Der Begriff Feldwarte bezeichnet die Warttürme des mittelalterlichen Verteidigungssystems der Stadt Quedlinburg.

Die Warttürme wurden auf Bergen an der Gemarkungsgrenze als Frühwarnsystem errichtet (Lehofwarte, Heidbergwarte, Steinholzwarte, Altenburgwarte, Aholzwarte) oder sicherten wichtige Straßen- und Wegeverbindungen (Sültenwarte am Weg Richtung Badeborn, Lethturm an der Straße nach Gernrode, Ilenstedter oder Gaterslebener Warte am Weg nach Gatersleben und an der alten Heerstraße Ermsleben – Halberstadt, Bicklingswarte am Weg nach Rieder und am Kohlweg), und meldeten Gefahren mittels Rauch- und Feuerzeichen an die Stadt Quedlinburg. Als Signalempfänger vor Ort hat zeitweise der Wärter auf der Hammwarte immer aber der Türmer auf dem Marktirchturm gedient.

Sie waren umgeben von einem befestigten Hof, der den auf den Feldern arbeitenden Bauern und Hirten als Fliehburg diente.

Das Verteidigungssystem in der Feldflur wurde durch Landgräben ergänzt. Das sind Wall - Graben – Systeme mit dichtem Heckenbestand entlang der Gemarkungsgrenze, die das Eindringen von Heerhaufen und Räubern oder den schnellen Rückzug derselben verhinderten. So konnten beispielsweise die Herden der Städter vor Viehdiebstahl geschützt werden.

Das Quedlinburger Warten- und Landgrabensystem ist nicht einmalig, sondern ein typisches mittelalterliches Verteidigungssystem, wie es viele Städte besaßen, bedeutsam sind jedoch der gute Erhaltungszustand einzelner Warten und die Erkennbarkeit eines Teiles des Landgraben in der Örtlichkeit. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Altenburgwarte und die Steinholzwarte zu Aussichttürmen umgebaut. Natur- und Heimatfreunde führten in den 1960er und 1970er Jahren notwendige Reparaturen aus. Zu Beginn der 1990er Jahre ließ die Stadt Quedlinburg diese Warten wieder instand setzen sowie Seweckenwarte und Bicklingswarte durch den Einbau von Wendeltreppen zu Aussichtstürmen herrichten. Besonders von der Seweckenwarte östlich von Quedlinburg hat man einen Rundblick auf den Harz und das Harzvorland .

Im Jahr 2005 wurde der „Wartenverein“ als Förderverein für die Erhaltung des Quedlinburger Wartensystems gegründet, der für den Lethturm mit der angrenzenden Landwehr eine historische Rekonstruktion der Wehranlagen anstrebt.

Siehe auch

• Wartturm
• Landwehr

Weblinks

• http://www.wartenverein.de