Empfangsgebäude

Empfangshalle mit Anzeigetafel

Gedenktafel zum Bau der Bergisch-Märkische Eisenbahn

Architektur und Bauweise

Düsseldorf Hauptbahnhof (Düsseldorf Hbf) ist ein Durchgangsbahnhof mit geschlossener, vierschiffiger Bahnsteighalle , die, für den Bauwerktypus ungewöhnlich, quer zu den Gleisen verläuft. Er liegt am südöstlichen Rand der Düsseldorfer Innenstadt.

Das Empfangsgebäude stammt aus den 1920er/30er-Jahren und ist in sachlichem Architekturstil (Backsteinlochfassade mit gliedernden Natursteinelementen) mit markantem Uhrenturm ausgeführt. Der Uhrturm diente ursprünglich auch als Wasserturm für Dampflokomotiven . Das gründerzeitliche Ursprungsbauwerk aus dem 19. Jahrhundert wurde in den 1920er/30er-Jahren im Zuge des Neubaus abgetragen.

Ein Großumbau mit Einbau einer unterirdischen, viergleisigen U-Bahnhofhalle (zwei Bahnsteige) und ebenerdiger so genannter Bahnhofspassage mit Ladenlokalen und Reisezentrum wurde 1985 abgeschlossen. Dabei erfolgte der Umbau der ehemaligen Fahrkartenschalterhalle zu einer Lebensmittel- und Gastronomiemarkthalle. Eine weitere Nordpassage mit Zuwegungen zu den Bahnsteigen - auch in Form von Personenaufzügen - ist über zwei Querpassagen mit der Hauptpassage verknüpft. Ein Südeingang befindet sich unterhalb des Uhrenturm und erschließt die Gastronomiehalle von außen. Im Bahnhof liegt hinter der historischen Backsteinfassade ein Mittelklassehotel sowie eine Diskothek im Bereich des ehemaligen 1.-Klasse-Wartesaals.

Nach dem Abriss eines Stahlwerks an der Ostseite des Bahnhofs erfolgte die Öffnung hin zum Stadtteil Oberbilk in den 1980er-Jahren im Zuge des damaligen U-Bahnbaus und Bahnhofsumbaus. Am hier gebildeten quadratischen Berta-von-Suttner-Platz wurde ein neues Büro- und Behördenzentrums mit Volkshochschule und der Zentralbibliothek in postmodernem Stil sowie dem zentralen Parkhaus des Bahnhofs.

Eine gestalterische und brandschutztechnische Überarbeitung der mittlerweile über 20 Jahre alten Bahnhofspassage wird ab 2005 durchgeführt. Neben Einrichtung einer - in ihrer Abmessung eher bescheidenen - so genannten Lounge für Fahrgäste u.a. der ersten Klasse wird durch Verlagerung der Toilettenanlage Raum für zusätzliche Einzelhandels- und Gastronomienutzungen (Schnellrestaurant) geschaffen. Gestalterisch überarbeitet werden zudem die Leuchtwerbeanlagen der vorhanden Handels- und Gastronomieeinrichtungen und die Wegeführungs- und Informationsbeschilderung. Technisch erneuert werden die Fahrtreppenanlagen zu den Fern- und S-Bahnsteigen sowie die gesamte Deckenkonstruktion im Bereich der Passagen.

Eine Umgestaltung des westlichen Bahnhofsvorplatzes wird ebenfalls regelmäßig diskutiert. Eine Finanzierung hierfür ist jedoch derzeit nicht gesichert, ein überzeugendes städtebauliches und gestalterisches Konzept noch nicht gefunden.

Verkehrliche Bedeutung und Funktion

Der Düsseldorfer Hauptbahnhof wird täglich von ca. 250.000 Personen frequentiert und steht damit auf Platz 4 der größten Bahnhöfe Deutschlands.

Im Hauptbahnhof treffen die Fern-, Regional- und S-Bahnzüge aus Richtung Osten (Erkrath, Wuppertal), Norden (Flughafen, Duisburg, Essen), Süden (Köln, Solingen) und Westen (Dormagen, Mönchengladbach) auf acht Bahnsteigen aufeinander (Gleise 4-7 und 9-20). An der Nordostseite des Bahnhofs befindet sich eine Autoreisezugverladestelle . Der Bahnhof hat insgesamt 20 Hauptgleise.

Im unterirdischen U-Bahnhof (Eröffnung 1988) werden die U-Stadtbahn-Linien aus Richtung Norden (D-Messe, Duisburg), Westen (Neuss, Krefeld), Süden (D-Holthausen) und Südosten (D- Eller ) gebündelt.

Straßenbahn- und Bushaltestellen sowie Taxistände finden sich auf dem westlichen Bahnhofsvorplatz (Konrad-Adenauer-Platz). Weitere Taxistände finden sich an der Ostseite des Bahnhofs, nördlich des Berta-von-Suttner-Platzes. Hier finden sich auch - im zentralen Parkhaus gelegen - Mietwagenstationen.

Der zentrale Fernreisebusbahnhof Düsseldorfs befindet sich im Bereich der ehemaligen Pakethallen der Post nördlich des Hauptbahnhofs. Ein Umbau der Hallen mit Einbau von Serviceeinrichtungen für den Busfernreiseverkehr sowie u.a. einer Probebühne für das Düsseldorfer Schauspielhaus in den oberen Geschossen ist geplant.