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Letzte Änderung für Artikel Nassauische Kleinbahn: 09.11.2005 12:42

Nassauische Kleinbahn

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Die Nassauische Kleinbahn AG betrieb meterspurige Strecken zwischen Taunus, Lahn und Rhein im heutigen Lande Rheinland-Pfalz. Sie wurde am 9. Juli 1898 gegründet unter finanzieller Beteiligung des Königreichs Preußen, des Bezirksverbandes Wiesbaden, der Landkreise Sankt Goarshausen und Unterlahn sowie der Allgemeinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft (ADKA). Diese übernahm die Betriebsführung bis 1926. Dann ging sie auf deren Tochter, die Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebs-GmbH (ADEG) über.

Die Bahnverwaltung hatte ihren Sitz in der (ehemals) nassauischen Kleinstadt Nastätten im Taunus. Von hier nahmen drei Kleinbahnen ihren Ausgang:

  • Die erste 16 km lange Strecke führte in westlicher Richtung zur Kreisstadt am Rhein. Ab 18.September 1900 fuhren die Züge in St. Goarshausen bis Lohmühle, ab 1.Mai 1901 bis Hasenbach und erst ab 5.Juli 1903 zum Rheinbahnhof. Von dort wurde für den Güterverkehr ab 16. Oktober 1903 noch ein Gleis zum Hafen geführt.
  • Im nächsten Jahr folgte am 1. Mai 1901 in östlicher Richtung die Strecke nach Holzhausen auf der Haide, dem Geburtsort des Konstrukteurs des nach ihm benannten Verbrennungsmotors Nikolaus Otto ; ab 1. November 1901 wurde an der Station Zollhaus (28 km) die Staatsbahn Diez – Bad Schwalbach in Aartal erreicht.
  • Ebenfalls am 1. Mai 1901 begann der Betrieb in nordwestlicher Richtung nach Miehlen, der Heimat des berüchtigten Räuberhauptmanns Johannes Bückler, des „ Schinderhannes “. Am 10.Juli 1902 wurde die Silberhütte in Braubach erreicht, am 5.März 1903 die Stadt sowie am 16. Oktober 1903 der Kleinbahnhof und der Rheinhafen des Städtchens unter der Marksburg. Zwei Tage später eröffnete man noch eine parallel zur Staatsbahn nach Oberlahnstein (33 km) führende Strecke. Damit hatte das Netz mit einer Länge von 77 km seine größte Ausdehnung erreicht.

Die Bahn sollte das verkehrsferne Hintertaunusland mit den Verkehrsadern im Rhein- und im Aartal verbinden. Neben dem fast immer schwachen Personenverkehr mit drei bis vier Zugpaaren täglich spielte der Transport von Eisenerz, Kalkstein und Holz eine Rolle. Der finanzielle Erfolg währte jedoch nur wenige Jahre. Das lag neben der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung an der kurvenreichen Trassierung im hügeligen Hintertaunus, aber auch an der bald aufkommenden Konkurrenz der Kraftfahrzeuge. Schon am 1. März 1917 endete der Personenverkehr (1919/20 auch der Güterverkehr) von Braubach nach Oberlahnstein und am 15. Mai 1929 – nach einer Unterbrechung von 1920 bis 1926 - auch von Braubach nach Nastätten. Die Kraftpost übernahm 1929 die Personenbeförderung. Infolge der Wirtschaftskrise wurde 1932/33 auch der Güterverkehr zwischen der Silberhütte und Miehlen eingestellt und die Strecke abgebaut.

Nur in den Jahren des Zweiten Weltkrieges und danach nahm die Nachfrage – vor allem im Personenverkehr – noch einmal zu. Aber dann war das Ende unaufhaltsam geworden. Seit 1938 versuchte man, durch eigene Omnibuslinien Anteil am Straßenverkehr zu bekommen. Diese Bemühungen wurden nach 1948 fortgesetzt u.a. durch Busverbindungen nach Diez an der Lahn und Wiesbaden.

Zwischen Miehlen und Nastätten fuhren noch bis 1955 Güterzüge, in den Jahren nach 1945 sogar auch wieder Personenzüge.

Auch die beiden anderen Strecken überlebten nicht mehr lange. Von Nastätten nach St. Goarshausen endete der Personenverkehr 1952 und der Güterverkehr 1956/57. Nach Zollhaus fuhr ab 1953 kein Personenzug mehr und der Güterverkehr beschränkte sich ab 1957 auf die Abfuhr vom Kalksteinbruch Hibernia bei Hohlenfels zum Bundesbahnhof Zollhaus, der am 1. Juni 1962 ebenfalls Vergangenheit war. Damals besaßen die Dyckerhoff-Zementwerke AG in Wiesbaden 85% der Aktien; die Betriebsführung lag seit 1959 in den Händen der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft GmbH . Im Jahre 1975 wurde die Nassauische Kleinbahn-Gesellschaft in eine GmbH umgewandelt.

Am längsten hielt sich der Bahnbetrieb auf der Strecke vom Hafen zur Silberhütte in Braubach, wo das Gleis mit seiner Spurweite von 750 mm mitten auf der Hauptstraße lag. Bis 1958/59 war durch ein Dreischienengleis auch die Meterspur vertreten. Hier kam erst am 30. September 1977 das Ende des Bahnbetriebs und zugleich das Ende der Gesellschaft.

Zur Weiterfühung des Busbetriebs wurde eine neue Gesellschaft gegründet, die sich Nassauische Verkehrs-GmbH nennt. An ihr war auch die AG für Verkehrswesen beteiligt, von der die Anteile an die Connex Verkehr GmbH übergegangen sind.

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