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Letzte Änderung für Artikel Eiserner Rhein: 18.02.2006 10:00

Eiserner Rhein

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Verlauf des Eisernen Rheines
Verlauf des Eisernen Rheines
Der Eiserne Rhein an der Grenze der Niederlande in Richtung Deutschland
Der Eiserne Rhein an der Grenze der Niederlande in Richtung Deutschland
Der Eiserne Rhein auf deutsche Seite (Mönchengladbach-Rheindahlen
Der Eiserne Rhein auf deutsche Seite (Mönchengladbach-Rheindahlen
Der Eiserne Rhein auf belgischer Seite (Lier)
Der Eiserne Rhein auf belgischer Seite (Lier)
Der Eiserne Rhein auf niederländischer Seite (Roermond-Weert)
Der Eiserne Rhein auf niederländischer Seite (Roermond-Weert)

Eiserner Rhein ist der Name einer Eisenbahnverbindung vom Ruhrgebiet nach Antwerpen ( Belgien ). Ursprünglich wurde dieser Name für die Stammstrecke der Rheinischen Eisenbahn zwischen Köln und dem Grenzbahnhof Herbesthal der Strecke nach Antwerpen über Düren, Eschweiler, Aachen, Verviers , Lüttich und Löwen verwendet, später bürgert sich der Begriff für die Verbindung über Mönchengladbach und Roermond ein.

Der Begriff "Eiserner Rhein" wurde von Gottfried Ludolf Camphausen geprägt. In seiner Denkschrift "Zur Eisenbahn von Köln nach Antwerpen" im Jahr 1833 hat er folgendes geschrieben: "Belgien, eingeklemmt zwischen Frankreichs Merkantilsystem, zwischen das so bitter gekränkte Holland, und zwischen Preussens liberaler Handelspolitik, wo wird es den natürlichen Verbündeten finden?" ohne Zweifel lautet die Antwort auf diese retorische Frage: in Preussen . "Die Strasse (Eisenbahn) nach Antwerpen, welche sowohl Preussen als Belgien die gegenseitige Zufuhr zusichern wird, ist der erste Fühlfaden, den der deutsche Handelsstaat nach der Nordsee ausstreckt." Weiter heißt es: "Diese freie Durchfahrt aber wirkt mit unverkennbarer Gewalt zurück auf alle Verhältnisse der Rheinschifffahrt, und beschließt Hollands Monopol des Zwischenhandels. Deutschland blieb zwei Jahrhunderte hindurch tributär an Holland für die Benutzung des Rheinstromes, und so ist es heute. Daß die Zahlung dieses Tributs mit dem ersten auf der freien Bahn von Köln nach Antwerpen rollenden Wagen endet, daß Holland gezwungen sein wird, dem deutschen Handel alles zu bieten, was ihm der neue, der eiserne Rhein gewährt, das liegt in der Natur der Dinge."

Teilweise ist der Eiserne Rhein auch heutzutage eine befahrene Strecke. Von den insgesamt 160,3 km sind 16,5 km (Roermond-Dalheim) nicht betriebsfähig, und weitere 9 km (Budel-Weert) werden nur selten befahren, sind aber betriebsfähig. Der Rest von 134,8 km ist im täglichen Dauerbetrieb. Zugewachsen (wie im Bild zu sehen) sind nur etwa 200 m bei Dalheim auf deutscher Seite. Die Strecke ist, bis auf die vielen Ortsdurchfahrten (z.B. Mönchengladbach, Viersen, Krefeld) gradlinig wie keine andere Verbindung (nur etwa alle 26 km grundlegende 90-Grad Richtungsänderungen, bezogen auf 160 km Länge). Doppelgleisig ausgebaut sind nur 85 km, elektrifiziert sind nur 55 km. Diese Daten beziehen sich auf die Strecke Antwerpen-Mönchengladbach. Eine Nutzung im Rahmen der TEN-Planungen der Europäischen Union ist deshalb nur nach sehr teuren Investitionen möglich, die auch Planfeststellungsverfahren erforderlich machen.

Sie geht zurück auf eine Initiative Deutschlands ( Gottfried Ludolf Camphausen ) und Belgiens, wurde 1879 in Betrieb genommen und stellt die kürzeste Verbindung vom Ruhrgebiet nach Antwerpen dar. Sie wurde überwiegend von Güterzügen genutzt. Im Personenverkehr war sie vor dem Ersten Weltkrieg vor allem für eine große Zahl von Auswanderern in die USA von Bedeutung.

Ende des Zweiten Weltkriegs kommt der Betrieb weitgehend zum Erliegen. Seit 1953 verkehren im grenzüberschreitenden Verkehr keine Personenzüge mehr. Die ursprünglich zweigleisige Strecke wird von 1958 an abschnittsweise auf ein Gleis zurückgebaut. Im Öffentlichen Schienenpersonennahverkehr verkehrt jetzt im Stunden-Rhythmus die Schwalm-Nette-Bahn (RB 39) zwischen Mönchengladbach und Wegberg-Dalheim direkt an der Grenze zu den Niederlanden. Auf belgischer und niederländischer Seite wird die Strecke ebenso extensiv genutzt (Intercity- und Interregioverkehr).

Neuerdings soll die Strecke über die Grenze bis Roermond für den Güterverkehr wieder in Betrieb genommen werden; denn neben der Betuweroute ist der Eiserne Rhein auf Vorschlag der EU-Kommission als Bestandteil der europäischen Eisenbahnverbindung Lyon / Genua – Basel – Duisburg – Rotterdam / – Antwerpen im Rahmen der Transeuropäischen Verkehrsnetze prioritär eingestuft, s. aber oben: weitgehend fehlende Modernisierung und Langsamverkehr durch die Städte. Die Feinstaubrichtlinie der EU scheint neben diversen Richtlinien zum Naturschutz (FFH) und Lärmschutz einedeutig gegen die Wiederöffnung der historischen Trasse zu sprechen. Ziel ist es, den Güterverkehr von den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen in den Wirtschaftsraum Rhein-Ruhr zu "optimieren".

Nachdem sich Belgien und die Niederlande nicht einig werden konnten, ob und wie der Eiserne Rhein reaktviert wird, haben beide Parteien im Juli 2003 das Internationale Schiedsgericht in Den Haag angerufen. Am 24.05.2005 hat das Internationale Schiedsgericht das bindende Urteil gesprochen. Demnach gilt der Artikel XII vom Trennungsvertrag aus dem Jahr 1839 nach wie vor. Belgien hat das Durchfahrrecht auf der historischen Trasse, aber auch nur hier. Die Kostenverteilung der Reaktivierung ist abhängig vom jeweiligen Streckenabschnitt geregelt worden. Belgien kann die Strecke auf niederländischem Territorium ausbauen. Eventuelle Mehrkosten für individuelle Umweltschutzmassnahmen, zum Beispiel am Meinweg, müssen unter Umständen geteilt werden. Die Kosten z. B. für den von den Niederlanden gewünschten Tunnel, hat nicht Belgien alleine zu tragen.

Dagegen bringen vor allem die Naturschützer erhebliche Bedenken vor wegen des an der Strecke liegenden Naturschutzgebietes De Meinweg im Deutsch-Niederländischen Grenzgebiet.

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