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Letzte Änderung für Artikel Dillinger Hütte: 06.02.2006 01:53

Dillinger Hütte

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Hochofen 5
Hochofen 5
Dillinger Hütte
Dillinger Hütte

Die Dillinger Hütte ist ein Hüttenwerk im saarländischen Dillingen mit über 300 jähriger Geschichte. Die Dillinger Hütte wurde 1685 gegründet und war die erste Aktiengesellschaft ( 1802 ) Deutschlands. Sie ist damit die älteste deutsche Aktiengesellschaft, deren Aktien allerdings nicht an der Börse gehandelt werden. Die weltweit erste Stranggussanlage für Brammen wurde in Dillingen bereits 1962 in Betrieb genommen. 1998 kam eine weitere weltweit einzigartige Anlage für 400 mm dicke Brammen hinzu. Besonders das Walzwerk in Dillingen mit zwei Quartogerüsten , wovon eines mit 5,5 m Ballenbreite und 11.000 t Walzkraft das derzeit größte der Welt ist, trägt zur Stellung des Unternehmens bei.

Ein weiteres Walzwerk in Dünkirchen , in Frankreich, gehört zur Unternehmensgruppe. Die Dillinger Hütte gehört dem französischen Stahlkonzern Usinor , der 2002 im luxemburgisch-französisch-spanischen Konzern Arcelor aufging. 1990 wurde mit 23.700 Beschäftigten ein Umsatz von DM 4,8 Mrd. erzielt.

Produziert werden Roheisen , Stahl , Grobbleche , Schlackenkübel und Halbfertigprodukte wie Pressteile, Böden und Mantelschüsse für den Behälterbau. Zusammen mit ihrer französischen Tochtergesellschaft GTS Industries produziert sie weit über zwei Millionen Tonnen Grobbleche pro Jahr im Dickenbereich von 6 bis 440 mm und ist damit größtes Grobblechwerk in Europa. Die Bleche finden Verwendung für Bohrinseln, Schiffe, Anlagen, Brücken, Maschinen und Reaktoren; u. a. zum Bau der Öresundbrücke , der Allianz Arena, des Luxusliners Queen Mary 2 und der Ariane 5 . Auch der markante Bogen des Athener Olympiastadions ist aus Dillinger Blechen. Hauptanwendungsbereich ist jedoch die Fertigung von Pipelinerohren für den internationalen Öl- und Erdgas . Dabei wird das sog. thermomechanische Walzen eingesetzt, eine sehr spezielle Walztechnik, die höchste mechan. Eigenschaften in Kombination mit besten Verarbeitungseigenschaften erlaubt. Die Dillinger Hütte ist auch 50%iger Anteilseigner an der Europipe GmbH, Europas größtem Hersteller von Großrohren mit Standorten in Deutschland, Frankreich und den USA.

Dillingen ist der einzige Standort im Saarland, an dem Roheisen hergestellt wird. Die gemeinsame Roheisengesellschaft ROGESA versorgt auch den Partner Saarstahl.

Weitere Beispielanwendungen für Stahl der Dillinger Hütte:

  • das Viaduc de Millau , die höchste Brücke der Welt
  • die Frankfurter Commerzbank, das höchste Bürohochhaus Europas
  • Auch die NASA bezieht noch Stahl von der Dillinger Hütte und ein Teil der
  • Bodenkonstruktion von Michael Schuhmachers Ferrari wurde in Dillingen vorgewalzt.
  • BMW kleidet die Karosserie ihrer gepanzerten Limousinen mit plattierten Dillinger Blechen aus. Der Spezialstahl besteht aus zwei Schichten unterschiedlicher Härte. Durch eine Sprengung und das dabei erzeugte Gasplasma entsteht aus den beiden Schichten ein Verbundwerkstoff . Ein Geschoss bricht am harten Stahl und nimmt ihm den größten Teil seiner kinetischen Energie. Die weiche, zähe Stahlschicht absorbiert die verbliebene Restenergie. Das patentierte Herstellungsverfahren erlaubt wesentlich dünnere Stahlbleche als die herkömmlichen 9 Millimeter dicken.
  • Skulpturen des amerikanischen Bildhauers Richard Serra brachten Dillinger Bleche auch in die Welt der Kunst, u. a. ins Guggenheim-Museum Bilbao .
1906: Aktie der Dillinger Hütte
1906: Aktie der Dillinger Hütte

Geschichte

Im Jahr 1685 erteilte Ludwig der Vierzehnte dem Marquis Charles Henri de Lénoncourt die Genehmigung, eine Eisenhütte mit Schmelzofen vor den Toren der Festung Saarlouis zu errichten. Die Standortfaktoren für die Gründung der Eisenhütte waren gut. Das Flüsschen Prims lieferte die benötigte Wasserkraft , der Wald das Brennholz für die Schmelzöfen und die Erzvorkommen in der direkten Umgebung die Rohstoffe für die Produktion. Erste Produkte waren anfangs Schmiedeeisen, Nägel und Gusswaren wie Takenplatten , Töpfe und Pfannen. Erst allmählich wurde die Produktion optimiert. Mit dem Bau des ersten Blechwalzwerks auf dem europäischen Kontinent im Jahr 1802 bestimmte das Produkt Blech die Entwicklung des Werkes. Dadurch avancierte die Hütte zum größten Schwarz- und Weißblechproduzenten Preußens. 1828 nahm die Firma die Bezeichnung Anonyme Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke an. Damit war eine der ersten Aktiengesellschaften Deutschlands geboren. Neueste Walzanlagen und Hochöfen wurden angeschafft und bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Belegschaft bereits auf über 2.500 Mitarbeiter angewachsen. Längst war die sogenannte Dillinger Blechlehre mit 24 Dicken als maßgebende Norm europaweit anerkannt.

Im sozialen Bereich war die Dillinger Hütte vergleichbaren Unternehmen voraus: Hilfs- und Pensionskasse wurden eingerichtet, ebenso ein Werkskrankenhaus, Werkswohnungen sowie eine eigene Schule. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hütte zu 65% zerstört. Fast 200.000 Granaten gingen auf das Werksgelände nieder. Die Folge waren monatelange Aufräumarbeiten und ein kompletter Neubeginn. Nach dem Krieg setzt die Dillinger Hütte weiter auf die Zukunft Stahl : mit Weltneuheiten wie der ersten Brammenstranggießanlage 1961, der Inbetriebnahme des Grobblechwalzwerkes 1971, des stärksten Walzgerüstes 1985 und der neuen Brammenstranggießanlage 1998 für die dicksten Brammen der Welt.

Weblinks

Dillinger Hütte GTS

Wikipedia

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