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Letzte Änderung für Artikel Abtei Marienstatt: 03.02.2006 15:15

Abtei Marienstatt

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Marienstatt: Die Abteikirche schräg von Westen
Marienstatt: Die Abteikirche schräg von Westen

Die Abtei Marienstatt liegt in der Ortsgemeinde Streithausen, die zur Verbandsgemeinde Hachenburg im Westerwaldkreis gehört.

Das Zisterzienserkloster , im 12. Jahrhundert gegründet, umfasst eine frühgotischen Basilika mit der größten Orgel im Westerwald, eine Bibliothek, ein Brauhaus mit Restaurant, eine Kunst- und Buchhandlung, ein Gästehaus und eines der renommiertesten Gymnasien in Deutschland , welches altsprachlich und in privater Trägerschaft ist.

Das Kloster liegt in einem Tal 3 km von Hachenburg entfernt direkt an der Nister.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Abtei Marienstatt steht über ihr Mutterkloster Heisterbach im Siebengebirge (gegr. 1198 ) sowie über dessen Mutterkloster Himmerod (gegr. 1198), was wiederum von Clairvaux aus gegründet wurde, in direkter Nachfolge des Gründungsklosters der Zisterzienser , der Abtei Cîteaux .

1212 wurde das Kloster begünstigt durch eine Güterschenkung des Kölner Burggrafen Eberhard von Aremberg und seiner Gemahlin Adelheid von Molsberg gegründet. 1215 wurde die Klostergründung durch den Trierer Erzbischof Dietrich bestätigt.

Weil die Schenkung angefochten wurde und die wirtschaftliche Situation vor Ort schwierig war, beantragte Abt Hermann bereits 1220 die Umsiedlung des Klosters. Graf Heinrich III. von Sayn und seine Frau Mechthild von Landsberg ermöglichten der kleinen Gemeinschaft dies, als sie ihr im Jahre 1222 die Grundherrschaft Nistria schenkten. Die "Marienstatter Tafeln" von 1324 , die sich heute im Rheinischen Landesmuseum (Bonn) befinden, berichten über den Ortswechsel: Die Gottesmutter Maria sei Abt Hermann im Traum erschienen und habe ihn auf einen mitten im Winter blühenden Weißdornstrauch als neuen Klosterstandort hingewiesen. Damit verbunden ist die Namensgebung "locus Sanctae Mariae" - Stätte Mariens: Marienstatt. Zur Erinnerung an diese wunderbare Begebenheit nahm die Abtei einen blühenden Weißdornzweig in ihr Wappen auf. Mit der ersten Kirchweihe am Fest des Apostels Johannes (27. Dezember 1227) siedelte die Gemeinschaft endgültig an den heutigen Platz im Tal der Großen Nister um. Die Verlegung hatte einen Bistumswechsel zur Folge, das Kloster unterstand fortan dem Kölner Erzbischof.

Die Abtei kam schnell zu einer Blüte, die nur durch die Pest 1490 und gelegentliche Streitereien mit den Grafen von Sayn, die die Landeshoheit über die Abtei beanspruchten, gestört wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Abtei so ausgeplündert, dass sie beinahe hätte aufgelöst werden müssen.

Nach dem Krieg begann aber eine neue Blüte, die mit reger Bautätigkeit einherging. Zu der Zeit entstanden auch die heutigen Klosterbauten mit Ausnahme der Kirche.

In den Koalitionskriegen diente Marienstatt als Lazarett.

1802 wurde die Abtei im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und dem Grafen Wilhelm von Nassau-Weilburg zugesprochen. 1803 verließen die letzten Mönche das Tal.

1831 wurde die Klosterkirche Pfarrkirche , was sie vor dem Abbruch bewahrte. 1866 kam sie in preussischen Besitz. Heute steht die Kirche im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz, während die Klosterbauten der Zisterzienserabtei gehören.

Die Abtei wurde 1864 vom Limburger Bischof Blum zurückerworben. 1888 wurde sie von Mönchen der Bodenseeabtei Wettingen-Mehrerau unter Leitung des späteren Limburger Bischofs und ersten Abts Dominikus Willi wiederbesiedelt, am 30. August 1888 war Marienstatt offiziell wieder Abtei.

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten entging Marienstatt nur knapp der Aufhebung, im Zweiten Weltkrieg diente die Abtei wiederum als Lazarett.

Die Abteikirche

Die Abteikirche von Nordosten. Blick auf den Chorumgang
Die Abteikirche von Nordosten. Blick auf den Chorumgang

Die Abteikirche Unserer Lieben Frau von Marienstatt gilt als erste gotische Kirche östlich des Rheins. Bereits 1222 begonnen, bauten die Mönchen über 200 Jahre an ihrer Kirche, bis sie 1425 vollendet war. Die Kirche hat ein dreischiffiges, sieben jochiges Langhaus an das sich ein Querhaus und ein runder Chor mit Chorumgang anschließt. Getreu der zisterziensischen Idee ist sie sehr schlicht gehalten, hat nur einen Dachreiter anstatt Türme und ist außen nicht farbig gestaltet. Im Inneren finden sich jedoch abweichend hiervon Schnitzereien am Chorgestühl und Kapitellschmuck .

Im Barock wurde die Kirche entsprechend ausgestaltet und mit zahlreichen Barockaltären versehen. Die barocke Ausstattung wurde jedoch später bis auf die Altäre rückgängig gemacht.

1927 verlieh der Papst der Kirche den Ehrentitel Basilika minor .

Ausstattung

Das 1290 geschaffene Chorgestühl ist eines der ältesten noch genutzten Chorstühle Deutschlands.

Besonderes Augenmerk gilt außerdem dem Hochaltar der Basilika. Deren Aufsatz ( Retabel gehört mit dem Oberweseler Goldaltar und dem Klarenaltar im Kölner Dom zu den bedeutendsten mittelalterlichen Flügelaltären des Rheinlands.

Die von Rieger gebaute Orgel von 1969 hat 60 Register verteilt auf 4 Manuale. Sie verfügt außerdem über die einzigen authentischen spanischen Trompeten außerhalb der iberischen Halbinsel.

Die Besitzungen des Klosters Marienstatt im Neuwieder Umfeld

Blick auf die Abtei und Klostergebäude.
Blick auf die Abtei und Klostergebäude.
Eine erste Nachricht der Marienstatter Klosterleute (Zisterzienser) über ihre Aktivitäten in der Grafschaft Wied liegt aus dem Jahre 1253 vor, als Burggraf Johann von Hammerstein und seine Ehefrau Hildegund dem Kloster Marienstatt Güter zu Gönnersdorf (Cunresdorf) zubrachten.

Als der Ritter Gerlach von Stebach (Stedebach, heute Ortsteil der Verbandsgemeinde Dierdorf) mit dem Willen seiner Erben dem Kloster Rommersdorf (Landkreis Neuwied) und dem Kloster zu Sayn (heute Stadtteil von Bendorf) im Jahre 1282 seine Güter zuwandte, waren darunter nicht nur die des Ganarus von Leutesdorf (Ludinsdorp) und des Heinrich von Wollendorf (Woluindorp), sondern es wurde auch zugleich gesagt, dass die Hälfte seiner zu Heimbach liegenden Güter darin eingeschlossen wäre. Auch in Engers (heue Stadtteil von Neuwied) hatte der genannte einige Güter inne, wo Elisabeth von Engers ein Haus mit Garten besaß. Es war Damarus von Horchheim (heute Stadtteil von Koblenz), der sich am 27. August 1285 testamentarisch festlegte, der im Dorf Vallendar, zu Dierdorf und auch in Heimbach etliche Güter besaß. Deren Erlös war teilweise zur Unterstützung u. a. auch der Reklusen zu Heimbach bestimmt. Am 7. August 1332 trifft man Dietrich von Heimbach als Zeuge bei der Ausstellung einer Urkunde.

Im Ausstrahlungsfeld der Güter des Klosterhofes zu Metternich (heute Stadtteil von Koblenz) wurden 1456 die dazugehörigen Liegenschaften genannt. Die Marienstatter Klosterleute nutzten einigen Güter bei Engers, und zwar in der Marke, die Yn deme Melme genannt wurden. Gerhart Plick hatte damals diese Güter in Pacht genommen. Er wohnte in Cunoengers. Diese Felder waren aus dem Hof zu Mülhofen herausgenommen. Die Hofleute hießen Henne Roiffer von Cunoengers, Ludwig von Weis (Wisse) und Henne Roille von Cunoengers sowie Arnolt Westerburg.

Ein Weingarten, die Katze genannt, bekamen aus der Hand des Philip Vaics die Mönche des Klosters Sayn. Der Hofmann zu Mühlhofen, Arnt genannt, sowie die Weinkaufleute Surgin von Kaltenengers (Kaldenengerß, heute Ortsteil der Verbandsgemeinde Weißenthurm) und Godart von Reul (Ril, Roil) bezeugten den rechtlichen Vorgang. Johann von Heimbach erhielt dabei ein Drieschland, beuzeugt von dem Keller Ludwig von Heimbach.

Im Neuwieder Raum konzentrierten sich die Marienstatter Besitzungen in und um Engers. Giso von Molsberg (heute Ortsteil der Verbandsgemeinde Wallmerod), der edle Herr, und seine Ehefrau Sophie sowie dessen Bruder Gerlach legten am 22. November 1292 dar, dass der Burggraf Eberhard von Aremberg (Arberch, heute Ortsteil der Verbandsgemeinde Weißenthurm) bei der Gründung des Klosters Marienstatt auch Güter, die im isenburgischen Eigentum waren, dem genannten Kloster zugebracht hatte. Diese zu Engers ausgestellte Urkunde wird wohl von bleibender Bedeutung gewesen sein. Aber es wurde diese Güter nicht namentlich aufgeführt, sondern vielmehr global vorgestellt. Die Anwesenheit der Zeugen von Isenburg und des Ritters Johann von Braunsberg geben dafür ein beredtes Zeugnis. Es siegelte auch Sophie von der Neuerburg, eine Walpodin.

Der Heddesdorfer Schultheiß Heynfried und der Irlicher Schöffe Wygand waren 1315 Zeugen, als es zwischen dem Burgmann Meffried von Braunsberg und dem Kloster Marienstatt zu einem Gütertausch kam. Das Kloster erhielt einen Weinberg, Zohoir (zwischen Hermann Dumleir und den Marienstattern) geheißen. Getauscht wurden mit Gütern zu Heddesdorf (heue Stadtteil von Neuwied), im Wydischen genannt.

Der Klosterthof Mühlhofen (Mollhoeben) geriet am 20. September 1485 wiederum in das Blickfeld, als Roil Henn, ein Engerser Bürger, dem Marienstatter Abt Friedrich tauschweise einige Stücke Land vermachte, nämlich: uff dem Stein, Kirchstucke, uff der Stemmen wiesen. Das Kloster trat die in der Engerser Marke befindlichen Güter an Roil Henn ab: „auf der straßen, auff dem artlandt, baußen dem graben, uff der Affenet“. Die Schöffen des Engerser Gerichts Claß und Henne Helffs sowie Heintze Schneider bezeugten diese Abmachung.

Das Kloster konnte sich auch im Neuwieder Becken der Zollfreiheit erfreuen. Am 25. November 1315 teilte der Burgmann Meffried von Braunsberg sowie dessen Ehefrau Gertrud mit, dass sie den eigentümlichen Weingarten „zo Hoir“ mit Gütern zu Heddesdorf (Heydenstorf) mit Hofreite, Häusern, Weingärten, Äckern von dem Kloster auf dem Wege eines Tausches erhielten, ausgenommen war nur das Feldstück „in dem Wydische“. Der Heddesdorfer Schultheiß Heynfried war Zeuge dieses Tausches gewesen. Somit gab es fortan zu Heddesdorf den Braunsberger Hof, während die Marienstatter Klosterleute auf den Raum um Gönnersdorf und Feldkirchen (heute Stadtteil von Neuwied) verwiesen wurden. Wilhelm von Braunsburg wußte am 20. März 1335 zu berichten, dass der Schultheiß von Feldkirchen, Greuse genannt, auf Bitten des Johann von Miesenheim (heue Stadtteil von Andernach) den Weingarten „Langenberg“ verkauft hätte. Dieser Weinberg läge innerhalb des Gerichts von Feldkirchen. Die Zeugen kamen damals aus Gönnersdorf, Fahr und von dem Hof (houe).

Bedeutsam wurde die Übertragung, die Arnold von Dernbach, ein Isenburger Burgmann, und seine Frau Phye (Sofie) am 31. Mai 1376 vornahmen. Sie vermachten zu dieser Zeit ihre Gülte dem Kloster Marienstatt. Besonders zu Hüllenberg bestimmten die Klosterleute den Gang der Geschichte. Wilhelm Hoylgin und sein Sohn Heinrich nutzten 1448 den Weingarten „uff Reinhelden“, den sie gegen den Weingarten Langenberg tauschten.

Die Abtei heute

Vorsteher ( Abt ) der Abtei ist seit 1971 Dr. Thomas Denter. Denter tritt mit Vollendung seines 70. Lebensjahres gemäß den Satzungen der Mehrerauer Kongregation im Februar 2006 vom Amt zurück, führt die Geschäfte jedoch bis zur Wahl seines Nachfolgers Ende Februar weiter.

Die Abtei hat 19 Mitglieder im Alter von 31-90 Jahren, wobei der Altersdurchschnitt unter 50 Jahre beträgt. 14 Mönche haben das Sakrament der Priesterweihe empfangen.

Die Abtei empfängt jährlich etwa 10.000 Pilger und betreibt mehrere erneuerbare Energiequellen wie z. B. ein Wasserkraftwerk und eine Photovoltaikanlage, wodurch sie einen Teil ihrer Einkünfte erhält.

Neben der Pfarrseelsorge sind die Mönche vor allem im privaten Gymnasium der Abtei eingesetzt.

Literatur

  • Dr. Albert Hardt: private Sammlung zur Neuwieder Geschichte

Weblinks

Commons: Abtei Marienstatt – Bilder, Videos oder Audiodateien


Koordinaten: 50° 41' 6" N, 7° 48' 1" O

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