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Letzte Änderung für Artikel Schloss Dhaun: 26.11.2005 19:57

Schloss Dhaun

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Schloss Dhaun ist eine Schlossruine im Hunsrück auf dem Gebiet der Ortsgemeinde Hochstetten-Dhaun. Sie gilt als die größte Anlage ihrer Art im Nahetal.

Geschichte

Schloss Dhaun, Blick aus dem Kellenbachtal
Schloss Dhaun, Blick aus dem Kellenbachtal

Im 12. Jahrhundert als Burg von den Nahegaugrafen erbaut, wurde es als „castrum de Dune“ (die Burg auf der Höhe) im Jahre 1215 erstmals urkundlich erwähnt und war ein Lehen der Reichsabtei St. Maximin. Im Mittelalter schützte die Anlage das Territorium der Wild- und Rheingrafen , den Nachfolgern der Nahegaugrafen.

1340 wurde die Anlage während der so genannten „Dhauner Fehde“ von Truppen des Erzbischofs Balduin von Trier belagert. Dieser lag mit dem Burgherrn Johann I. von Dhaun im Streit um die Schmidtburg. Die Fehde konnte der Trierer Erzbischof für sich entscheiden, und Johann musste ihm schlussendlich das Öffnungsrecht für die Dhauner Burg zugestehen.

Johann I. starb 1350, ohne männliche Erben zu hinterlassen, und so kam die Anlage an dessen Neffen, Rheingraf Johann II. vom Stein, einem Sohn von Johanns Schwester Hedwig. Mit ihm begann die lange Ära der Dhauner Wild-und Rheingrafen.

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Burg weiter ausgebaut und stärker befestigt. Aus jener Zeit stammt die Barbakane der Oberburg, die im Jahr 1526 erbaut wurde. Auch das noch erhaltene, 3-geschossige unterirdische System aus Gängen mit Verliesen und Folterkammer datiert in diese Jahrhunderte. Die Gänge münden in einem Ausgang am Fuße der Burg in deren Halsgraben .

1729 endete eine Umgestaltung der damaligen Burg in ein barockes Schloss unter Wild- und Rheingraf Karl von Dhaun und dessen Frau Luise, geborene Gräfin von Nassau-Saarbrücken. Der Palas im Westen wurde zu einem Wohnschloss umgebaut, dem ein mehrstöckiger Flügel an der Südseite angefügt wurde. Gemeinsam mit einem etwas älteren Bau im Norden erhielt die Anlage somit einen hufeisenförmigen Grundriss, und das weite Rund der Oberburg erfuhr eine Umgestaltung zu einem Schlosspark mit Remise . Graf Karl konnte sich jedoch nicht lange an seinem umgebauten Besitz erfreuen, denn nur vier Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten starb er 1733.

Ein Jahr später drohte der Schlossanlage während des Polnischen Erbfolgekriegs die Zerstörung und damit ein ähnliches Schicksal wie der benachbarten Kyrburg, doch Karls Witwe Luise gelang es, dies zu verhindern.

1794 eroberten französische Revolutionstruppen den Naheraum und damit auch Schloss Dhaun. Anschließend in französischen Staatsbesitz überführt, wurden seine Überreste 1804 auf Abbruch versteigert. Andreas von Recum, der in französischen Verwaltungsdiensten stehende Souspräfekt des Arrondissements Simmern, zahlte etwa 1200 Franken für die Anlage und ließ dann alle brauchbaren Bauteile zur Kauzenburg in Bad Kreuznach bringen.

Der weitere Verfall der Ruine wurde erst im 19. Jahrhundert beendet, als 1850 ein Trierer Arzt einen Teil der Anlage erwarb und mit Instandsetzungen begann. Seine Baumaßnahmen waren von romantisierenden Vorstellungen einer Burg geprägt und hatten mit der mittelalterlichen Realität nur wenig zu tun. Aus dieser Zeit stammen die heutigen Bauelemente am Eingangstor des Schlosses.

Weitere Besitzerwechsel folgten, bis um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert der Kirner Fabrikant Simon Schloss Dhaun erwarb und auf der Oberburg verschiedene Neugestaltungen und Renovierungen vornahm. So ließ er zum Beispiel anstelle der Ruine des Nordflügels unter Verwendung noch erhaltener Bauteile den heutigen Rittersaal errichten. Sein alter Eingang sowie das Familienwappen der Erbauer aus dem 16. Jahrhundert sind noch erkennbar.

Von den Simons ging das Schloss 1954 an den „Zweckverband Schloss Dhaun“ über, der von der Stadt Kirn, dem damaligen Amt Kirn-Land und dem Landkreis Bad Kreuznach gebildet wurde. Er ist auch heute noch Eigentümer des Schlosses.

Das Schloss heute

Von der mittelalterlichen Burganlage sind im Bereich der Oberburg Ruinen der 1661 eingeweihten St.-Georgskapelle und des Küchenhauses sowie zwei Bastionen und der Bering mit Wehrtürmen und Toranlage erhalten.

Im Westflügel, dem ehemaligen Palas, ist das Eingangsportal erhalten. Das Gebäude wurde durch den Zweckverband wieder aufgebaut und beheimatet seit 1957 die „Heim- Volkshochschule Schloss Dhaun“, eine Jugend- und Erwachsenenbildungsstätte. Seit 1991 befindet sich im Schloss auch die Kommunalakademie Rheinland-Pfalz.

In der Vorburg/Unterburg unterhält der Landkreis Bad Kreuznach an Stelle des Wachthauses eine Jugendbildungsstätte, und der Rittersaal steht für Festlichkeiten zur Verfügung.

Weblinks

Wikipedia

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