fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel SS-Sonderlager Hinzert: 18.02.2006 17:49

SS-Sonderlager Hinzert

Wechseln zu: Navigation, Suche
Kleidung eines luxemburgischen HĂ€ftlings im Dokumentationszentrum
Kleidung eines luxemburgischen HĂ€ftlings im Dokumentationszentrum
Friedhofskapelle
Friedhofskapelle
Denkmal
Denkmal

Das SS-Sonderlager Hinzert (auch KZ Hinzert) war ein Haft- und Konzentrationslager des nationalsozialistischen Unrechtsstaates in der NĂ€he von Hinzert-Pölert im HunsrĂŒck (heute Rheinland-Pfalz). Es existierte mit wechselnden Funktionszuweisungen von 1939 bis Anfang MĂ€rz 1945 .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Polizeihaft- und Erziehungslager des RAD

Am 16. Oktober 1939 wurde es als Polizeihaft- und Erziehungslager des Reichsarbeitsdienstes (RAD) eingerichtet und war ursprĂŒnglich zur „disziplinarischen Behandlung“ von zur Arbeit am Westwall oder den Reichsautobahnen Zwangsverpflichteten bestimmt. Es gab zahlreiche Außenlager, die vor allem dem Bau neuer militĂ€rischer Infrastruktur dienten, z. B. der FlugplĂ€tze in Mannheim oder Mainz-Finthen.

Konzentrationslager

Am 1. Juli 1941 wurde das Lager durch die Inspektion der Konzentrationslager ĂŒbernommen und erfĂŒllte seither vielfĂ€ltige Aufgaben als „Wiedereindeutschungs-“, „ Schutzhaft -“ und „Arbeitserziehungslager“. Ca. 14.000 ausschließlich mĂ€nnliche HĂ€ftlinge im Alter zwischen 13 und 80 Jahren durchliefen das Lager bis zu seiner RĂ€umung 1945. Teilweise betrug die Sterblichkeit in dem theoretisch fĂŒr 560 HĂ€ftlinge ausgelegten, aber mit jeweils 1.200 bis 1.500 Menschen völlig ĂŒberbelegten Lager bis zu 2 % der Belegschaft pro Tag. Daher muss von einer weit höheren Opferzahl als den 321 gesicherten Toten ausgegangen werden.

Obwohl Hinzert nie eine ausdrĂŒckliche Vernichtungsaufgabe innehatte und nicht ĂŒber Tötungsanlagen wie z. B. Gaskammern verfĂŒgte, kam es neben den alltĂ€glichen sadistischen Morden durch das Lagerpersonal (insbesondere durch ErtrĂ€nken) zu angeordneten Massentötungen u. a. von sowjetischen Kriegsgefangenen . Die Massenmorde geschahen entweder durch Erschießen oder durch Giftspritzen.

GedenkstÀtte

„Hinzerter Kreuz“

AuslĂ€ndische HĂ€ftlinge, wie z. B. französische Opfer der Nacht-und-Nebel-Aktion und vor allem luxemburgische StaatsbĂŒrger, machten einen großen Teil der Belegschaft und der Opfer aus. Daher wurde bereits 1945 durch Luxemburger das so genannte „Hinzerter Kreuz“ aufgestellt, und der Gedenkstein ist nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Luxemburgisch beschriftet.

Ehrenfriedhof

1946 ließ die französische MilitĂ€rregierung einen Ehrenfriedhof anlegen, auf dem alle in den MassengrĂ€bern gefundenen Opfer bestattet wurden, die man nicht identifizieren konnte. Die Friedhofskapelle wurde am 4. November 1948 eingeweiht. Noch heute ist die GedenkstĂ€tte Hinzert in vielen Karten irrefĂŒhrend als „Ehrenfriedhof“ verzeichnet, was ihrer Rolle als GedenkstĂ€tte des Sonderlagers nicht ganz gerecht wird.

Dokumentations- und BegegnungsstÀtte

Am 11. Oktober 1986 wurde auf dem Friedhof an der GedenkstÀtte ein Denkmal des ehemaligen luxemburgischen HÀftlings Lucien Wercollier als zentrales Mahnmal eingeweiht. Die Inschrift ist lateinisch und deutsch gehalten; sie lautet In ardorem humanitatis, pacis et iustitiae bzw. Durchdrungen von Menschlichkeit, Frieden und Gerechtigkeit.

1989 grĂŒndeten Privatleute in Eigeninitiative den Förderverein Dokumentations- und BegegnungsstĂ€tte ehemaliges KZ Hinzert e. V.

1991 / 92 legte die Landeszentrale fĂŒr politische Bildung Rheinland-Pfalz eine GedenkstĂ€ttenkonzeption fĂŒr Rheinland-Pfalz und die beiden dort befindlichen KZ-GedenkstĂ€tten in Osthofen und Hinzert vor. Dieser Konzeption folgend begann 1994 die Installation eines Informationssystems, das die sog. „StĂ€tten der Unmenschlichkeit“ im Umkreis des ehemaligen Lagers in mehreren europĂ€ischen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Polnisch) erlĂ€utert.

Das offizielle Dokumentations- und Begegnungshaus wurde am 10. Dezember 2005 in Anwesenheit ehemaliger Opfer aus Luxemburg , Frankreich und den Niederlanden eröffnet. Dort befindet sich nun auch eine Dauerausstellung zum Lager, zur Leidensgeschichte seiner Opfer und zu den GrÀueltaten der TÀter.

Bildergalerie

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel SS-Sonderlager Hinzert aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels SS-Sonderlager Hinzert verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de