Hohenhof
Der Hohenhof in Hagen war im 20. Jahrhundert Wohnhaus, Gesamtkunstwerk und Knotenpunkt eines europÀischen Kulturnetzwerkes.
In der Industriestadt Hagen im östlichen Ruhrgebiet versucht der KunstmĂ€zen Karl Ernst Osthaus (1874-1921) zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinen Folkwang -Gedanken Kunst und Leben miteinander zu verbinden. In seiner Heimatstadt lĂ€sst Osthaus ein Museum der Weltkulturen aufbauen, sowie ein 'Deutsches Museum fĂŒr Kunst in Handel und Gewerbe'.
AuĂerdem initiiert er den von international renommierten KĂŒnstlern entworfenen Bau einer Arbeitersiedlung , ein Gartenstadt-Projekt, und VorschlĂ€ge fĂŒr einen Generalbebauungsplan fĂŒr das rheinisch-westfĂ€lische Industriegebiet.
Zwei Bauwerke sind in Hagen erhalten, die fĂŒr Osthaus persönliches Domizil und ArbeitsstĂ€tte zugleich waren: sein Museum und sein Wohnhaus, beide von Henry van de Velde gestaltet.
Bereits 1920 wurde in einem Teil des Hohenhofes eine von Osthaus initiierte Reformschule provisorisch angesiedelt, die jedoch nur ein Jahr bestand. Nach Osthaus' Tod im Jahr 1921 wurde der Hohenhof zunĂ€chst von seinem Ă€ltesten Sohn als Sitz einer Handweberei genutzt. 1927 verkaufte die Familie GebĂ€ude und LĂ€ndereien an die Stadt Hagen, mit der Auflage, die Anlage als "Gesamtkunstwerk" zu erhalten. 1933 ĂŒberlieĂ die Stadt den Hohenhof der NSDAP zur Einrichtung einer Gauverwalter-Schule. Gegen Kriegsende wurde er als Lazarett genutzt, von 1946 bis 1962 diente er als Frauenklinik und anschlieĂend, bis 1976 , als Abteilung der PĂ€dagogischen Hochschule Dortmund. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ist der Hohenhof seither fĂŒr die Ăffentlichkeit als architektonisches Kunstobjekt zugĂ€nglich.
Der Hohenhof ist Ankerpunkt der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet.
Weblinks
Koordinaten:
51° 21' 34" N, 7° 30' 49" O
Kategorien : Route der Industriekultur | WohngebÀude | Hagen
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