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Letzte Änderung für Artikel Philipp Christoph von Sötern: 12.01.2006 21:45

Philipp Christoph von Sötern

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Philipp Christoph von Sötern nach einem Stich von Matthäus Merian um 1650
Philipp Christoph von Sötern nach einem Stich von Matthäus Merian um 1650

Philipp Christoph von Sötern (* 11. Dezember 1567 in Kastellaun; † 7. Februar 1652 in Trier) war ab 1610 Bischof von Speyer und ab 1623 Erzbischof und Kurfürst von Trier. Er betrieb während des Dreißigjährigen Krieges eine Frankreich -freundliche Politik und wurde daher auf Befehl der Kaiser Ferdinand II. und Ferdinand III. von 1635 - 1645 in Haft gehalten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frühe Jahre und Aufstieg

Der spätere Fürstbischof war der Sohn einer katholischen Mutter und eines protestantischen Vaters und war ursprünglisch lutherisch getauft worden. Unter dem Einfluss der Mutter und eines Onkels, der Domherr in Trier war, trat er jedoch schon als Kind zum Katholizismus über. Als Heranwachsender besuchte er die Jesuitenschule in Trier. Er promovierte zum Doktor beider Rechte und wurde bereits im Alter von 17 Jahren Domherr in Trier, später auch in Mainz und Speyer.

Als Domprobst in Trier, ein Amt, das Sötern seit 1604 bekleidete, erwies er sich als geschickter Diplomat und Unterhändler in juristischen Streitfällen, die das Bistum und den Kurstaat betrafen. Er empfahl sich damit für höhere Aufgaben und wurde 1609 zunächst zum Koadjutor und 1610 zum Bischof von Speyer gewählt. Die Bischofsweihe erhielt er erst im Jahr 1612 .

Erste Jahre als Bischof

Zur militärischen Absicherung des Hochstifts Speyer gegen Frankreich ließ Sötern unter anderem die Festung Philippsburg anlegen. Hier und später im Erzstift Trier , zu dessen Bischof er 1623 gewählt wurde, vertrat er genau wie sein späterer Gegner, Kaiser Ferdinand, die Politik der Gegenreformation und der Rekatholisierung.

In beiden Bistümern, insbesondere in Trier, betrieb er eine rigide Steuerpolitik, um Geld für den Aufbau einer straffen Verwaltung zu gewinnen und den Bau der 1629 vollendeten, neuen kurtrierischen Residenz voranzutreiben, Schloss Philippsburg in Ehrenbreitstein bei Koblenz. Darüber hinaus förderte er bei der Ämtervergabe unverholen Mitglieder seiner eigene Familie. Beides brachte ihn bald in einen Gegensatz zur Teilen des Domkapitels und der Bevölkerung des Kurfürstentums Trier. Damit begannen die Verwicklungen, die den überzeugten Katholiken im Dreißigjährigen Krieg schließlich ins Lager der antikaiserlichen Kräfte und damit auf die Seite der Protestantischen Union führte.

Im Dreißigjährigen Krieg

Um Söterns Herrschaft abzuschütteln, baten die Bürger von Trier den Kaiser und Truppen aus den Spanischen Niederlanden um Hilfe, die 1630 die Hauptstadt des Kursstaats besetzten. Der Kurfürst wandte sich daraufhin an Frankreich, das Trier 1632 für ihn zurückeroberte. Die französische Politik wurde damals von dem Ersten Minister Kardinal Richelieu bestimmt, der den Krieg Schwedens und der Union gegen die erstarkte kaiserliche Zentralmacht der Habsburger unterstützte.

Sötern schloss 1631 einen Neutralitätsvertrag mit Schweden und Frankreich und räumte letzteren das Besatzungsrecht in den Festungen Ehrenbreitstein und Philippsburg ein. Ehrenbreitstein, gegenüber der Moselmündung bei Koblenz gelegen, nahm eine strategisch wichtige Stelle am Rhein ein. Zudem unterstützte Sötern 1634 die Wahl Richelieus zum Koadjutor seines Erzbistums, also zum designierten Nachfolger auf dem Trierer Bischofsstuhl. Dies hätte die französische Position am Rhein noch einmal enorm verstärkt und die Verbindung zwischen den Besitzungen der spanischen Habsburger in den Spanischen Niederlanden und den süddeutschen Territorien des deutschen Zweigs der Dynastie aufs höchste gefährdet.

Nach der erneuten Eroberung Triers durch spanisch-habsburgische Truppen wurde Sötern daher 1635 für 10 Jahre gefangen gesetzt. Zeitweise war er im österreichischen Linz in Haft. Mit Genehmigung des Kaisers übernahm währenddessen das Domkapitel die Regierung des Kurfürstentums. Wieder freigelassen, versuchte Sötern nach 1645 den Kurstaat aus dem Reichsverband zu lösen. Er trat deshalb erneut in geheime Verhandlungen mit Frankreich ein, die jedoch ergebnislos blieben.

Die nach seiner Rückkehr angestrebte Versöhnung mit dem Domkapitel scheiterte kurz vor Söterns Tod, als er einen Domherrn eigenmächtig zum Domprobst und Koadjutor ernannte. Das Domkapitel wählte daraufhin Karl Kaspar von der Leyen zum Nachfolger Söterns.

Weblinks

Wikipedia

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