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Letzte Änderung für Artikel Maudacher Bruch: 05.01.2006 18:15

Maudacher Bruch

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Bruchlandschaft
Bruchlandschaft
Lage an einer ehemaligen Rheinschlinge
Lage an einer ehemaligen Rheinschlinge

Das Maudacher Bruch (sprich: Bruuch) ist ein Landschaftsschutzgebiet , dass sich in der Form eines Hufeisens zwischen den Stadtteilen Ludwigshafen-Gartenstadt, Oggersheim und Maudach der Stadt Ludwigshafen am Rhein hinzieht. Das Maudacher Bruchgelände umfasst eine Fläche von 185,633 Hektar mit einer Breitenausdehnung von rund 300 bis 500 Meter, einer Längenausdehnung von fünf Kilometer und erstreckt sich auf den Gemarkungen Maudach und Oggersheim, wobei auf Maudach rund 90 Prozent der Gesamtfläche entfallen.

Inhaltsverzeichnis

Torfabbau

Ursprünglich war das Gebiet eine Rheinschlinge, die schon in vorchristlicher Zeit verlandete und zum Teil trocken gelegt wurde. Im Bruch wurde früher auch Torf gestochen. Deshalb ist der Torfstecher - neben dem Kiebitz - die Symbolfigur Maudachs.

Gestochen wurde der Torf im April, sobald das Wasser sich einigermaßen abgesenkt hatte. Gewöhnlich waren drei größere Gruppen von je zehn bis 20 Mann im Torfbruch tätig. Dabei musste die oberste Bodenschicht erst etwa 30 Zentimeter tief abgeräumt werden. Dann kam eine ein bis zwei Meter mächtige Torfschicht. Zwei Arbeiter betätigten die Wasserschraube und drehten an einer Kurbel, um das Druckwasser in einen Abzugsgraben zu pumpen. Über Nacht füllte sich die Vertiefung mit Wasser, weshalb die so genannten "Wassermänner" bis zu zwei Stunden früher aufstehen mussten, meist vor 3 Uhr Morgens.

Die "Abstecher" schnitten den Torf in gleichmäßige Prismen von der Größe eines Backsteins, den so genannten "Torfsteinen" oder "Torfkäse". Der Arbeitslohn und der Verkaufspreis wurde nach tausend Stück dieser "Torfsteine" berechnet. Der Abstecher arbeitete mit einem breiten und rechteckigen Spaten und einer Latte. Ihm folgten fünf oder sechs "Stecher", welche die Stücke unten und an der Seite abschnitten. Sie hatten ein kleines Torfmesser, das vorn an der Schneide genau so breit war, wie das Torfstück breit werden sollte.

"Kärchler" brachten die Stücke auf einrädrigen Karren, die auf Dielen liefen, aus dem Torfloch hinaus und setzten sie zum Trocknen auf. Waren die Stücke etwas abgetrocknet, so wurden sie "geringelt", d. h. es wurden jeweils 50 Stück so aufeinander gesetzt, dass die Luft durchziehen konnte. Diese Arbeit verrichteten die "Torfringler". Der Torf wurde zweimal geringelt bis er fertig war.

Ausgrabungsfunde

Bei Ausgrabungen wurde am Kreuzgraben ein Schwert gefunden. Unter einer 1,42 Meter tiefen Torfschicht lag ein Bronzeschwert der früheren Hallstattzeit . Der Mannheimer Professor H. Gropengießer stellte überdies durch eine Pollenanalyse fest, dass die Verlandung des Bruches rasch vor sich ging. Zu Beginn der Hallstattzeit war der Altrhein bereits verlandet. Beim Torfstechen im 19. Jahrhundert fand man Knochen eines Mammuts . Diese Knochen stammen aus der Eiszeit .

Bepflanzung

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bruch mit Bäumen bepflanzt. Später wurde der 32 Meter hohe Müllberg (Monte Scherbelino, mit 125 Metern über NN die höchste Erhebung Ludwigshafens), der ab dann Michaelsberg hieß, begrünt. Er bietet einen guten Rundumblick über die Stadt Ludwigshafen, die Vorderpfalz bis zum Pfälzerwald und die Rheinebene.

Natur

Seit die Landwirtschaft ihr Brauchwasser über Leitungen aus dem Rhein bezieht ist der Grundwasserspiegel wieder angestiegen und seitdem bekam die Landschaft auch wieder ihren Charakter eines Moores , da umgestürzte Bäume auch nicht mehr grundsätzlich entfernt werden.

Im Bruch wurden 140 verschiedenen Gras- und Staudenarten gezählt, außerdem mehr als 50 Baum- und Straucharten. Die Ornithologische Beobachtungsstation vermeldete zudem nahezu 160 Vogelarten.

Pflanzen

Im Maudacher Bruch finden sich unter Anderem die folgenden Pflanzen:

Schafgarbe , Sumpf- Labkraut , Moor-Labkraut, Sumpf- Vergißmeinnicht , Bitterling , Mittlerer Wegerich , Sumpf- Hornklee , Pfeilkraut, Dach-Trespe, Scharfe Fetthenne , Sandstrohblume, Kegelfrüchtiges Leimkraut, Kelch-Steinkraut, Ohrlöffel-Leimkraut, Sprossende Felsennelke , Bunte Kronwicke .

Bildgalerie

Weblinks

http://www.bruchfeste.de

Wikipedia

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