Drachenfels (Siebengebirge)
Koordinaten:
50° 39' n. B. 07° 12' ö. L.
Bild:Drachenfels (Rhein)p.jpg
Der Drachenfels ist ein Berg im Siebengebirge am Rhein zwischen Königswinter und Bad Honnef. Er ist mit einer Höhe von 321 m über NN für das Siebengebirge nur ein mittelgroßer Berg, jedoch aufgrund seiner ziemlich abgesetzten Lage (am südlichen Ende des Gebirgszugs) und der Ruine der Burg Drachenfels auf seinem Gipfel der markanteste und bekannteste.
Auf der rheinabwärts gelegenen Seite befindet sich an seinem Königswinterer Hang das Schloss Drachenburg.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Die Ruine des dreistöckigen Bergfrieds auf dem Drachenfels ist das Wahrzeichen des Siebengebirges. Die Burganlage wurde nach 1138 vom Kölner Erzbischof Arnold begonnen und etwa 1170 fertig gestellt. Außer dem Bergfried bestand die Burg ursprünglich aus Palas , Kapelle und Dienstbotenwohnungen. Sie diente zur Absicherung des Kölner Gebietes nach Süden hin.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg im Jahre 1634 bei einem Überfall schwedischer Söldner auf Königswinter zerstört und anschließend nicht mehr aufgebaut. Vom Palas ist nur noch ein Mauerstück mit Fensteröffnung („Kölner Fenster“) erhalten. Im Jahre 1836 erwarb die preußische Regierung den Berg samt Burgruine für 10.000 Taler .
Der letzte einer Linie von Burggrafen vom Drachenfels starb 1530 . Graf Heinrich wurde in der Klosterkirche von Heisterbach in der dortigen Familiengruft beerdigt. Sein Grabstein wurde bei der Zerstörung des Klosters Heisterbach gerettet und ist heute an der ab 1903 erbauten Kirche St. Mariä Heimsuchung in Rhöndorf zu sehen.
Drachensage
Über den Drachen existieren mehrere Sagenversionen, die inhaltlich in einem Punkt übereinstimmen: Auf dem Drachenfels lebte einst ein solches Untier in einer Höhle und holte sich von Zeit zu Zeit einen Menschen zum Mahl.
Die weiteren Schilderungen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Form, wie man den Drachen aus seiner Höhle vertrieb oder ihn tötete:
- Siegfried , der Held aus der Nibelungensage , soll auf dem Weg nach Worms den Drachen getötet und durch ein Bad in dessen Blut Unverwundbarkeit erlangt haben. Steinerne Skulpturen in der Nibelungenhalle erinnern heute noch an dieses Ereignis.
- Eine zweite Fassung berichtet von der regelmäßigen Fütterung des Drachens mit Gefangenen. Eines Tages sei eine junge Christin dem Drachen als Opfer dargebracht worden. In ihrer Todesangst habe sie dem Drachen ein kleines Kreuz entgegengehalten. Daraufhin sei der Drache in den Rhein gesprungen und seitdem nicht mehr gesehen worden.
- Nach einer eher technisch ausgerichteten Version hat der Drache eines Tages auf dem Rhein ein mit Schießpulver beladenes Schiff angefallen und mit seinem feurigen Atem die Ladung zur Explosion gebracht. Dabei sei sowohl das Schiff vernichtet als auch der Drache getötet worden.
Aufstieg
Eselsweg
Der traditionelle Aufstieg mit der schönsten Aussicht zum Drachenfels über den sogenannten Eselsweg ist steil. Der Eselsweg wurde vermutlich in Abschnitten schon von römischen Steinmetzen benutzt. Entweder man geht zu Fuß oder reitet auf einem Esel. Die Lasttiere gelten als ein Erkennungszeichen des Drachenfels. Ihnen ist auf der Königswinterer Rheinallee ein Bronzedenkmal gewidmet, das Ernemann Sander geschaffen hat.
Drachenfelsbahn
Wem der Fußweg zu anstrengend ist, der kann die Drachenfelsbahn, die zur Hauptsaison alle 15 bis 20 Minuten pendelt, benutzen.
Alternativweg
Auf Höhe der Mittelstation der Drachenfelsbahn können Fußgänger nach links in einen Feldweg einbiegen. Ab dessen Ende kann nach rechts auf die asphaltierte Versorgungsstraße gewechselt werden, so dass der zweite Teil des Aufstieges nicht mehr so beschwerlich ist.
Attraktionen am Rande des Weges
Auf halber Strecke liegt die 1913 erbaute Nibelungenhalle mit Gemälden von Hermann Hendrich (1854-1931), die Szenen aus Opern von Richard Wagner darstellen. Angegliedert ist die Drachenhöhle, eine Felsengrotte mit der rund 15 m langen Steinskulptur eines liegenden Drachens von Franz Josef Krings , die 1933 zum 50. Todestag Richard Wagners hierher verbracht wurde.
Ein Reptilienzoo beherbergt Spinnentiere, Schlangen, Kaimane, Warane, Leguane und zwei über 3 m lange Mississippi-Alligatoren .
Etwas oberhalb der Mittelstation der Drachenfelsbahn liegt Schloss Drachenburg. In der Vorburg befindet sich die Stiftung Naturschutz.
Auf dem Drachenfelsplateau wurde bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Gaststätte eröffnet. Im Laufe der Zeit gab es hier ein Hotel, eine Postagentur und einen Schnellfotografen.
Wanderweg Rheinsteig
Der Drachenfels ist der erste Berg auf einem rechtsrheinischen Wanderweg, dem Rheinsteig von Bonn nach Wiesbaden.
Touristische Bedeutung
Bis ins späte 20. Jahrhundert hinein war der Drachenfels die wichtigste touristische Attraktion Königswinters. Besonders beliebt war er bei Reisenden aus den Niederlanden , was ihm in der Umgebung den Spitznamen "höchster Berg Hollands" eingebracht hat. In den späten 1990er Jahren sowie zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind rückläufige Besucherzahlen feststellbar, einige Lokale mussten schließen, und die Attraktionen werben um Sponsoren.
In den nächsten Jahren könnte es eine Steigerung der Besucherzahlen geben: 2005 wurde der neue Bahnhof der Zahnradbahn mit Tourist-Information eröffnet, und Schloss Drachenburg wird bis 2007 renoviert. Zudem wurde im Dezember 2005 das Sea Life Centre am Königswinterer Rheinufer eröffnet. Weiterhin ist der Drachenfels besonders für Silvesterfeiern beliebt.
Die Rebhänge des Drachenfelses zwischen Königswinter und Oberdollendorf stellen das nördlichste Weinanbaugebiet am Rhein dar. Drei Weingüter sind dort tätig. Die Rebsorte Riesling dominiert, doch auch Gewürztraminer , Scheurebe , Grauburgunder , Dornfelder und Spätburgunder werden angebaut. In den Steillagen werden die Trauben noch komplett von Hand gelesen. Etliche der Weine sind bereits prämiert worden.
Literatur
- Rheinreise 2002. Der Drachenfels als romantisches Reiseziel, red. v. Elmar Scheuren und Helga Stoverock unter Mitwirkung von Thilo Nowack, Bonn 2002
- Kaiserwetter am Siebengebirge, red. v. Karl-Josef Klöhs, Bonn 2003
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