Kriemhildenstuhl
Der Kriemhildenstuhl bei Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) ist ein ehemaliger römischer Steinbruch im pfälzischen Haardtgebirge. Hier wurde der weißliche quarzitische Sandstein der Karlstalschichten des mittleren Buntsandstein abgebaut.
Der Steinbruch war im 2. und 3. Jahrhundert in Gebrauch. Sgraffiti zufolge waren hier Soldaten der XXII. Legion tätig, die in Moguntiacum/Mainz stationiert war. Neben Legionsinschriften finden sich auch Pferdedarstellungen - vielleicht Abzeichen der hier tätigen Einheit -, Menschendarstellungen sowie Phalli und Vulven . Ob die Geschlechtssymbole in Verbindung zu einem religiösen Kult stehen oder heutigen Latrinenschmierereien entsprechen, ist nicht zu entscheiden. Auch bei Raddarstellungen ( Taranis ) und Hakenkreuzen kann es sich um Göttersymbole handeln.
Unter der Nazi-Diktatur versuchte man - auch durch Grabungen - vergeblich zu belegen, daß es sich bei dem Steinbruch um eine altgermanische Kultanlage handele. Da die unteren Schichten des Steinbruchs während des Betriebs mit Abraum verfüllt wurden, blieben hier die Spuren römischer Werkzeuge und auch die Sgraffiti sehr gut erhalten.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Steinbruchs befindet sich die sogenannte Heidenmauer , eine befestigte Siedlung der späten Hallstattzeit .
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