklettern; oben angekommen, muss man sich aber wieder abseilen, da das Mauerübersteigen verboten ist.

20. Jahrhundert bis heute

Die Festung war bis 1922 als das gefürchtetste Staatsgefängnis Sachsens bekannt. Während des Deutsch-Französischen Krieges und der beiden Weltkriege wurde die Festung auch als Kriegsgefangenenlager genutzt. Von 1945 bis 1955 wurde sie in der DDR als so genannter Jugendwerkhof zur Umerziehung straffälliger und nicht ins Bild der sozialistischen Gesellschaft passender Jugendlicher genutzt.

Seit dem 29. Mai 1955 ist die Festung ein militärhistorisches Freilichtmuseum von hohem touristischem Wert. Jährlich besuchen ca. 750.000 Besucher die Festung. Am 14. Oktober 2005 wurde der 25-millionste Besucher empfangen.

Derzeit (2005) wird an einer senkrechten Außenmauer der Festung ein zweiter Fahrstuhl gebaut, der die maximal 18 Passagiere in einer Panoramakabine eine Höhe von ca. 42 Meter überwinden lässt. An seinem Fuße befindet sich eine überdachte Wartezone. Für den Bau stellte das Land Sachsen 1,7 Millionen Euro zur Verfügung. An den Probebetrieb Ende November 2005, schließt sich im Dezember die Einweihung und im Mai 2006 die offizielle Eröffnung an.

Gefangene auf der Festung Königstein (Auswahl)

Kanone auf Lafette
Kanone auf Lafette
  • Nikolaus Krell 1591-1601, kursächsischer Kanzler
  • Adolph Magnus Freiherr von Hoym 1699, königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer wirklicher Geheimer Rathe , Kabinetts- und Staatsminister
  • Wolf Dietrich Graf von Beichlingen 1703-1709
  • Johann Friedrich Böttger 1706-1707, Erfinder des Porzellans
  • Johann Reinhold von Patkul 1706-1707
  • Michail Alexandrowitsch Bakunin 1849, russischer Anarchist und Revolutionär
  • August Bebel 1872-1874, deutscher Politiker, SPD-Vorsitzender
  • Henri Giraud 1940-1942, französischer General, ihm gelang die Flucht von der Festung

Literatur

  • Taube, Angelika: Festung Königstein. Zur Geschichte eines Baudenkmals der Sächsischen Schweiz. Hrsg. v. Museum Festung Königstein, 1990

Weblinks

Commons: Festung Königstein – Bilder, Videos oder Audiodateien


Koordinaten: 50° 55′ 15" N, 14° 3′ 25" O

Wikipedia

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