fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Clemens Wenzeslaus von Sachsen: 02.02.2006 16:15

Clemens Wenzeslaus von Sachsen

Wechseln zu: Navigation, Suche
Clemens Wenzeslaus von Sachsen, Gemälde von Heinrich Foelix, 1786
Clemens Wenzeslaus von Sachsen, Gemälde von Heinrich Foelix , 1786

Clemens Wenzeslaus (* 28. September 1739 Schloss Hubertusburg in Wermsdorf bei Leipzig; † 27. Juli 1812 in Marktoberdorf) war der letzte Erzbischof und Kurfürst von Trier und Fürstbischof von Augsburg.

Leben

Er war das neunte Kind von Kurfürst Friedrich August III., König von Polen und Herzog von Sachsen, und der österreichischen Erzherzogin Maria Josefa (Tochter Kaiser Josephs I. ) und damit Enkel August des Starken. Aus der Ehe seiner Schwester Maria Josefa (1731-1767) mit dem französischen Dauphin Ludwig (1729-1765) entstammten die drei französischen Könige Ludwig XVI. , Ludwig XVIII. und Karl X. , deren Onkel er somit war. Clemens Wenzeslaus trat 1760 in Wien in österreichischen Kriegsdienst, nahm als Feldmarschallleutnant an der Schlacht bei Torgau ( 3. November 1760) teil, entschied sich aber körperlicher Gebrechen wegen für den geistlichen Stand und ward 1763 Bischof von Freising und von Regensburg, gab jedoch 1768 diese Bistümer ab, um Erzbischof und Kurfürst von Trier und Bischof von Augsburg zu werden; auch erhielt er später die gefürstete Propstei Ellwangen .

Den Aufklärungsideen nicht abgeneigt, förderte er in Trier besonders das Schulwesen und suchte durch ein Toleranzedikt ( 1783 ) sowie durch mancherlei gemeinnützige Anstalten Bildung und Wohlstand zu heben. Seine Haltung in kirchlichen Dingen war eine schwankende; er behielt die Jesuiten auch nach Aushebung des Ordens im Land, protestierte gegen Josephs II. , sein Vetter, radikale Reformen in Religionssachen, schützte aber Hontheim und stellte die Emser Punktationen 1786 mit aus; auch Verbot er die Prozessionen und hob viele Feiertage auf.

Obwohl für seine Person einfach und anspruchslos, hielt er doch einen prächtigen Hofhalt und erbaute in Koblenz, wohin er 1786 seine Residenz von dem baufällig gewordenen Schloss Philippsburg in Ehrenbreitstein verlegte, ein schönes, kostspieliges Schloss. Besonders die Musik wurde an seinem Hof gepflegt, und er ließ auch ein öffentliches Theater (das heutige Theater der Stadt Koblenz) errichten. Erschreckt durch den Ausbruch der französischen Revolution, stellte er alle Reformen ein und führte ein strengeres Regiment. Den Emigranten und den flüchtigen Mitgliedern des ihm verwandten französischen Hofes (Clemens Wenzeslaus war der Onkel des französischen Königs Ludwig XVI.) bot er eine Zufluchtsstätte, und Koblenz ward der Mittelpunkt der französischen Royalisten. Er ward vom Sieg der Revolution auch zumeist betroffen: im Frieden von Lunéville verlor er den linksrheinischen, größten Teil des Kurstaats, 1803 auch dessen Rest sowie das Fürstbistum Augsburg und die Fürstpropstei Ellwangen. Mit einer Pension von 100.000 Gulden zog er sich nach Augsburg zurück und starb am 27. Juli 1812 in Oberdorf im Allgäu.

Literatur

  • Alexander Dominicus: Coblenz unter dem letzten Kurfürsten von Trier Clemens Wenzeslaus. 1768-1794. Hölscher, Koblenz 1869
  • Franz Xaver Kraus: Clemens Wenzeslaus, in: ADB , Band 4, S. 309-314 Digitalisat
  • Jakob Marx: Geschichte des Erzstifts Trier. Als Kurfürstentum und Erzdiözese von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1816. Abteilung 3. Die Geschichte des Trierischen Landes seit dem Regierungsantritt des letzten Kurfürsten Klemens Wenzeslaus. Trier, 1858-1864. (Nachdruck: Scientia, Aalen 1970)
  • Wolf-Ulrich Rapp: Stadtverfassung und Territorialverfassung. Koblenz und Trier unter Kurfürst Clemens Wenzeslaus (1768-1794). Lang, Frankfurt am Main u.a. 1995, ISBN 3-631-45632-8 (zugl. Trier, Univ., Diss., 1991)
  • Wolfgang Wüst: Fürstbischöfliche Amts- und Staatsführung im Hochstift Augsburg unter Clemens Wenzeslaus von Sachsen, 1768-1803, in: Pankraz Fried (Hg.), Miscellanea Suevica Augustana. Der Stadt Augsburg dargebracht zur 2000-Jahrfeier 1985 (Augsburger Beiträge zur Landesgeschichte Bayerisch-Schwabens 3) Sigmaringen 1985, S. 129-147.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon , 4. Auflage von 1888–1890. Wenn der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt, dies mit Quellen belegt ist und er den aktuellen sprachlichen Anforderungen genügt, kannst Du diesen Hinweis entfernen.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Clemens Wenzeslaus von Sachsen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Clemens Wenzeslaus von Sachsen verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de