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Letzte Änderung für Artikel Ruhraufstand: 04.01.2006 20:43

Ruhraufstand

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Der Ruhraufstand oder Ruhrkampf war ein BĂŒrgerkrieg im Ruhrgebiet, den die Rote Ruhrarmee anlĂ€sslich des Kapp-Putsches vom 15. MĂ€rz 1920 gegen die Reichswehr und die Freikorps fĂŒhrte.

Diese sogenannte „ MĂ€rzrevolution “ - die grĂ¶ĂŸte bewaffnete Arbeiteraktion, die es in Deutschland je gab - nĂ€hrte, wie schon die MĂŒnchner RĂ€terepublik, die Angst des BĂŒrgertums vor dem Bolschewismus .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In Berlin drohte ein rechtsgerichteter Putsch gegen die demokratisch gewĂ€hlte Regierung, die Errungenschaften der Weimarer Republik zunichte zu machen. Als Antwort auf diesen sogenannten Kapp-Putsch sammelte sich im Ruhrgebiet ein großer Teil der revolutionĂ€ren KrĂ€fte innerhalb der Arbeiterschaft.

In den grĂ¶ĂŸeren Orten des Ruhrgebietes ĂŒbernahmen spontan gebildete lokale "VollzugsrĂ€te" die politische Macht. Sie wurden meist von der USPD dominiert, aber auch die kommunistische KPD und die anarchosyndikalistische FAUD war vertreten.

Kapp gab, nachdem sich zwölf Millionen Arbeiter am reichsweiten Generalstreik beteiligten, am 17. MĂ€rz 1920 auf. Der Streik wurde am 22. MĂ€rz offiziell fĂŒr beendet erklĂ€rt.

Am 13. MĂ€rz 1920 war die heute auf etwa 50.000 Mann geschĂ€tzte Rote Ruhrarmee gebildet worden, der es gelang, binnen kĂŒrzester Zeit die bewaffneten OrdnungskrĂ€fte im Revier zu besiegen.

Am 17. MĂ€rz 1920 griffen Einheiten der Roten Ruhrarmee bei Wetter eine Vorhut des Freikorps Lichtschlag unter Hauptmann Hasenclever an, erbeuteten die GeschĂŒtze, nehmen 600 Freikorpsangehörige gefangen, und besetzten Dortmund.

Am 20. MĂ€rz 1920 bildete sich in Essen der Zentralrat der ArbeiterrĂ€te , die in Teilen des Ruhrgebiets die Macht ĂŒbernahmen. Auch in Hagen gab es eine Zentrale. Dem Ultimatum der Regierung, bis zum 30. MĂ€rz bzw. 2. April Streik und Aufstand aufzugeben, kamen die ArbeiterrĂ€te nicht nach.

UnterstĂŒtzung erhielt die Bewegung durch den neuerlichen Streik von mehr als 300.000 Bergarbeitern (rund 75 Prozent der Belegschaften). Der kommunistische Aufstand brachte auch DĂŒsseldorf und Elberfeld in die HĂ€nde der Arbeiter. Bis Ende MĂ€rz war das ganze Ruhrgebiet erobert.

Die beteiligten AufstÀndischen, oftmals erfahrene Ex-Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg , bezogen sogar Sold von den ArbeiterrÀten. Man operierte oft in kleinen Gruppen, die sich auf FahrrÀdern fortbewegte. Auch die Festung in Wesel wurde belagert, doch erlitt die Ruhrarmee hier ihre erste Niederlage.

Die Struktur der Roten Ruhrarmee war ebenso wie die politischen Forderungen und Positionen der einzelnen ArbeiterrĂ€te sehr heterogen und hĂ€ufigen Wechseln unterzogen. Insgesamt lĂ€sst sich ein starkes Ost-West-GefĂ€lle feststellen. Das von der USPD dominierte östliche Ruhrgebiet organisierte und bewaffnete sich frĂŒhzeitiger, unterstĂŒtzte aber nicht eine FortfĂŒhrung der bewaffneten Aktionen als Aufstand gegen die wieder handlungsfĂ€hige Reichsregierung. DemgegenĂŒber verzögerte sich die Mobilisierung im vor allem von Syndikalisten dominierten westlichen Ruhrgebiet, die FortfĂŒhrung als Aufstand fand hier aber spĂ€ter grĂ¶ĂŸere Sympathien.

Am 2. April 1920 marschierten Reichswehreinheiten ins Ruhrgebiet ein, darunter auch diejenigen Teile, die noch Tage zuvor den Putsch unterstĂŒtzt hatten. Unter anderem wurde die Marinebrigade Löwenfeld ins Ruhrgebiet geschickt - drei Wochen vorher hatte sich dieses Freikorps am Kapp-LĂŒttwitz-Putsch beteiligt.

Mit RĂŒckendeckung der neuen Reichsregierung wurde der Aufstand von General Watter von Norden her blutig niedergeschlagen. Sein Stab fĂŒhrte im Auftrag der Reichsregierung von MĂŒnster aus den BĂŒrgerkrieg im Ruhrgebiet, bei dem VerbĂ€nde von Reichswehr und Freikorps die Rote Armee im Ruhrgebiet niederwarfen.

Es erfolgten Todesurteile sowie Massenerschießungen. Wer bei Festnahme bewaffnet war, wurde erschossen - auch Verletzte. Am 3. April 1920 ließ ReichsprĂ€sident Ebert die Standgerichte wieder verbieten, um das Schlimmste zu verhĂŒten. Am 12. April 1920 untersagte General von Watter seinen Soldaten „gesetzwidriges Verhalten“.

Erst an der Ruhr wurde die Reichswehr gestoppt, weil die Briten wegen Verletzung des Versailler Vertrags mit der Besetzung des Bergischen Landes drohten.

Nach dem Ende der KÀmpfe hatten die AufstÀndischen weit mehr als 1.000 Tote zu beklagen, Reichswehr und Freikorps etwa 250. Aus der Anzahl der von den Besiegten abgegebenen Gewehre wurde die StÀrke der Roten Ruhrarmee auf etwa 50.000 Angehörige geschÀtzt.

Siehe auch

Literatur

Standardwerke

  • Diethart Kerbs: Die Rote Ruhrarmee MĂ€rz 1920. Berlin: Nishen, 1985, ISBN 3-88940-211-9
  • Karl GrĂŒnberg: Brennende Ruhr. Verlag RuhrEcho, ISBN 3-931999-03-3
  • Erhard Lucas: MĂ€rzrevolution 1920. 3 BĂ€nde, Verlag Roter Stern Frankfurt am Main 1973–1978, ISBN 3878770758 , ISBN 3878770642 , ISBN 3878770855
  • George Eliasberg: Der Ruhrkrieg von 1920. Schriftenreihe des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung ; Verlag Neue Gesellschaft Bonn/Bad Godesberg 1974. ISBN 3-87831-148-6

Weitere Literatur

  • Otto Hennicke; Die Rote Ruhrarmee: Gewehre in Arbeiterhand; Berlin: Verlag des Ministeriums fĂŒr Nationale Verteidigung, 1956
  • Kurt KlĂ€ber: Barrikaden an der Ruhr - ErzĂ€hlungen. Roter Stern Verlag, 1973

Weblinks

Wikipedia

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