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Letzte Änderung für Artikel Lucas Cranach der Jüngere: 15.02.2006 17:09

Lucas Cranach der Jüngere

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Lucas Cranach der Jüngere (* 4. Oktober 1515 in Wittenberg ; † 25. Januar 1586 ebenda) war als Sohn von Lucas Cranach dem Älteren ein bedeutender Maler und Portraitist der Renaissance .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lucas Cranach d. J. als Mundschenk, Epitaph Joachims von Anhalt in Dessau Mildensee gemalt 1565
Lucas Cranach d. J. als Mundschenk, Epitaph Joachims von Anhalt in Dessau Mildensee gemalt 1565

Lucas Cranach der Jüngere wurde am 4. Oktober 1515 als der jüngste Sohn von Lucas Cranach dem Älteren und Barbara Brengebier in Wittenberg geboren. Zusammen mit seinem Bruder Hans (* um 1513 Wittenberg -† 9. Oktober 1537 Bologna) erlernte er von seinem Vater die Kunst der Malerei und arbeitete vorerst zusammen mit seinem Bruder in der väterlichen Werkstatt. 1537 übernimmt Lucas Cranach, nach dem Tode seines Bruders Hans die geschäftlichen Aktivitäten in der Werkstatt seines Vaters. Nach 1537 hat Lucas Cranach d.J. seine Werke mit einem abgeänderten Wappen signiert. Erstmalig erscheint dazu ein Holzschnitt des Johann Scheyring von 1537. Das seinem Vater vom Kurfürsten 1508 verliehene Wappen zeigt eine Schlange mit Fledermausflügel, einer roten Krone auf dem Haupt und einen mit einem Rubin besetzten goldenen Ring im Mund. Im Signum des jüngeren Cranach hat die Schlange jetzt einen Vogelflügel. Sein Vater wiederum tritt 1544 das Wittenberger Haus an seinen Sohn Lucas ab. Wie sein Vater nahm Lucas Cranach d. J. eine bedeutende Stellung im öffentlichen Leben Wittenbergs ein. So war er 1549 und 1552 Ratsmitglied, 1555 , 1558 , 1561 , 1564 als Ratskämmerer, 1565 als Bürgermeister sowie 1566 als Altbürgermeister, Beisitzer des Bürgermeisters im Rat Wittenbergs , aktiv. Aufgrund der Vorgänge der Händel gegen seinen Schwager Christian Brück , zog er sich von allen politischen Aktivitäten zurück.

Als Vertreter einer neuen Generation, wählte Lucas Cranach d. J. mit Vorliebe figurenreiche, aufwendige Darstellungen. Dabei sind die ordnungslos anmutenden Kompositionen von überraschender Schönheit und die farbige Behandlung reichhaltiger als die Arbeiten des Vaters. Die in der Vergangenheit geäußerten Mutmaßungen, dass der jüngere Lucas Cranach eine untergeordnete Rolle im Schaffen der Renaissance hat, ist definitiv falsch! Sie haben ihre Ursache darin, dass zum Zeitpunkt ihres Aufkommens nicht alle Werke des jüngeren Cranachs bekannt waren und erst im Rahmen intensiver modernerer Forschungen zugeordnet werden konnten. Er nimmt daher unter den deutschen Porträtisten der Spätrenaissance und des Manierismus eine hervorragende Rolle ein. Umfangreiche Holzschnittarbeiten erweitern das Schaffen des Künstlers, als Maler der Reformation und der im Zusammenhang stehenden Auswirkungen.

Sein familiäres Umfeld wurde durch zwei Ehen geprägt. Aus seiner ersten Ehe mit Barbara Brück verh. 20. Februar 1541 , ( * um 1518 in Wittenberg - † 10. Februar 1550 in Wittenberg), Tochter des Sächsischen Kanzlers Gregor Brück , gingen vier Kinder hervor.
Epitaph für Lucas Cranach d. J. und seine beiden Frauen in der Stadtkirche Wittenberg
Epitaph für Lucas Cranach d. J. und seine beiden Frauen in der Stadtkirche Wittenberg
1.) Lucas ( † 16. Februar 1612 - Ratsherr in Torgau und Verwalter der Fürstenschule in Meißen)
2.) Barbara (verh. 28. November 1564 mit dem Mediziner Johann Hermann )
3.) Johannes ( im Kindesalter † 1. Mai 1548 )
4.) Christian († als Student am 7. April 1556 ).

In zweiter Ehe war er mit Magdalena Schurff (* 19. August 1531 in Wittenberg - † 3. Januar 1606 in Wittenberg ) verh. 24. Mai 1551 , eine Tochter des sächsischen Leibarztes Prof. Dr. Augustin Schurff und Nichte Melanchthons verheiratet, die ihm fünf Kinder zur Welt brachte

5.) Magdalena (im Kindesalter † 1554 )
6.) Augustin (* 1554 ; † 26. Juli 1595 – Ratsmitglied, Stadtrichter und Kämmerer in Wittenberg )
7.) Agneta (im Kindesalter † 1560 )
8.) Christoph († 1596 )
9.) Elisabeth (* 1561 – † 1645 ) verheiratet mit Polycarp Lyser

Lucas Cranach d. J. verstarb am 25. Januar 1586 im Alter von 71 Jahren in Wittenberg . Sein Leichnam wurde in die Wittenberger Stadtkirche überführt und dort bestattet. Seine Grabstelle ist vor der Empore in der Gegend des letzten südlichen Pfeilers, wo heute ein Gedenkstein an ihn erinnert. Im Altarraum der Wittenberger Stadtkirche befindet sich sein Epitaph , das ihm und seinen beiden Ehefrauen von den Erben gestiftet wurde. Es zeigt die Grablegung Christi. Die beiden Schrifttafeln halten links das Andenken an Lucas Cranach d.J. und rechts das seiner Ehefrauen fest.

Werke

1535-1549

  • „Herkules und Omphale“ - in Kopenhagen 1535
  • “Hofjagd auf Fische und Bären“ - in Cleveland 1540
  • „Charitas“ in Weimar, ( 1540 )
  • „Caspar von Minckwitz“ – in Stuttgart, ( 1543 )
  • „Anna von Minckwitz“ – in Stuttgart, ( 1543 )
  • „Hofjagd auf Hirsche, Schweine und Füchse“ in Madrid , ( 1544 )
  • „Das Opfer Elias“ – in Leipzig, ( 1545 )
  • „Portrait eines Mannes“ in San Francisco , ( 1545 )
  • „Portrait eines 28 jährigen Mannes“ (vermutliches Selbstbildnis) in Warschau 1546
  • Rückseite des Altars in der Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg, ( 1547 )
  • „Der Tugendberg“ - in Wien, ( 1548 )
  • „Die Bekehrung Pauli“ - im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, ( 1549 )
  • „Die Johannispredigt“ - in Braunschweig, ( 1549 )

1550-1559

  • „Lucas Cranach d. Ä.“ - in den Uffizien von Florenz, ( 1550 )
  • „Herkules vertreibt die Pygmäen“ - in der Gemäldegalerie von Dresden, ( 1551 )
  • „Der schlafende Herkules und die Pygmäen“ - in der Gemäldegalerie von Dresden, ( 1551 )
  • „Allegorie der Erlösung“ - Epitaph für Johann Friedrich von Sachsen und seine Familie in der Weimarer Herderkirche ( 1555 )
  • „Kurfürst Joachim der II. von Brandenburg“ Berlin ( 1555 )
  • „Die Auferstehung Christi“ in Leipzig ( 1557 )
  • „Der Auferstandene“ - Epitaph für Gregor von Lamberg in der Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg, ( 1558 )
  • „Die Aufweckung des Lazarus“ Epitaph für den Bürgermeister Michael Meyenburg Nordhausen, Blasiikirche, ( 1558 )
  • „Philipp Melanchthon“ in Frankfurt am Main, ( 1559 )

1560-1569

Porträt einer vornehmen Dame, 1564
Porträt einer vornehmen Dame, 1564

1570-1579

  • „Markgraf Georg der Fromme von Brandenburg-Ansbach“ mit gezogenem Hut – in Berlin, ( 1571 )
  • „Markgraf Georg der Fromme von Brandenburg-Ansbach“ mit aufgesetzten Hut – in Berlin, ( 1571 )
  • „Der gute Hirte“ Epitaph für das Ehepaar Drachstedt in der Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg, ( 1573 )
  • „Die Kreuzigung Christi“ in Dresden, ( 1573 )
  • „Das Gebet am Ölberg“ Epitaph für Anna Hetzner in der Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg Leihgabe der Kirche Dietrichsdorf, ( 1575 )
  • „Kurfürst Johann Friedrich“ in der Rüstung von der Schlacht bei Mühlberg – in Berlin, ( 1578 )
  • „Kurfürst Johann Friedrich“ in Alltagskleidung – in Berlin, ( 1578 )
  • „Margarethe Elisabeth von Ansbach-Bayreuth“ in München, ( 1579 )

ab 1580

Hans von Lindau
Hans von Lindau
  • „Die Auferstehung Christi“ - Epitaph für Michael Teubner(?) in Kreuzlingen, ( 1580 )
  • „Erich Volkmar von Berlepsch“ in Klein Urleben , ( 1580 )
  • „Lucretia von Berlepsch“ in Klein Urleben , ( 1580 )
  • „Hans von Lindau“ in Ottendorf , ( 1581 )
  • „Der Weinberg“ Altar in Salzwedel, ( 1582 )
  • „Die Kreuzigung Christi“ vom Colditzer Altar in Nürnberg, ( 1584 )
  • „Blendung des Paulus“ Epitaph für Veit Oertel in der Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg, ( 1586 )
  • „Venus und Amor“ in der Pinakothek München
  • „Elias und Baalpriester“ in Dresden
  • „Looth und seine Töchter“
  • „Sinnflut“
  • „Der Schneeberger Altar“ in der St. Wolfgang Kirche in Schneeberg
  • Altarretabel in der Kapelle des Jagdschlosses Augustusburg

Literatur

  • “Lucas Cranach – Sein Leben, seine Welt und seine Bilder“ von Peter Moser erschienen im Babenberg Verlag Bamberg 2004, ISBN 3-933469-14-7
  • “Der Weinberg des Herrn“ von Albrecht Steinwachs erschienen bei J.M.Pietsch, edition AKANTHUS, Spröda (deutsch) ISBN 3-00-008905-5 , (engl.) ISBN 3-00-008904-7
  • „Die Funde in den Turmknäufen zu Wittenberg“ von Nikolaus Müller erschienen in Magdeburg 1912
  • „Das Raths-Collegio der Chur-Stadt Wittenberg“ von Paul Gottlieb Kettner (Wolfenbüttel 1734).
  • „Neue Deutsche Bibliographie“ Band 3 S. 398-399
  • „Lexikon der Renaissance“ von VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1989 ISBN 3-323-00268-7
  • „Geschichte der deutschen Kunst 1470-1550“ von Ernst Ullmann erschienen im VEB E.A. Seemann Verlag Leipzig 1985 Best. Nr. 505 600 8 05700
  • Die Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg von Albrecht Steinwachs
  • “Die Malerfamilie Cranach” erschienen im VEB Verlag der Kunst Dresden 1974, englische Version „Cranach: A Family of Master Painters“ 1980 Werner Schade im VEB Verlag der Kunst Dresden

Weblinks

Commons: Lucas Cranach der Jüngere – Bilder, Videos oder Audiodateien

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