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Letzte Änderung für Artikel Burg Freckleben: 18.01.2006 20:53

Burg Freckleben

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Burg Freckleben, Bergfried von 1200, Hofseite
Burg Freckleben, Bergfried von 1200, Hofseite
Burg Freckleben, Bergfried von 1200, Feldseite
Burg Freckleben, Bergfried von 1200, Feldseite
Burg Freckleben, romanischer Rundturm
Burg Freckleben, romanischer Rundturm
Burg Freckleben, Ansicht von Nordosten
Burg Freckleben, Ansicht von Nordosten
Burg Freckleben um die Jahrhundertwende, Bergfried, Hofseite
Burg Freckleben um die Jahrhundertwende, Bergfried, Hofseite

Die Burg Freckleben ist eine romanische Burg im Landkreis Aschersleben-Staßfurt in Sachsen-Anhalt. Es sind bedeutende Reste von wahrscheinlich karolingischen Wallanlagen und gut erhaltene romanische GebĂ€ude aus der Zeit um 1200 zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entstehung der ersten Befestigungsanlage in Freckleben ist zeitlich noch nicht genau einzuordnen. Eine erste urkundliche ErwĂ€hnung des Ortes 762 im Fuldaer Stiftungsbuch als Frekenlevo bestĂ€tigt das hohe Alter des Ortes. Möglicherweise sind die umfangreichen bis heute erhaltenen Wallanlagen noch auf diese Zeit zurĂŒckzufĂŒhren. Die Ausdehnung der Wallanlage umfasst eine FlĂ€che von der mehrfachen GrĂ¶ĂŸe der spĂ€teren mittelalterlichen Burg . Das etwa ovale Burgareal hat in seinen grĂ¶ĂŸten Abmessungen eine Ausdehnung von 300 x 600 Metern. Das in Spornlage gelegene Territorium ist an drei Seiten durch steile HĂ€nge geschĂŒtzt. Die SĂŒdseite wurde durch ein System von drei hintereinander gelegenen WĂ€llen mit dazwischen gelegenem doppeltem Graben geschĂŒtzt. Ein weiterer Ă€ußerer Wall liegt ca. 120 Meter sĂŒdlich davon am natĂŒrlichen Abfall des GelĂ€ndes. Das Erscheinungsbild der Wallanlage lĂ€sst eine karolingische Burg als möglich erscheinen.

Am 22. Oktober 973 bestĂ€tigt Kaiser Otto II. einen GĂŒtertausch zwischen Erzbischof Adalbert von Magdeburg und Abt Werner von Fulda , in dem Adalbert Freckleben erhĂ€lt. Adalbert stirbt 981 auch in Freckleben. Man wird wohl annehmen können, dass zu dieser Zeit ein reprĂ€sentativer Adelssitz vorhanden war.

Im 12. Jahrhundert waren die Markgrafen der Nordmark aus dem Grafengeschlecht von Stade EigentĂŒmer der Burg. Aus der Zeit ihrer Herrschaft stammt der Rundturm der Unterburg (Bergfried 1). Stilistisch ist er in die erste HĂ€lfte des 12. Jahrhunderts einzuordnen, worauf seine wuchtige Baumasse, aber auch die einfachen romanischen Bauelemente hinweisen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Turm in einer zweiten Bauphase durch einen Ă€ußeren Mantel verstĂ€rkt wurde. (MauerstĂ€rke 3 m, Innendurchmesser 4 m, Mantelmauer 1,3 m, erhaltene Höhe 16 m) Neben dem Turm sind Teile der Ringmauer und das Kellergeschoss eines WohngebĂ€udes im SĂŒdosten der Burg aus der Zeit der Markgrafen erhalten.

Der letzte Vertreter der Familie von Stade, Graf Udo von Freckleben wurde am 15. MĂ€rz 1130 von den Mannen Albrechts des BĂ€ren in Aschersleben erschlagen. Kaiser Lothar III. zog die Herrschaft als herrenloses Lehen ein und vergab sie als Reichslehen. 1135 werden ein Eckerich von Frakenleve und ein Otto von Frakenleve urkundlich genannt. Im Rahmen eines GĂŒtertausches erwarb Erzbischof Wichmann von Magdeburg Freckleben 1166 von Kaiser Friedrich I. An einer wichtigen Straße von Halle nach Aschersleben und Halberstadt gelegen, war sie ein wichtiges Bindeglied zwischen den erzbischöflichen Besitzungen.

Um 1200 wurde der Bergfried 3 errichtet. Der in den unteren vier Geschossen rechteckige Turm geht im 4. Obergeschoss in einen achteckigen Grundriss ĂŒber. Das 3. und das 4. Obergeschoss sind mit Kamin und Aborterker ausgesprochen zu Wohnzwecken erbaut. Die nach außen weisende Front weist in diesen Etagen romanische Zwillingsfenster auf. Auch die ĂŒbrigen GebĂ€ude der Oberburg entstanden in dieser Zeit. Der Hof der Oberburg muss allseitig bebaut gewesen sein, da der hochgelegene Zugang zum Turm einen Anschlag fĂŒr eine ZugbrĂŒcke hat. Das setzt ein gegenĂŒberliegendes GebĂ€ude voraus. Nördlich des Bergfriedes 1 entstand ein GebĂ€ude, das durch stĂ€rkere Mauern auszeichnet und wahrscheinlich ein Wohnhaus war.

Bis 1296 wurde die Burg von Burggrafen verwaltet. Als der letzte Burggraf Walter V. von Arnstein in diesem Jahr in den Deutschritterorden eintrat, wurde das Amt nicht wieder besetzt. Die Herrschaft wurde an verschiedene Adelsfamilien als Lehen vergeben. Dabei wurde die Herrschaft mehrfach geteilt. 1479 kauften die FĂŒrsten Waldemar und Georg von Anhalt den Familien DorstĂ€dt und Strobart die Herrschaft ab und nahmen sie vom Erzbistum Magdeburg zum Lehen. Seit dem 16. Jahrhundert war die Herrschaft Freckleben eine DomĂ€ne .

Bei der anhaltischen Teilung im 17. Jahrhundert kam Freckleben an die Dessauer Linie. Zur Zeit der DomĂ€nenwirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert wurden die WirtschaftsgebĂ€ude vielfach umgebaut und verĂ€ndert. 1896 fiel die DomĂ€ne an den Staat. Um 1900 wurde ein großer Rundturm (Bergfried 2) in der Unterburg abgebrochen. 1945 wurde die DomĂ€ne aufgeteilt und es entstanden mehrere Neubauernhöfe in den BurggebĂ€uden.

Besichtigung

Die Außenbereiche sind frei zugĂ€nglich, Die Besteigung des Bergfriedes sollte man auf keinen Fall versĂ€umen, da er ĂŒber Leitern erfolgt. Die obersten zwei Etagen sind mit Drehspindelleitern ausgestattet, die in Deutschland einmalig sind.

Literatur

Karl Heinz Kukla: Die Burg Freckleben und ihre Baugeschichte. In Wiss. BeitrĂ€ge der Martin-Luther-UniversitĂ€t Halle-Wittenberg, Gesellschafts- und Sprachwissenschaften VIII/3, S. 461–478

Weblinks

Wikipedia

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