Nahetalbahn
Die Nahetalbahn ist eine zweigleisige Eisenbahnlinie von Bingen Hbf nach Saarbrücken. Eine in die Nahetalbahn mündende Strecke führt von Gau-Algesheim nach Bad Kreuznach.
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Geschichte
Bereits 1839 gab es Pläne zum Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen Saar und Mittelrhein, die wegen hoher Baukosten aber nicht verwirklicht werden konnten. 1856 wurde für den Bau dieser Bahnstrecke durch Privatkapital die Rhein-Nahe Eisenbahngesellschaft gegründet. Sie sollte das Nahetal und seine Umgebung durch den Anschluss in Bingerbrück an die Rheinische Eisenbahn und die Hessische Ludwigsbahn wirtschaftlich erschließen und durch die Verbindung mit den saarländischen Bahnstrecken den Mittelrhein für die Saarkohle öffnen. Die Finanzierung konnte nur durch eine staatliche Zinsgarantie in Höhe von 4 % sichergestellt werden. Dafür übernahm der preußische Staat mit Vertrag vom 18. Juni 1856 den Bau und Betrieb und erteilte der privaten Bahn unter dem 4. September 1856 die Konzession. Als die Streckenführung durch die Herrschaft Meisenheim, die damals noch zur Landgrafschaft Hessen-Homburg gehörte, und durch das Fürstentum Birkenfeld , das zum Großherzogtum Oldenburg gehörte, gesichert war, konnte 1857 mit dem Bau der 120 Kilometer langen eingleisigen Strecke begonnen werden.
Die erste Teilstrecke von Bingerbrück nach Bad Kreuznach ging am 15. Juli 1858 in Betrieb. Es folgten die Abschnitte bis Oberstein am 15. Dezember 1859 und über Birkenfeld und St. Wendel bis Neunkirchen am 26. Mai 1860 . Noch während des Baus übernahm die Königlichen Eisenbahndirektion zu Saarbrücken Verwaltung und Betrieb der Bahn. Die Bahnstrecke wurde zur regionalen Lebensader, und förderte die Industrialisierung in diesem durch hohe Arbeitslosigkeit, Landflucht und Auswanderung gekennzeichneten Agrarraum im oberen Bliestal und im Nahetal.
Die Betriebseinnahmen der Gesellschaft blieben hinter den Erwartungen zurück. Es konnten weder Dividenden noch die Schuldzinsen erwirtschaftet werden. Die außerordentlich hohen Anlagekosten für die Strecke von über 1 Million Taler pro Meile waren ein weiterer Grund für die ungünstige Lage der Gesellschaft, sodass der Preußische Staat wegen seiner Zinsgarantie alljährlich einspringen musste. Im Zuge der Verstaatlichungen der privaten Bahnen wurde sie am 28. März 1882 von der preußischen Staatseisenbahn übernommen. Ab 1. Juli 1883 gehörte sie zur Königlichen Eisenbahndirektion Köln, linksrheinisch.
Als strategisch wichtige Bahnstrecke zur französischen Grenze hin folgte schon bald der zweigleisige Ausbau. Auch der Anschluss an die von 1913 bis 1915 erbaute und 1945 zerstörte Hindenburgbrücke zwischen Rüdesheim am Rhein und Bingen -Kempten geschah aus strategischen Gesichtspunkten. Er verband die Nahetalbahn durch einen Abzweig bei Münster-Sarmsheim mit der Rechten Rheinstrecke.
Betrieb
Zwischen Bad Kreuznach und Türkismühle führt die Strecke (überwiegend an der Nordseite) entlang der Nahe. Zweimal auf dem nur vier Kilometer langen Abschnitt zwischen Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein sowie elf Mal ab Idar-Oberstein wird der Fluss im enger werdenen Tal gekreuzt. Im Abschnitt St. Wendel - Neunkirchen (Saar) führt die Strecke entlang der Blies. Der Abschnitt Türkismühle (Strecken-km 89,0) – Saarbrücken ist elektrifiziert.In der Nähe von Hohfeld-Mauschbach (Gmde. Namborn, Kreis St. Wendel) wird mit ca. 510 m ü. NN der höchste Punkt der Strecke erreicht (km 99,0). Durchgehender Verkehr von Mainz nach Saarbrücken wird von Neigetechnikzügen der Baureihe 612 durchgeührt, die als Regionalexpress (RE3) verkehren. Auf dem Abschnitt Türkismühle-Saarbrücken verkehrt die Regionalbahnlinie RB73 mit ET425/426 und auf dem Abschnitt Türkismühle - Mainz die Linie RB33 mit VT628 und VT643.
Bahnhöfe und Haltepunkte
Nahetalbahn
Bahnhöfe und Haltepunkte | Streckenkilometer |
---|---|
Bingen Hbf | 0,0 |
Münster-Sarmsheim | 2,7 |
Laubenheim (Nahe) | 6,0 |
Bretzenheim (Nahe) | 11,5 |
Bad Kreuznach Gbf | 14,6 |
Bad Kreuznach | 16,1 |
Bad Münster am Stein | 20,1 |
Norheim | 23,3 |
Niederhausen (Nahe) | 25,9 |
Waldböckelheim | 31,2 |
Staudernheim | 35,3 |
Bad Sobernheim | 38,4 |
Monzingen | 42,7 |
Martinstein | 47,0 |
Hochstetten (Nahe) | 49,2 |
Kirn | 53,0 |
Kirnsulzbach | 56,5 |
Fischbach-Weierbach | 60,5 |
Nahbollenbach | 63,8 |
Idar-Oberstein | 67,9 |
Kronweiler | 75,3 |
Nohen | 77,7 |
Heimbach (Nahe) | 80,7 |
Hoppstädten (Nahe) | 83,7 |
Neubrücke (Nahe) | 85,7 |
Türkismühle | 91,8 |
Walhausen (Saar) | 94,6 |
Namborn | 98,6 |
Hofeld | 100,9 |
Baltersweiler | 103,0 |
St. Wendel | 106,3 |
Oberlinxweiler | 108,1 |
Niederlinxweiler | 111,2 |
Ottweiler (Saar) | 114,8 |
Wiebelskirchen | 118,5 |
Neunkirchen | 120,6 |
Landsweiler-Reden | |
Bildstock | 127,5 |
Friedrichsthal-Mitte | |
Friedrichsthal (Saar) | 129,6 |
Sulzbach/Saar- Altenwald | |
Sulzbach/Saar | 133,1 |
Dudweiler | 136,4 |
Jägersfreude | 138,5 |
Saarbrücken Hbf | 141,8 |
Zufahrtsstrecke zur Nahetalbahn
Bahnhöfe und Haltepunkte | Streckenkilometer |
---|---|
Gau Algesheim | 0,0 |
Ockenheim | 46,0 |
Gensingen-Horrweiler | 11,5 |
Bad Kreuznach | 19,9 |
Abzweigende Strecken
- Pfälzische Ludwigsbahn
- Ostertalbahn
- Hochwaldbahn
- Glantalbahn
- Alsenztalbahn
- Rheinhessenbahn
- Hunsrückquerbahn
- ((Ab Heimbach/Nahe nach Baumholder))
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