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Letzte Änderung für Artikel PESAG: 09.02.2006 09:58

PESAG

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Die Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG, kurz PESAG, waren ein Energieversorgungs- und Straßenbahnunternehmen im Raum zwischen Paderborn und Detmold. Der Paderborner ÖPNV wird mittlerweile von der Gesellschaft PaderSprinter bedient. Die PESAG ist Mitte 2003 im Rahmen einer Fusion mit den Regionalversorgern EMR (Herford) und Wesertal (Hameln) in der E.ON Westfalen Weser aufgegangen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Detmolder Straßenbahn

Zwischen 1882 und 1897 bewarben sich der Stärkefabrikant Hoffmann aus Bad Salzuflen, der Ingenieur Ferdinand Wessel mit dem Stadtbaumeister Schubert, die Norddeutsche Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft und eine Firma aus Dresden um die Konzession für den Bau einer Straßenbahn in und um Detmold. Den Zuschlag erhielten am 15. Mai 1897 die Unternehmer Wessel und Schubert. 1898 wurde die Kommanditgesellschaft Lippische Elektrizitätswerke gegründet. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wurde die Gesellschaft am 9. Februar 1900 in eine AG umgewandet, kurz LEAG. Das Grundkapital von 600.000 Reichsmark wurde zu einem großen Teil von der AG Elekrtizitätswerke , ehemals Firma Kummer & Co., aus Dresden aufgebracht.

Nachdem der Bau schleppend vorangegangen war, wurde die Strecken am 28. Februar 1900 polizeilich abgenommen und trotz zahlreicher kleinerer Mängel am 1. März 1900 feierlich eröffnet. Die Straßenbahn fuhr vom Postamt in Detmold zur Stadtmitte und weiter zur "Centrale" am südlichen Stadtrand. Dort gabelte sich die Strecke in je eine Linie nach Hiddesen und nach Berlebeck . Am 8. April wurde dann die Strecke vom Postamt zum Bahnhof verlängert. 1900 und 1903 kam es noch zu zwei Verlängerungen in Berlebeck. Die letzte Verlängerung fand am 16. Mai 1912 in Hiddesen statt.

Während des 1. Weltkrieges kaufte die PESAG alle Aktien der LEAG auf. Die offizielle Übernahme fand am 1. Juli 1922 statt. Nachdem man am 22. Juli 1920 die LEAG auf 800 Volt umgerüstet hatte, konnte die Linie zwischen Horn und Detmold eröffnet werden. Zwischen 1926 und 1928 wurde durch die PESAG die Strecke von Detmold nach Pivitsheide gebaut.

In der Zeit von 1928 bis 1954 verkehrten von Detmold (Bahnhof) aus folgende Straßenbahnlinien:

  • Linie 2: Detmold - Horn - Bad Lippsringe - Paderborn
  • Linie 3: Detmold - Hiddesen
  • Linie 4: Detmold - Berlebeck
  • Linie 5: Detmold - Horn
  • Linie 8: Detmold - Heidenoldendorf - Pivitsheide

Die Detmolder Straßenbahnlinien wurden am 15. August 1954 endgültig stillgelegt und auf den Omnibusbetrieb umgestellt.

Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG

Nach dem Scheitern eines Pferdebahnprojektes zwischen Paderborn und Senne im Jahr 1885 bot sich die Deutsche Gasbahngesellschaft aus Dessau an, die Strecke zu vollenden. Da die Staatsbahn zu diesem Zeitpunkt den Bau einer Strecke in diesem Abschnitt plante, unterblieb der Bau zunächst. Auch der Vorschlag der Norddeutschen Eisenbahn-Bau und Betriebsgesellschaft zum Bau einer Strecke zwischen Neuhaus und Paderborn wurde nach Einwänden der Staatsbahn und der Westfälischen Landeseisenbahn nicht weiter verfolgt. Als die Staatsbahn mit dem Bau nicht weiterkam, erhielt der Kaufmann C. Fricke aus Bochum am 20. August 1899 die Konzession zum Bau einer Straßenbahn zwischen Neuhaus und Paderborn. Diese Konzession übertrug er an die Westfälische Kleinbahnen AG aus Bochum.

Am 30. August 1900 wurde die Strecke in Betrieb genommen. Am 16. Mai 1901 kam die Verlängerung nach Sennelager hinzu.

1906 wurde die Westfälische Kleinbahnen AG von der RWE übernommen. Am 9. Januar 1909 wurde zusammen mit der Stadt Paderborn die Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG, kurz PESAG, gegründet. Die AG hatte ein Aktienkapital von 1.200.000 Reichsmark . Die Straßenbahn wurde für 900.000 Reichsmark an die PESAG übertragen.

Nachdem das Netz auf 800 Volt umgestellt war, kam es am 1. Dezember 1910 zu der ersten Verlängerung des Netzes unter Regie der PESAG. Es wurde eine 3 Kilometer lange Strecke zwischen Hauptbahnhof, Rathaus und Nordbahnhof in Betrieb genommen. Durch das Verhandlungsgeschick des Direktors Wilhelm von Tippelskirch weitete die PESAG ihr Netz schnell ins Umland aus. Hinzu kamen folgende Linien:

Bedingt durch den 1. Weltkrieg stockte der Weiterbau der Strecke von Horn nach Detmold. Gleichzeitig stieg die Zahl der beförderten Fahrgäste dank des Truppenübungsplatzes in Senne von 578.000 ( 1911 ) auf 1.160.000 ( 1917 ) an. Nachdem die LEAG übernommen war und die beiden Netze eine einheitliche Betriebsspannung hatten, ging der Ausbau des Netzes wie folgt weiter:

  • 23. Juli 1924  : Horn - Bad Meinberg
  • 11. September 1926 : Bad Meinberg - Blomberg , Molkerei
  • 16. Oktober 1926 : Detmold - Heidenoldendorf
  • 30. November 1926 : Blomberg, Molkerei - Blomberg, Markt
  • 18. Juni 1928  : Heidenoldendorf - Pivitsheide

1932 befuhr die PESAG auf ihrem 79,6 Kilometer langen Netz insgesamt 12 Straßenbahnlinien mit einer Linienlänge von 127,9 Kilometern. Dabei verkehrten alle Linien im Umfeld von Detmold und Paderborn alle 30 Minuten, alle Überlandlinien alle 60 Minuten. Die Streckenneubauten Paderborn - Salzkotten und Detmold - Lemgo wurden nicht realisiert.

Bereits am 13. Februar 1936 wurde die Strecke Bad Meinberg - Blomberg auf Omnibusse umgestellt. Nachdem die Externsteine als "Völkische Gedenkstätte" ausgewiesen wurden, sollte die Straßenbahn zunächst auch durch einen Omnibus ersetzt werden. Sie wurde, da auch die Reichsstraße 1 verlegt wurde und es genügend brauchbaren Schotter durch den Abbau der bestehenden Strecke gab, auf einem eigenen Bahnkörper neben die Reichsstraße verlegt.

Bereits im Jahr 1939 gab es Pläne, den Straßenbahnbetrieb vollständig auf Omnibusse umzustellen. Der 2. Weltkrieg verhinderte dies zunächst.

1951 faßte die PESAG den Entschluß, sich nach und nach vollkommen aus der Fläche zurückzuziehen. Der Wagenpark und die Bahnanlagen waren veraltet und hätten einer grundsätzlichen Erneuerung bedürft. Eine derartige Investition scheute die PESAG aber, vor allen Dingen weil der Individualverkehr besonders auf dem Land der Bahn immer mehr Fahrgäste wegnahm. Sodann wurde die Bahn, die größtenteils neben den Bundesstraßen verlief, immer mehr zu einem Verkehrshindernis für den steigenden Autoverkehr. Es kam zu etlichen Unfällen. Die Autolobby verlangte die Schienen weiter von der Straße entfernt zu verlegen - enorme Kosten, die die PESAG nicht bereit war zu tragen.

Als erstes wurde die Strecke von Horn nach Bad Meinberg stillgelegt. Danach folgte, 1953 , die Strecke von Horn nach Schlangen über das Eggegebirge. Damit war die Bahn wieder in ein Detmolder und ein Paderborner Netz getrennt. 1954 kam dann das Aus für die Detmolder Linien. Die Rechte verkaufte die PESAG an die Bundesbahn und -post. 1958 bis 1959 wurde die Strecke von Schlangen nach Paderborn Hbf. in drei Abschnitten stillgelegt, sowie die Zweigstrecke von Paderborn nach Elsen. Damit gab es nur noch eine Straßenbahnlinie in Paderborn und zwar die ursprüngliche Linie 1 von Paderborn Hbf. nach Sennelager. Diese wurde in mehreren Abschnitten Anfang der sechziger Jahre stillgelegt. Am 27. September 1963 fuhr dann die letzte Straßenbahn in Paderborn.

Nachfolge der PESAG Straßenbahn

Im Jahre 1974 wurde die Firmenbezeichnung "Paderborner Elektrizitätswerk und Straßenbahn AG" in "PESAG Aktiengesellschaft" umbenannt, wohl um klarzumachen, dass das Unternehmen nicht mehr vorhatte, nochmals eine Straßenbahn zu betreiben. Im Jahre 2000 wurde der Verkehrsbetriebsteil ganz von der Elektrizitätsversorgerseite abgekoppelt und in "PaderSprinter" umbenannt. PaderSprinter betreibt nun den öffentlichen Busverkehr in und um Paderborn.

In Detmold und Umgebung wurde der öffentliche Nahverkehr viele Jahre von der Post und Bahn betrieben. Seit 1993 gibt es die Stadtverkehr Detmold GmbH, die nun für den öffentlichen Nahverkehr zuständig ist. Der Bahnbusverkehr wurde in den 90er Jahren in die Busverkehr Ostwestfalen GmbH ausgegliedert, von der später die BahnBus Hochstift GmbH abgespalten wurde.

Unternehmensnachfolge der PESAG

Mitte 2003 fusionierten die drei Regionalversorger EMR (Herford), PESAG (Paderborn) und Wesertal (Hameln) zur E.ON Westfalen Weser AG. E.ON war an den einzelnen Versorgungsbetrieben bereits zuvor als Aktionär beteiligt. Der Paderborner Stadtverkehr "PaderSprinter" wird heute als Geschäftsbereich der E.ON Westfalen Weser betrieben.

Siehe auch

Liste der ehemaligen Straßenbahnen

Weblinks

Wikipedia

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