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Letzte Änderung für Artikel GEA Group: 04.01.2006 14:47

GEA Group

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Die GEA Group Aktiengesellschaft (von 2000 bis 2005: mg technologies AG, vor 2000: Metallgesellschaft) ist ein Unternehmen mit Sitz in Bochum (bis 2005: Frankfurt am Main), das anfangs im Metallhandel, heute in den Bereichen Spezialmaschinenbau (Schwerpunkte Prozesstechnik und Komponenten) sowie Großanlagenbau tätig ist. GEA soll seit 2005 für Global Engineering Alliance stehen. Die GEA ist im MDAX gelistet.

Die GEA beschäftigt zurzeit ca. 17.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2004 erzielte sie -damals noch unter dem Namen mg technologies- einen Umsatz von rund 4,1 Mrd Euro. Vorstandsvorsitzender ist der Schweizer Jürg Oleas .

Geschichte

Die Metallgesellschaft wurde 1881 von Wilhelm Merton zusammen mit Leo Ellinger und Zacharias Hochschild gegründet und bis zum Ersten Weltkrieg zu einem Konzern mit den Schwerpunkten Rohstoffhandel und Bergbau ausgebaut. Im Andenken an den Firmengründer errichtete die Metallgesellschaft anlässlich ihres hundertjährigen Firmenjubiläums die Wilhelm-Merton-Stiftung . Der Krieg traf das Unternehmen hart - es verlor einen großen Teil seiner ausländischen Beteiligungen. 1916 , dem Todesjahr Wilhelm Mertons, übernahm der Sohn Richard Merton die Leitung des Unternehmens.

Nach dem Wegbruch der ausländischen Rohstoffbasis wandte sich die Metallgesellschaft zunächst dem inländischen Verarbeitungssektor zu. In den 1920er Jahren stieg das Unternehmen zusätzlich ins Reedereigeschäft ein. Richard Merton wurde wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nazis während der Novemberpogrome 1938 verhaftet, konnte aber 1939 nach London fliehen. In der Folge setzten die Nationalsozialisten einen Staatskommissar als Vorstandsvorsitzenden des (kriegs-)strategisch sehr bedeutsamen Unternehmens ein. Die Metallgesellschaft wurde in der Folge v. a. als Rohstofflieferant und Metallproduzent in die Kriegswirtschaft eingebunden.

1947 stellte der OMGUS-Report fest, dass die Metallgesellschaft nicht Nutznießer der Kriegswirtschaft war. Der verantwortliche US-Ermittler betonte auch, dass das Unternehmen weder KZ -Arbeiter beschäftigte noch gezielt an der Kriegsmaschinerie beteiligte.

Glücklicherweise wurden die Produktionsstätten des Unternehmens von Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont. Durch den Verlust der Ostgebiete brach dem Konzern jedoch ein wichtiger Rohstoffmarkt weg.

Richard Merton kehrte aus dem Exil zurück und wurde Aufsichtsrat der Gesellschaft. Der wachsende Rohstoffbedarf während der Nachkriegszeit führte zunächst zu einer Belebung des Handelsgeschäftes. In den 1950er und 1960er Jahren rückte dann der Anlagenbau in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit. In der weiteren Nachkriegszeit entwickelte sich das Unternehmen zu einem Konglomerat , das in einer Vielzahl von Branchen investierte und wuchs.

1990 beschäftigte die Metallgesellschaft 31.700 Mitarbeiter und erzielte einen Jahresumsatz von 19,827 Milliarden DM.

Das Unternehmen geriet durch Öltermingeschäfte des Vorstandsvorsitzenden Heinz Schimmelbusch , verstärkt durch öffentlich ausgetragene Streitigkeiten mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats , Ronaldo Schmitz , 1993 an den Rand der Zahlungsunfähigkeit . Schmitz entließ sowohl Schimmelbusch als auch den Finanzvorstand Meinhard Forster und löste die Termingeschäfte mit hohem Verlust auf. Zum neuen Vorstandsvorsitzenden wurde Karl Josef Neukirchen berufen. Kritiker, wie beispielsweise Thomas Knipp in seinem Buch "Der Machtkampf" bemängeln, dass Schmitz sich bei der Krisenbewältigung von persönlichen Animositäten habe leiten lassen und beim Krisenmanagement vor allem zum Wohle der Deutschen Bank und nicht zum Wohle der Metallgesellschaft gehandelt habe. Darüber hinaus seien die Verluste erst durch die Auflösung der Termingeschäfte entstanden - Schmitz und seine Berater hätten schlicht das Geschäft nicht verstanden, eine Meinung die bis heute von Kritikern vertreten wird, der aber ein hierzu angefertigtes Sondergutachten, das Schimmelbusch und Forster mit dem Desaster belastet, widerspricht. 1997 einigte sich die Metallgesellschaft mit den beiden ehemaligen Vorständen in einem Vergleich.

Neukirchen richtete das angeschlagene Unternehmen neu aus, von den zuvor über 700 Tochterunternehmen blieben nach umfassender Restrukturierung lediglich 380 übrig, der Konzern konzentrierte sich auf seine vier Kernbereiche Handel, Anlagenbau, Chemie und Bautechnik. Die "eigentliche" Metallgesellschaft wurde zu einer Holding umgewandelt, die die vier Tochtergesellschaften führte. In den Folgejahren versuchte das Unternehmen, die vier Bereiche durch gezielte Zukäufe strategisch zu stärken.

1999 wurde der eingeschlagene Konzentrationsprozess weiter fortgesetzt: Von den vier Säulen wurden zwei veräußert - der Geschäftsbereich Gebäudetechnik (mg building systems) sowie der Metallhandel. Damit trennte sich die Metallgesellschaft von ihrer Tradition als rohstofforientiertes Unternehmen. Übrig blieben die Bereiche Engineering und Chemie. Durch die Trennung vom Rohstoffbereich wurde auch der traditionsreiche Konzernname obsolet - im Februar 2000 beschloss die Hauptversammlung eine Umbenennung der Metallgesellschaft in mg technologies.

2003 geriet das Unternehmen wegen Schwierigkeiten im Großanlagenbau in eine abermalige Krise. Der Vorstandsvorsitzende Neukirchen musste einen gravierenden Stellenabbau ankündigen, die mg-Aktie verlor massiv an Wert, Neukirchen musste zurücktreten. Der neue Vorstandsvorsitzende Udo Stark bewirkte abermals eine Kurskorrektur - statt der "Zwei-Säulen-Strategie" konzentriert sich das Unternehmen seitdem auf den Spezialmaschinenbau mit dem Schwerpunkt Prozesstechnik und Komponenten sowie auf den Anlagenbau. Das Chemiegeschäft mit den Teilkonzernen Dynamit Nobel und Solvadis wurde für rund zwei Milliarden Euro verkauft.

Großaktionär Otto Happel , der aus dem Verkauf der Bochumer GEA ("Gesellschaft für Entstaubungsanlagen") an die mg ca. 20 Prozent an der mg hielt, versuchte, den von ihm selbst inthronisierten Vorstandschef Stark wieder zu entmachten, da er mit dessen Arbeit nicht zufrieden war. Aus dem Streit ging Happel als Sieger hervor - Stark reichte seinen Rücktritt ein, sein Nachfolger wurde im November 2004 Jürg Oleas.

2005 wurde die mg in GEA umbenannt und der Hauptsitz nach Bochum verlegt.

Literatur

  • Thomas Knipp: Der Machtkampf. Der Fall Metallgesellschaft und die Deutsche Bank. Econ Verlag, Düsseldorf und München 1998, ISBN 3430154944

Weblinks

Wikipedia

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