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Letzte Änderung für Artikel Ruhrpolen: 12.02.2006 14:28

Ruhrpolen

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Mit Ruhrpolen sind die Menschen gemeint, die vor ĂŒber 100 Jahren teils mit ihren Familien aus Polen ins Ruhrgebiet eingewandert sind und dort meist als Bergleute gearbeitet haben. Heute schĂ€tzt man, dass ca. 150.000 Deutsche von diesen Ruhrpolen abstammen.

Geschichte

Ab 1880 verstĂ€rkt sich die Ost-West-Wanderung aus dem preußischen Osten ins Ruhrgebiet. Die Arbeiter aus dem deutschen, österreich-ungarischen und russischen Polen gewannen immer mehr an AttraktivitĂ€t fĂŒr Industrie und Landwirtschaft . Polnische Saisonarbeiter arbeiten in der Industrie, vor allem in Bergbau, HĂŒttenwesen, Baugewerbe und Ziegelherstellung, sowie im Osten in der Landwirschaft. Insbesondere die ostelbischen GĂŒter verlegen sich immer mehr auf die 400.000 BilliglohnkrĂ€fte . Die Pendler waren ungelernt, saisonal, leisteten lĂ€ngere Arbeitszeiten und erhielten niedrigere Löhne als die deutschen ArbeitskrĂ€fte. Funktional dienten die polnischen Saisonarbeiter oft als Streikbrecher . 1890 fĂŒhrt die preußische Verwaltung das Regelwerk " Karenzzeit " ein, welches die Zuwanderer verbindlich zwingt, nach Ablauf der Saison das Land zu verlassen. (Mark Terkessidis,2000)

In der Regel strömten zu dieser Zeit sowohl Deutsche aus ihrer Heimat wie auch Fremde einwanderten. Die Arbeitsmigration entstand aus der Nachfrage nach ArbeitskrĂ€ften wĂ€hrend der Industrialisierung . 1871 ziehen nach dem verheerenden deutsch-französischen Krieg die Ruhrpolen nach Deutschland und verwandeln das Ruhrgebiet in eine "polnische Kolonie ". Es handelt sich um Bergarbeiter aus Oberschlesien , polnische Landarbeiter aus Ost- und Westpreußen sowie um Leute aus Posen . Den Zechenunternehmern gelingt es damit, den sprunghaft gestiegenen Bedarf an ArbeitskrĂ€ften im Ruhrbergbau zu decken. Die deutsche Arbeiterschaft nimmt die "Ruhrpolen" als fremd wahr, wegen ihrer streng katholischen Konfession und ihrer ungewohnten Sprache. Folglich bilden die Polen ein eigenstĂ€ndiges Arbeitermilieu in den StĂ€dten des Ruhrgebiets. Die Siedlungszentren sind Essen, Dortmund und Gelsenkirchen. 1871 lebten im Ruhrgebiet 536.000 Menschen, 1910 sind es bereits drei Millionen. Eine halbe Million sind polnischer Herkunft. Bottrops Gemeinde zĂ€hlte im Jahr 1875 6.600 Einwohner, 1900 vervierfachte sich die Zahl, 40 Prozent der Bevölkerung waren polnischer Abstammung. 1915 wiederum zĂ€hlte Bottrop 69.000 Einwohner, die einheimische Wohnbevölkerung stellte die Minderheit dar. 1911 stellen die Migranten 36 Prozent der Belegschaften der Zechen. (Heckmann 1992:19). Vor der polnischen Einwanderungswelle waren nur wenig deutsche Arbeitslose dazu bereit, sich im ehemals kaum besiedelten Ruhrgebiet beschĂ€ftigen zu lassen. Die meisten sich dort ansiedelnden Menschen verzeichneten einen schlesischen Migrationshintergrund . Das Zusammenspiel der verschiedenartigsten Traditionen brachte die industrielle Kultur hervor, fĂŒr die das Ruhrgebiet noch heute bekannt ist. Die Integration gelang komplett, aber auch durch stark antipolnische ZĂŒge der staatlichen Politik. Zudem gab es nach dem ersten Weltkrieg eine RĂŒckwanderungswelle in den wiedergegrĂŒndeten polnischen Staat. Die polnische Abstammung der heutigen Bevölkerung des Ruhrgebiets ist oft nur noch am Familiennamen abzulesen.

Quellen

Siehe auch

Polen (Volk) , Ruhrgebiet

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ruhrpolen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Ruhrpolen verfügbar.

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