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Letzte Änderung für Artikel Justizvollzugsanstalt Bautzen: 20.02.2006 14:11

Justizvollzugsanstalt Bautzen

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In Bautzen sind zwei Justizvollzugsanstalten ansĂ€ssig. Das Zuchthaus Bautzen in Sachsen, spĂ€ter Bautzen I genannt, im Volksmund wegen der gelben Fassade „Gelbes Elend“, wurde um 1900 am Stadtrand erbaut. Etwa gleichzeitig wurde in Bautzen in der NĂ€he des Amts- und Landgerichtes ein UntersuchungsgefĂ€ngnis gebaut, spĂ€ter „Bautzen II“ genannt. In der Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR dienten beide als GefĂ€ngnisse fĂŒr politische Gefangene .

Inhaltsverzeichnis

Bautzen I

In der Zeit des Nationalsozialismus ( 1933 - 1945 ) waren in Bautzen I politische Gegner wie Kommunisten und Sozialdemokraten (so z.B. von 1943 / 44 Ernst ThĂ€lmann , FĂŒhrer der KPD ), aber auch Zeugen Jehovas inhaftiert.

Von 1945 bis 1950 diente es der sowjetischen MilitĂ€rverwaltung als Internierungslager , zunĂ€chst fĂŒr Nationalsozialisten. Zum Beispiel wurde die Ă€ußerst brutale SS -Aufseherin in Auschwitz Margot Drexler in Bautzen zum Tode verurteilt und gehĂ€ngt. Jedoch wurden auch sozialdemokratische und bĂŒrgerliche Gegner des sozialistischen Systems und willkĂŒrlich Festgenommene dort inhaftiert.

Von 1950 bis 1989 unterstand es dem Innenministerium der DDR und diente nach wie vor als GefĂ€ngnis fĂŒr politische Gefangene (unter anderem saß dort von 1948 bis 1956 der Schriftsteller Walter Kempowski ein), aber auch fĂŒr schwere Kriminelle.

Seit 1990 ist Bautzen I eine Justizvollzugsanstalt des Landes Sachsen.

Bautzen II (heute GedenkstÀtte)

GedenkstÀtte
GedenkstÀtte
Eingangsbereich GedenkstÀtte
Eingangsbereich GedenkstÀtte

In Bautzen II waren in der Zeit des Nationalsozialismus auch politische Gefangene in Untersuchungshaft. Von 1945 bis 1949 diente es der sowjetischen MilitÀrverwaltung als UntersuchungsgefÀngnis, von wo aus die Verurteilten direkt nach Bautzen I kamen. Ab 1949 unterstand es als UntersuchungsgefÀngnis dem Justizministerium der DDR, seit 1951 dem Innenministerium.

Von 1956 bis 1989 war es inoffiziell dem Ministerium fĂŒr Staatssicherheit unterstellt und wurde deshalb auch als „Stasi-Knast“ bezeichnet. Fast alle Insassen waren aus politischen GrĂŒnden inhaftiert. Im Zuge der Wende wurden im Dezember 1989 die letzten Gefangenen entlassen.

Von 1990 bis 1992 war Bautzen II wieder wie vor 1945 eine Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Bautzen I, wurde jedoch 1992 geschlossen und ab 1993 zu einer GedenkstĂ€tte umfunktioniert. Seitdem entsteht dort eine Dauerausstellung. VortrĂ€ge, FilmvorfĂŒhrungen, RundgĂ€nge mit Zeitzeugen sind möglich.

Bekannte HĂ€ftlinge

  • Herbert CrĂŒger , Politiker und Autor
  • Georg Dertinger , Minister fĂŒr AuswĂ€rtige Angelegenheiten der DDR
  • Margot Drechsel , KZ-Aufseherin
  • Wieland Förster , bildender KĂŒnstler und Schriftsteller
  • Julius Fučík , tschechischer Schriftsteller und kommunistischer Kulturpolitiker
  • Otto GĂŒnsche , SS - SturmbannfĂŒhrer und persönlicher Adjutant Hitlers
  • Bruno Richard Hauptmann , spĂ€ter mutmaßlicher Mörder von Charles Lindberghs Sohn (Schuld umstritten), in den USA hingerichtet
  • Walter Janka , KPD -Mitglied
  • Erich Loest , Schriftsteller
  • Walter Kempowski , deutscher Schriftsteller
  • Josef Kneifel , politischer Gefangener der DDR, BombenattentĂ€ter auf sowjetischen Panzerdenkmal zur Erinnerung an die Befreiung vom Faschismus
  • Armin Raufeisen , Auslandsspion im Dienst der DDR
  • Hannes Sieberer , US-Agent - spionierte in der DDR
  • Ernst ThĂ€lmann , Vorsitzender der KPD
  • Hans Voelkner , Auslandsspion im Dienst der DDR
  • Wolfgang Welsch , Fluchthelfer
  • Julius Graf von Zech-Burkersroda , Politiker
  • Eduard Zimmermann , anfangs Krimineller dann "VerbrecherjĂ€ger", spĂ€ter Journalist und Sicherheitsexperte - recherchierte/spionierte (Auslegung abhĂ€ngig vom Standpunkt) in der DDR

Weblinks

Wikipedia

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