Haller Willem
Der Haller Willem ist eine 57 km lange eingleisige Nebenbahnstrecke zwischen Bielefeld und Osnabrück. Bis zum 10. Juni 2005 verkehrten die Züge nur zwischen Bielefeld und Dissen am Teutoburger Wald / Bad Rothenfelde. Die Reaktivierung des Abschnittes bis Osnabrück wurde am 12. Juni 2005 mit zahlreichen Festen entlang der Strecke gefeiert.
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Ursprung des Namens
Der Name Haller Willem geht zurück auf den Fuhrmann Wilhelm Stuckemeyer. Er gehörte zu den Männern, die vor dem Bau der Eisenbahnstrecke die Güter zwischen Bielefeld und Osnabrück transportierten. Stuckmeyer war auf dem Abschnitt Halle - (Bielefeld-)Brackwede unterwegs und hatte aufgrund seiner Beliebtheit in der Bevölkerung schnell den Namen Haller Willem bekommen. Dieser wurde für die bald gebaute Eisenbahnstrecke übernommen und hat sich bis heute erhalten.
Geschichte
Die Strecke wurde 1886 eröffnet. Der Bau war nicht einfach, da die Strecke durch die Mittelgebirgslandschaft des Teutoburger Waldes führte und man aus finanziellen Gründen auf Tunnel verzichten wollte. Dadurch verfügt der Haller Willem über einige starke Steigungen und viele enge Kurven .
Schnell wurde der Haller Willem zu einer wichtigen Stütze der Wirtschaft in der Region. Er transportierte Bodenschätze aus dem Teutoburger Wald, brachte Arbeiter und Schüler in die Städte und sorgte für die eisenbahntechnische Anbindung einiger touristischer Ziele.
Ab den 60er Jahren bekam die Eisenbahn aber eine immer stärkere Konkurrenz durch die Straße . Viele Güter ließen sich billiger und bequemer mit dem LKW transportieren und viele Reisende stiegen auf Automobile und Busse um. Die Auslastung der Züge des Haller Willems sank.
1984 wurde schließlich der Personenverkehr zwischen Osnabrück und Dissen / Bad Rothenfelde eingestellt. Der Güterverkehr blieb auf diesem Abschnitt bis 1992 erhalten. Doch die Deutsche Bahn wollte diesen zu Beginn der 90er Jahre ebenfalls einstellen und die Schienen nördlich von Dissen / Bad Rothenfelde abreißen. Dies konnte erfolgreich von Bürgerinitiativen verhindert werden.
Eine Renaissance erlebte der Haller Willem zur Weltausstellung Expo 2000 in Hannover: Er wurde als EXPO-Projekt mit modernster Technik (u.a. dem innovativen Funkfahrbetrieb der neuen Bombardier Talent Triebfahrzeugen) ausgerüstet. Dadurch konnte man die Fahrgastzahlen mehr als verdoppeln.
Seit dem 15. Dezember 2003 wird der Betrieb des Haller Willem von der NordWestBahn durchgeführt.
Ende der 1990er Jahre pachtete die Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück ( VLO ) den niedersächsischen Streckenabschnitt von der Deutschen Bahn für 30 Jahre, für einen symbolischen Preis von 1 Euro, mit dem Ziel der Reaktivierung. Nach einer Kosten-Nutzen-Untersuchung des Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen ( LNVG ), die 3.600 Fahrgäste pro Tag prognostizierte, ließ die VLO den Streckenabschnitt komplett sanieren und modernisieren.
Die offizielle Reaktivierung des niedersächsischen Streckenabschnittes erfolgte am 12. Juni 2005 , Fahrgastverkehr findet seit dem 10. Juni 2005 statt.
Streckenverlauf
Zur Zeit bediente Haltestellen:
- Bielefeld Hbf
- Brackwede
- Quelle - Kupferheide
- Quelle
- Steinhagen - Bielefelder Straße
- Steinhagen
- Künsebeck
- Halle (Westfalen)
- Halle - Gerry-Weber-Stadion
- Hesseln
- Borgholzhausen
- Westbarthausen
- Dissen / Bad Rothenfelde
- Hilter am Teutoburger Wald
- Wellendorf
- Kloster Oesede
- Oesede
- Sutthausen
- Osnabrück Hbf
Weblinks
- Offizielle Informationsseite zur Reaktivierung der Regionalbahn Haller Willem
- Website des VerkehrsVerbundOstWestfalenLippe
- Betreiberunternehmen NordWestBahn
- Alte Zeitungsartikel zum Haller Willem
- Bodenschätze und der Haller Willem
Kategorien : Bahnstrecke | Verkehr (Nordrhein-Westfalen) | Verkehr (Niedersachsen)
Wikipedia
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